Royale Frühjahrs-Tagung der Luzerner Bäuerinnen

An der Frühjahrs-Tagung wurden Absolventinnen für ihren erfolgreichen Abschluss Berufsprüfung Bäuerin FA geehrt. Die Schwingerkönigin Sonia Kälin zog die Versammelten mit ihrem begeisternden Referat in ihren Bann. Gemeinderätin Renate Ambühl stellte die Gemeinde Hergiswil vor.

Peter Helfenstein

Die Enzianjutzerli unter der Leitung von Caroline Haas sorgten für einen standesgemässen Auftakt. Mit drei Liedern erwärmten sie die Herzen der Anwesenden in der festlich geschmückten Steinacherhalle.

Die Enzianjutzerli eröffneten die Frühjahrs-Tagung der Luzerner Bäuerinnen mit ihren glasklaren Stimmen.

Bild Peter Helfenstein

«Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen»
Die Präsidentin der Luzerner Bäuerinnen Elisabeth Rütti­mann, Hohenrain, hiess die zahlreichen Bäuerinnen und Gäste zur «royalen» Frühjahrs-Tagung willkommen. Die Rednerin beschäftigte sich intensiv mit dem Sprichwort «Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen» und betonte, dass Rückschläge und Krisen zum Leben gehören. Gefühle wie Scham, Schuld oder Ohnmacht seien natürliche Reaktionen, doch entscheidend sei, wie man damit umgeht. Anstatt sich von negativen Stimmen entmutigen zu lassen, gelte es, innezuhalten, die eigenen Emotionen zuzulassen und sich bewusst für das Aufstehen zu entscheiden – als Akt der Selbstachtung und Ver­antwortung. Wer diesen Schritt gehe, übernehme sein Leben aktiv und habe damit sinnbildlich bereits seine Krone wieder aufgesetzt.
Die Gemeinderätin Renate Ambühl, selbst Bäuerin, betonte die Bedeutung von Pausen im oft hektischen landwirtschaftlichen Alltag. Sie stellte die Gemeinde Hergiswil als vielseitigen und lebenswerten Ort vor, in der Tradition und Moderne Hand in Hand gehen. Besonders hob sie die gut ausgebaute Infrastruktur, die starke Gemeinschaft sowie das aktive Vereinsleben hervor. Auch die Bedeutung der Landwirtschaft, des Tourismus' und die lokalen Betriebe wurden thematisiert. Zum Abschluss dankte sie den Organisatoren der Frühjahrs-Tagung und gratulierte den Absolventinnen der Berufsprüfung 2024 mit eidgenössischem FA als Bäuerin.

Wie böse Mädchen Königinnen werden
Sonia Kälin mal live zu erleben, diese Chance wollten sich die Anwesenden nicht entgegen lassen. Sonia Kälin ist vierfache Schwingerkönigin und seit fünf Jahren Schiedsrichterin bei der beliebten Unterhaltungssendung «Donnschtig-Jass» auf SRF 1.
Mit ihrem spannenden Referat «Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse werden Königin» entzückte sie das Publikum. Als schüchternes Bauernmädchen hegte sie einen grossen Traum und wollte Schwingerkönigin werden. Es schien ein Ding der Unmöglichkeit. Trotz vielen Rückschlägen und schwierigen Bedingungen blieb sie konsequent dran und erzählte, wie viele Puzzleteile stimmen mussten, um sich den Titel erkämpfen zu können. Die Anwesenden klebten richtiggehend an ihren Lippen. Ihre Pointen brachten das Publikum zum Schmunzeln und herzhaften Lachen.

Sonia Kälin begeisterte mit ihrem fesselnden Referat die Bäuerinnen und Gäste.

Bild Peter Helfenstein

Ehrung der Bäuerinnen FA 2024
Es ist Usus, dass an der Frühjahrs-Tagung die frisch gekürten Bäuerinnen FA für ihren erfolgreichen Abschluss im Vorjahr geehrt werden. Die Laudatio hielt das Kommissionsmitglied Astrid Murpf. Sie bat die Absolventinnen mutig und innovativ zu sein und sich für die Zukunft der Landwirtschaft und die Produktion der einheimischen Lebensmittel einzusetzen. Für ihre Zukunft wünschte die Rednerin viel Energie und Ausdauer. «Geniesst die schönen Momente mit Freude, Zufriedenheit und Dankbarkeit!»

Mutationen im Verband
Andrea Aregger verabschiedete das Kommissionsmitglied Ursi Troxler, Mauensee (Bäuerinnenferien). Diese hätte ihr vor einem Monat gesagt, dass sie nicht wisse, ob sie am 12. März an die FrühlingsTagung nach Hergiswil kommen könne. Wenn dann diese in Bern niemanden für den Bundesrat finden, müsse sie noch hingehen. Leider konnte Bettina Steiner, Altbüron (Adventsfüür) nicht allzu lange im Verband mitwirken, aber auch sie habe ihre Spuren hinterlassen. «Mit Monika Bättig, Schlierbach (Adventsfüür, Adventsfiir) und Regina Filliger, Ufhusen (Regio/OrtsvertreterinnenTagung) konnten die Lücken wieder mit Frauenpower gefüllt werden», so Elisabeth Rüttimann. Die beiden Frauen stellten sich gleich selber vor.
Zur Abwechslung durften die Anwesenden aufstehen, um die imaginäre Krone selbst zu richten. Daraus ergab sich die fast erzwungene Standing Ovations für die RegioVertreterin Napf, Andrea Stadelmann, und den OrtsVertreterinnen Napf für die Einladung nach Hergiswil. Die Präsidentin wünschte allen Bäuerinnen Kraft, den eigenen Weg entschlossen zu gehen – mit Begleitpersonen, die helfen, die Krone zu richten. Wer unter der Sitzfläche seines Stuhls ein Zettelchen vorfand, erhielt ein Blümchen, bevor der Austausch bei Kaffee und selbstgebackenen Kuchen weiterging.