Gemeinderat gratulierte Hedy Ryser zum 90. Geburtstag

Am Dienstag, 13. Dezember, feierte Hedy Ryser-Wisler, Steinacher 15, ihren 90. Geburtstag. Zwei Tage später gratulierten ihr der Gemeindepräsident Urs Kiener und die Sozialvorsteherin Monika Kurmann im Namen des Gemeinderats und stellvertretend für die ganze Bevölkerung zum hohen Geburtstag. Sie wünschten der sehr rüstigen Jubilarin viel Glück und Segen für die Zukunft.

Peter Helfenstein

Hedy Ryser wuchs zusammen mit neun Geschwistern und zwei Adoptivkindern auf der Liegenschaft Wissenbachweidli in der Gemeinde Luthern auf. Sie erlebte eine einfache, aber glückliche Jugendzeit. Die Schule besuchte sie in Luthern Bad und anschliessend absolvierte sie in Dagmersellen das Haushaltlehrjahr. Nachher stellte sie das Gelernte in verschiedenen Haushalten unter Beweis. Während rund zwei bis drei Jahren vor ihrer Hochzeit arbeitete sie, zum Teil im Akkord, in der Kleiderfabrik Ritex. Den langen Arbeitsweg vom Wissenbachweidli nach Willisau nahm sie zu Fuss und mit dem Velo in Angriff.

In der Wiggern zu Hause
In Gottfried Ryser in Hergiswil lernte Hedy Wisler ihren zukünftigen Mann kennen. 1956 läuteten die Kirchenglocken der reformierten Kirche in Willisau ihren Hochzeitsgottesdienst ein. Nun wurde die Wiggern zu ihrem neuen Zuhause. Sie schenkten Kurt, Brigitte und Esther das Leben. Die Wiggern war eine relativ kleine, jedoch «strängwärchige» Liegenschaft. Im Jahr 1964 übernahm das Ehepaar Ryser-Wisler die Liegenschaft Wiggern. Ihr Ehemann arbeitete, nebst der Landwirtschaft, während 43 Jahren in der Wellis in Willisau, während Hedy zu Hause zum rechten schaute.
Als Nebenerwerb führte Hedy einen Laden mit unzähligen alltäglichen Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen. Hedy erinnert sich noch genau, welche Artikel sie verkaufte. Insbesondere erwähnte sie die Suppenwurst, zum Beispiel als Erbswurst mit Speck, von der Firma Knorr in Thayngen. Die Suppenwürste wurden später von der Suppe in Beuteln abgelöst.

Gelbe Erbswurst von Knorr und ein Portionsstück.
Quelle: Rainer Zenz, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=669540

Wichtig für Hedy Ryser war auch der gepflegte Garten für die Selbstversorgung. Nicht fehlen durften Blumen im Garten und ums Haus. «All das hat viel Arbeit gegeben. Und hier im Steinacher 15 habe ich keinen Umschwung und trotzdem immer Arbeit», meinte sie lachend. Heute trifft man sie fast täglich auf einem Spaziergang in und ums Dorf an, meistens begleitet von zwei anderen Frauen der betreuten Alterswohnungen. Als dramatisches Ereignis bleibt ihr zeitlebens die Unwetternacht vom Dienstag, 16. Juli 2002, in Erinnerung. Um circa 1.30 Uhr verwüstete ein grosser Erdrutsch das Haus und die Scheune.
Gemeindepräsident Urs Kiener schenkte der quicklebendigen Jubilarin eine Orchidee, während ihr die Sozialvorsteherin Monika Kurmann einen Einkaufsgutschein und die obligate Glückwunschkarte des Gemeinderats überreichte. Anschliessend wurden die Gäste kulinarisch verwöhnt und man genoss das fröhliche Beisammensein mit interessanten Gesprächen. Nicht fehlen durfte natürlich ein Kaffee-Chrüter.

Gemeindepräsident Urs Kiener und die Sozialvorsteherin Monika Kurmann stossen mit Hedy Ryser auf deren runden Geburtstag an.

Bild Peter Helfenstein