Am Freitag, 18. Oktober 2024, trafen sich im Plauderstübli des St. Johann rund 20 überwiegend ältere Bürgerinnen und Bürger, um in zwei Gruppen an den angekündigten Dorfrundgängen teilzunehmen. Ziel dieser Initiative war es, vor Ort zu ermitteln, wie die Altersfreundlichkeit im Dorf verbessert werden kann.
Peter Helfenstein
Sozialvorsteherin Monika Kurmann stellte insbesondere Sonia Di Paolo, Fachperson Soziokultur bei Pro Senectute Kanton Luzern, welche die Organisation und Durchführung der Dorfrundgänge begleitete und ihre Gemeinderatskollegin Renate Ambühl, welche unter anderem das Ressort Tourismus innehat, vor. Ebenfalls begrüsste sie neben den Teilnehmenden Gemeindeammann Pius Hodel und BfU Gemeindedelegierten Isidor Wirz sowie Pflegedienstleiterin Eveline Forgas und Vreni Kneubühler seitens St. Johann.
Erfahrungen aus erster Hand
Sonia Di Paolo erläuterte das Konzept der Rundgänge: «Wir wollen die Perspektiven und Erfahrungen der teilnehmenden älteren Menschen als Fussgänger/-innen kennenlernen. Für eine gute Lebensqualität im Alter ist es wichtig, sich im Dorf sicher zu Fuss bewegen zu können - selbst wenn man in der Mobilität eingeschränkt ist. Dabei geht es um Aspekte wie sichere Strassenüberquerungen, rollator- und rollstuhltaugliche Bodenbeläge, fehlende Handläufe, Sitzgelegenheiten zum Ausruhen unterwegs, die hindernisfreie Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, Kirche und öffentlicher Begegnungsorte usw.» Die Begleitung der Dorfrundgänge durch Pro Senectute wird im Rahmen des Luzerner Programms «Gesundheit im Alter» von der Gesundheitsförderung des Kanton Luzern finanziert.
Während der Spaziergänge wurden Anmerkungen gesammelt und dokumentiert, die später im Gemeinderat diskutiert werden sollen. Um die Bedürfnisse von Personen mit Mobilitätseinschränkungen zu berücksichtigen, wurden zwei Rollatoren und ein Rollstuhl mitgeführt, um am eigenen Leib zu erfahren, welche Hindernisse sich in den Weg stellen.
Unterwegs diskutiert wurde unter anderem der fehlende Fussgängerstreifen auf der Hübelistrasse zwischen den Liegenschaften Dorfstrasse 45 und 60. Gemeindeammann Pius Hodel wies darauf hin, dass der Gemeinderat bereits zweimal ein Gesuch für einen Fussgängerstreifen beim Kanton eingereicht habe, welches jedoch abgelehnt wurde, da die Frequenz der Fussgängerüberquerungen an dieser Stelle als zu niedrig eingeschätzt wurde. Auch das Thema eines öffentlichen WCs kam zur Sprache. Hodel informierte, dass aktuell die Nutzung des WCs im Gemeindehaus während der Bürozeiten möglich sei.
Gemeinderätin Renate Ambühl (ganz links) notiert sowohl positive als auch negative Feststellungen der Teilnehmenden. -> Linker Mausklick (PC) aufs Bild vergrössert dieses)
Bild Peter Helfenstein
Weiteres Vorgehen und gemütlicher Schluss
Auf beiden Routen wurde viel notiert. Im Anschluss an die Rundgänge skizzierte Monika Kurmann das weitere Vorgehen: «Wir werden die Anregungen im Gemeinderat besprechen und herausfinden, welche Massnahmen kurzfristig umgesetzt werden können und welche längerfristig geplant werden müssen oder nicht realisierbar sind.» Kurmann hob hervor, dass die Dorfrundgänge auch zeigten, dass es bezüglich Mobilitätsfreundlichkeit viele positive Aspekte in der Gemeinde Hergiswil gibt, was nicht zuletzt auf den unermüdlichen Einsatz des Gemeindeammanns und der Gemeindemitarbeitenden zurückzuführen sei.
Monika Kurmann dankte rundum und überreichte Sonia Di Paolo ein süsses Präsent. Anschliessend wurden die Anwesenden mit einem Getränk und einem Stück Zitronen-Cake aus der Küche des St. Johann verwöhnt.