Jeden Monat im laufenden Jahr findet im Gasthaus Kreuz ein Kinoabend statt. Der erste gezeigte Film war die Dernière des Theaters «D Goldsuecher am Napf», welches 2014 zum 100. Geburtstag von «Seppi a de Wiggere» sieben Mal in der Steinacherhalle über die Bühne ging. Auch kulinarisch haben die Kinoabende etwas zu bieten.
Peter Helfenstein
Einmal mehr überrascht Isidor Kunz mit einer Idee, das Dorfleben im wahrsten Sinne des Wortes zu beleben. Sein neuster Coup ist das Monatskino mit Filmen, welche mit einer Ausnahme Hergiswiler Dorfgeschichte zeigen. Um sein Projekt zu realisieren, holte er die Wirtin Madeleine Juon des Gasthaus Kreuz und die ehemalige Kreuzwirtin Margrith Stadelmann ins Boot. Während Isidor Kunz rund um die Filme verantwortlich ist, stellt Madeleine Juon die Räumlichkeiten zur Verfügung und sorgt für den Service. Und die Menüs, welche jeweils um 19 Uhr serviert werden, bereitet Margrith Stadelmann in der Kreuzküche vor.
Louis Näf und Schang Meier führten Regie
Vor der Filmführung am Donnerstag, 4. Januar 2024, liessen sich die zahlreichen Gäste, darunter auch etliche Theaterdarsteller, mit einer Bratwurst mit Zwiebelsauce und Magronen verwöhnen. Wer nur den Film sehen wollte, traf kurz vor 20 Uhr im Saal ein. Isidor Kunz machte eine kurze Einleitung zum Theater «D Goldsuecher am Napf».
Der Hauptinitiator des Monats-Kino Isidor Kunz erzählt über die Entstehung der Goldsuecher-Theater.
Bild Peter Helfenstein
Die Goldsuechergeschichte schrieb Josef Zihlmann alias «Seppi a de Wiggere» für sein erstes Buch, welches 1941 erschien und noch andere Geschichten enthält. Laut Isidor Kunz wollte Louis Näf das Theater «D Goldsuecher am Napf» ursprünglich in der Festhalle Willisau durchführen. «Du musst das Theater nicht in Willisau aufführen. Diese Geschichte gehört nach Hergiswil», riet ihm der damalige junge Gemeinderat Isidor Kunz und mit einem Handschlag im Gasthof Löwen in Hergiswil war der Deal perfekt. So kam es, dass das Theater 1979 mit Unterstützung der Feuerwehr Opfersei im alten Löwensaal uraufgeführt und 1993 im Änzi als Freilicht-Theater inszeniert wurde. 2014 wurde das Theater unter der Regie von Schang Meier in der Steinacherhalle sehr erfolgreich neu inszeniert.
Alle drei Inszenierungen waren ein riesiger Erfolg. Etwa 24’000 Besucherinnen und Besucher erlebten die Aufführungen der drei Theaterstücke, an denen ausschliesslich Laienschauspielerinnen und -spieler beteiligt waren. Für die Bauten im Löwen, im Enzi und in der Steinacherhalle wusste Isidor Kunz die Feuerwehr Opfersei zu begeistern. Er bezeichnete die Geschichte als eine «traurig-schöne Geschichte», welche sich in den Dreissigerjahren zutrug. Damals gab es in Hergiswil viele arme Leute und die Phantasien des Friedensrichters lösten in Hergiswil einen wahren Goldrausch aus.
Szene in der Gaststube des Gasthofs Löwen.
Bild Peter Helfenstein