Zum 50. Geburtstagsfest hat der Jodlerklub Enzian weder Mühe noch Aufwand gescheut, um allen einige unbeschwerte Stunden zu bereiten. Aberhunderte erlebten einen grandiosen Umzug, hörten den eindrücklichen Gesang der Hinterländer Jodlervereinigung (HJV) und feierten anschliessend, was das Zeug hielt.
Ganz grosses Kino bot am frühen Samstagabend vom 9. September 2023 der Umzug unter dem Motto «Anno dazomou». Der Cortège mit 33 Nummern startete um 17.30 Uhr und führte mitten durchs festlich beflaggte Dorf. Fredy Kunz, Gründermitglied und Ehrendirigent des Jodlerklubs Enzian und begnadeter Sänger und Jodler, kommentierte als Speaker die einzelnen Nummern. Unter den rund 600 Mitwirkenden befanden sich elf Jodlerklubs, diverse Dorfvereine und andere Gruppen. Angeführt wurde der Umzug vom jubilierenden Jodlerklub Enzian. Gegen Ende des Festzugs liess sich der Vorstand der HJV in einer Landauer Kutsche wortwörtlich durchs Dorf kutschieren. Die Enzianjutzerli, der Nachwuchs der Enzian-Jodler, bildeten den Schluss des von originellen Ideen nur so sprühenden Umzugs.

Der froh gestimmte Jodlerkklub Enzian grüsst auf der Fahrt durchs Dorf die vielen Zuschauer am Strassenrand.
Bild Peter Helfenstein
Eindrückliche Vorträge
  Als weiterer Höhepunkt erscholl auf dem Steinacherareal  machtvoll aus den rund 150 Kehlen der HJV der «Geburtstags-Juiz» von Fredy  Wallimann. Die Dirigentin des Jodlerklubs Enzian, Christina Buchmüller, hatte  den Mega-Chor auf Anhieb im Griff. Eindrücklich erklang hierauf das Lied «I bi  ä Jodlerbiob» von Ruedi Rymann. Das Publikum forderte ungestüm eine Zugabe und  getreu der Redewendung «Aller guten Dinge sind drei», verabschiedete sich der  Chor mit dem «Steinmandli-Jutz» des Obwaldner Komponisten André von Moos.
«Ich bin brutal überrascht»
  Vor dem ersten Lied wandte sich der Präsident des  jubilierenden Jodlerklubs Enzian, Markus Dubach, an die Festgemeinde. «Ein Fest  ohne Gäste wäre nur langweilig und öde. Deshalb freut es uns, dass jeder  Einzelne von euch heute hierhergekommen ist, um mit uns zusammen den Geburtstag  zu feiern. Ich bin brutal überrascht, dass so viele Menschen hier sind», sagte  Dubach.
  Beat Burri, der Präsident der  Hinterländer Jodlervereinigung, gratulierte ganz herzlich zum 50-Jahre-Jubiläum  des Jodlerklubs Enzian. Er wünschte dem Verein für die Zukunft viel Freude, Glück  und Zufriedenheit.
Gewaltiger Festbetrieb
  So viele Menschen hat Hergiswil wohl schon lange nicht mehr  gesehen. Auf dem proppenvollen Festareal beim Schulhaus Steinacher gab es  zeitweise fast kein Durchkommen mehr. Schlangenweise standen die Besucherinnen und  Besucher vor den Foodständen, um eine Pizza, ein Raclette, eine Wurst und ein  Getränk zu ergattern. Viel zum Gelingen des Festes beigetragen hat nicht  zuletzt der warme und trockene Spätsommertag. Es scheint, dass Petrus ein  Jodler gewesen sein muss. Man munkelt sogar, dass er zwischenzeitlich den  himmlischen «Jodlerklub Halleluja» dirigiert.
  Im Festzelt auf dem roten  Pausenplatz sorgte die österreichische Partyband «Trio Wolkenbruch» für eine ausgelassene  Stimmung, während in der Turnhalle, die in eine gemütliche Kaffeestube  umfunktioniert wurde, das Ländlertrio «3fach-Hirsche» aus dem Entlebuch mit  lüpfiger Musik im traditionellen Innerschweizer Stil für Unterhaltung sorgte.  Und wer wollte, konnte in der Jodlerbar mit anderen Gästen in geselliger Runde  den Abend ausklingen lassen.