Am Samstag, 1. März 2025, sorgte die Chrüter-Zonft mit der Tanneschleipfete für fasnächtliches Dorf-Spektakel. Auf dem Schulhausareal wurden eine Sitzbank mit tierischen Verzierungen und eine gespendete Tanne versteigert. Der Abend klang in der Steinacherhalle mit Schnitzelbänken und dem Chrüter-Grätsch aus.
Peter Helfenstein
Der Brauch der Tanneschleipfete geht auf längst verflossene Tage zurück. Allerdings ist der genaue Ursprung dieses Rituals nicht ganz klar. Die plausibelste Erklärung ist, dass die Waldbesitzer ihren Knechten und Arbeitern eine Tanne zur Verfügung stellten, um diese dann zu verkaufen, sozusagen als Gratifikation.
Ober-Chrüter Hans Lustenberger und der Steuermann am Ende der Tanne meistern die 90-Grad-Rechtskurve zentimetergenau.
Bild Peter Helfenstein
Grosses Kino beim Kettensäger-Künstler
Der farbenfrohe Fasnachtsumzug durchs Dorf dürfte nicht alleine der Grund für das grosse Interesse gewesen sein. Denn nach dem Umzug demonstrierte der Kettensägen-Künstler Adrian Schmidiger – ein ehemaliger Willisauer - hautnah sein Handwerk. Innerhalb von rund 25 Minuten schnitzte er aus einem mächtigen Holzklotz einen Steinadler, der als «König der Lüfte» gilt.
3 Tonnen Holz fanden einen Käufer
Hierauf wurde von Auktionator Stephan Schärli eine von Adrian Schmidiger im Voraus geschnitzte Sitzbank, die mit drei Eulen und einem jungen Steinadler verziert war, versteigert – zum Aufwärmen quasi. Sie gefiel Erika Zangger so gut, dass sie dafür 2‘600 Franken in die Hand nahm. Die 25 Meter lange und rund 3 Tonnen schwere Rottanne, die von Anna Mehr-Bieri gespendet wurde, ging für 1‘200 Franken an den Bootsverein Hergiswil – nicht etwa Hergiswil am See – sondern am Napf.
Von links: Kettensägen-Künstler Adrian Schmidiger, die Tannenspenderin Anna Mehr-Bieri mit ihrem Ehemann Toni. Stehend Ober-Chrüter Hans Lustenberger.
Bild Peter Helfenstein
In der gut besetzten Steinacherhalle sorgten am Abend die Rätschwyber aus Zell mit ihren Sprüchen und Frauen der Chrüter-Zonft mit dem Chrüter-Grätsch sowie der Alleinunterhalter «Der Andi» und die Truubeschränzer Aarburg für beste Unterhaltung.