Erfreuliche Jahresrechnung genehmigt

An der Gemeindeversammlung genehmigten die Stimmberechtigten alle traktandierten Geschäfte. Die Sozialvorsteherin Monika Kurmann informierte über die Langzeitpflege. Der Projektleiter Valentin Wepfer stellte das Projekt «Prioris» vor.

Peter Helfenstein

Vizegemeindepräsidentin Renate Ambühl begrüsste am Mittwochabend, 10. Mai 2023, in der Steinacherhalle 75 stimmberechtigte Bürgerinnen und Bürger stellvertretend für den Gemeindepräsidenten Urs Kiener, welcher tags zuvor operiert wurde.

Genehmigung des Jahresberichts
Gemeindeammann Pius Hodel erläuterte anhand der Botschaft den Jahresbericht. Die Erfolgsrechnung 2022 schliesst bei einem Aufwandüberschuss von 18 640 738 Franken und einem Ertrag von 19 711 534.59. Franken mit einem Ertragsüberschuss von 1 070 796 Franken ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 348 586 Franken. Der Gewinn ist vor allem auf weniger Aufwand bei den verschiedenen Dienststellen durch konsequente Überprüfung der Kosten bei den Neu- und Ersatzbeschaffungen sowie den Buchgewinn durch den Verkauf von Bauland im Gebiet Luegetalmatte von 331 344 Franken zurückzuführen.
Die Investitionsrechnung 2022 zeigt Brutto-Investitionsausgaben von 2 999 676 Franken und Einnahmen von 180 204 Franken. Die Truvag Revisionsstelle AG wurde einstimmig als externe Revisionsstelle bis 31. August 2024 wiedergewählt.

Zustimmung zu einem Sonder- und Nachtragskredit
Der Sonderkredit für den Gemeindebeitrag an den Ausbau der Kurzhubeleggstrasse mit diversen Zufahrtsstrassen von 230 000 Franken konnte um 27 967 Franken unterschritten werden. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Budgets 2023 im Herbst 2022 war das Projekt Erneuerung Regenwasserleitung Felsenweg noch nicht in diesem Masse bekannt und die Investition konnte somit nicht ordentlich budgetiert werden. Aufgrund der Dringlichkeit soll dies aber zeitnah realisiert werden. Die Stimmberechtigten bewilligten den Nachtragskredit von 200 000 Franken.

Gewässerraumfestlegung ausserhalb der Bauzone
Die Ortsplanerin Anna Reiter, Kost + Partner AG, Sursee, und der Gemeindeschreiber Matthias Kunz stellten die Gewässerraumfestlegung ausserhalb der Bauzone vor. Dabei gingen sie auf folgende Punkte ein: Gesetzlicher Handlungsbedarf, Zweck und Definition, Vorgehen in Hergiswil, Verlauf bis zur heutigen Gemeindeversammlung und das Ergebnis. Während der öffentlichen Auflage vom 6. Februar bis 8. März ging eine Einsprache ein, welche mit einer geringfügigen Anpassung bereinigt werden konnte. Eine breit abgestützte Ortsplanungskommission sowie der Landwirtschaftsbeauftragte Joel Wapf begleiteten den gesamten Prozess und haben stets versucht, das Optimum der Möglichkeiten zu erwirken. Die Stimmberechtigten genehmigten die Gewässerraumfestlegung ausserhalb der Bauzone einstimmig.

Das Wasser der Änziwigger hat eine lange Reise vor sich, bevor es im Rhein in die Nordsee fliesst.

Bild Peter Helfenstein

Projekt «Visionen Zukunft Alter»
Sozialvorsteherin Monika Kurmann erläuterte die Herausforderungen in der Langzeitpflege. Gemeinsam plant die Gemeinde mit der Pro Senectute das Projekt «Vision Zukunft Alter». In einer Projektgruppe sollen verschiedene Akteure zusammenarbeiten und sich mit dem Thema «Alter» auseinandersetzen. Die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen ab dem Pensionsalter bis ins hohe Alter sind vielfältig und es ist geplant, möglichst viele dieser Themen aufzunehmen. Es wird bei gleichem Alter, Lebensumständen sowie Betreuungsumfang im Heim wie heute davon ausgegangen, dass im Wahlkreis Willisau bis 2045 +155 Prozent der aktuellen Pflegeplätze benötigt werden. Die Planung der Langzeitpflege stellt eine grosse Herausforderung dar, da sowohl die notwendigen Räumlichkeiten (Alterswohnungen, Heimplätze) bereitgestellt und finanziert werden müssen, als auch qualifiziertes Personal zur Betreuung und Pflege der Menschen benötigt wird. Mit dem Projekt «Vision Zukunft Alter» soll die Planung vorangetrieben werden.

FTTH – «Fibre to the Home» für alle
Mit dem Projekt «Prioris» wappnen sich 21 Gemeinden in der Region Luzern West für die Zukunft. Schnelles Internet ist ein wesentlicher Standortfaktor und für die Entwicklung der Region von grosser Bedeutung. Projektleiter Valentin Wepfer stellte das Projekt Prioris anhand einer Präsentation vor. Die Strategie sieht eine Erschliessung mit Glasfaser auch ausserhalb der Bauzone vor. Wepfer betonte: «Es gibt bei uns keine Bürgerinnen und Bürger zweiter KIasse. Glasfaser beziehungsweise schnelles Internet ist gleichwertig mit Wasser, Strom und Strasse.» FTTH «Fibre to the Home» bedeutet, dass Datenübertragung von der Vermittlungsstelle bis zum Anschluss des Kunden vollständig über Glasfaser erfolgt. Stand heute ist der Abstimmungstermin für Prioris an der Budgetgemeindeversammlung vom 21. November geplant.
Um 21.50 Uhr schloss die Vizegemeindepräsidentin Renate Ambühl die Gemeindeversammlung und lud zum Apéro ein.