Erstmals war WhatsApp bei Strassensanierungen im Spiel

Nach rund einem Jahr Bauzeit konnten die sanierte Unterskapfstrasse und der Abschnitt St. Joder bis Hauenloch offiziell den beiden betroffenen Strassengenossenschaften übergeben werden. An der Bauabnahme herrschte grosse Freude und Dankbarkeit über das gelungene Projekt.

Peter Helfenstein

m nebligen Mittwoch, 7. Dezember 2022, begrüsste Gemeindeammann und zugleich Kassier der Meliorationskommissioni Pius Hodel beim Hof Ober-Saalen den Projektleiter Reto Graber (Kantonale Dienststelle Landwirtschaft und Wald lawa), Bauleiter Guido Müller (PlanQuadrat AG Willisau), Oskar Schärli (Aktuar der Meliorationskommission), Marcel Hügli (Präsident der Strassengenossenschaft Unterskapf), Guido Thalmann und Markus Fankhauser (Strassengenossenschaft Enzi), Reto Vitali (Bauführer Tiefbau Arnet, Entlebuch, und Pirmin Felder (Polier bei Arnet) und eine schöne Anzahl Anstösser. Der Präsident der Meliorationskommission Urs Kiener, Gemeindepräsident, liess sich entschuldigen.

Mit rund 6,1 Kilometer ein eher grosses Projekt
Bauleiter Guido Müller skizzierte den Ablauf der Bauabnahme. Wegen der Länge von 6,1 Kilometern der sanierten Strassenabschnitte werde man die Strecke mit dem Auto abfahren und sporadisch anhalten, um gewisse Stellen genauer anzuschauen. Das Projekt umfasste, zum Teil wegen subventionstechnischen Gründen, vier Lose: Dorf bis St. Joder abzüglich eines Abschnittes, der bereits früher saniert wurde (4025 Meter), Los 2: St. Joder bis Unter-Saalen (1‘410 Meter), Los 3: Ober-Saalen (180 Meter) und Los 4 von St. Joder bis Hauenloch (550 Meter). Zusammengezählt sind das 6‘165 Meter. Zusätzlich gab es noch Arbeiten für private Vorplätze zu erledigen.

Grosse Rücksichtsnahme während der Bauphase
Während der Bauphase gab es relativ viele Verkehrsbehinderungen. In diesem Zusammenhang lobte Guido Müller die Firma Arnet. Er wisse nicht, wie viele hundert Male sie dem Verkehr Platz gemacht habe. Ein Kränzchen wand er auch den Anstössern, welche den Weg ins Dorf schon mal über die Tiefenbühlstrasse in Kauf nahmen. Viel zur Information der aktuellen Verkehrsbehinderungen trug die WhatsApp-Gruppe mit rund 80 Teilnehmern bei, die er so bis jetzt noch nie erlebte. «Das war eine ganz gute Sache, welche die Firma Arnet ins Leben rief», sagte Müller.
Auf Vorschlag von Reto Graber, nahmen er, Guido Müller, Reto Vitali und Marcel Hügli auf der Inspektionsfahrt, die Strasse an ausgewählten Stellen augenscheinlich ab. Während dessen genossen die übrigen Anwesenden die Wartezeit in einem warmen Raum bei der Familie Schütz, Saalenhausmatt, in gesellschaftlicher Runde.

Luzia Fankhauser, Kassierin der Strassengenossenschaft Unterskapf, hat soeben das rot-weisse Band durchschnitten und eröffnete damit offiziell die sanierte Unterskapfstrasse.

Bild Peter Helfenstein

Punktlandung beim Kostenvoranschlag
Nach der Besichtigungsfahrt informierte Bauleiter Guido Müller über die Bauabrechnung. Es gebe logischerweise zwei Rechnungen, jene für die Unterskapfstrasse, die andere für den Strassenabschnitt bis ins Hauenloch. Vieles sei noch rot, das heisst, er habe von jenen Positionen noch keine definitiven Zahlen. Weil der Index der aktuellen Teuerung noch nicht bekannt ist, könne man erst etwa im Februar etwas über genauere Zahlen sagen. Trotzdem wagte er eine Prognose. Sie werde vermutlich in der Höhe von circa 105‘000 Franken ausfallen. Der Kostenvoranschlag (KV) für die Unterskapfstrasse von 1,64 Millionen Franken wird voraussichtlich im besten Fall inklusive Teuerungsrechnung mit einer Punktlandung, plus/minus 1 Prozent, eingehalten werden können. Beim Hauenloch beträgt der KV 160‘000 Franken. Hier werde man vermutlich 16‘000 Franken darunter sein, also rund 10 Prozent.

Der Reigen der Dankesworte
Nachdem keine Fragen gestellt wurden, dankte Guido Müller zuerst der Gemeinde und der Meliorationskommission, insbesondere Pius Hodel, für die langjährige gute Zusammenarbeit. Weitere Dankensworte richtete er an Reto Graber vom lawa, die Landwirte und Mitglieder der beiden Genossenschaften sowie dem Präsidenten der Strassengenossenschaft Unterskapf Marcel Hügli. Der «grösste Dank» ging an die Firma Arnet für die sehr gute Zusammenarbeit und die qualitativ hervorragende Arbeit. «Ich habe immer wieder gespürt, dass viel Engagement, Willen und Herzblut in den Arbeitern der Firma stecken», sagte Guido Müller. Einen speziellen Dank durfte Reto Graber für die sehr angenehme Zusammenarbeit entgegennehmen. Mit den Worten «Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit, tragt Sorge zu euch und zur Strasse», schloss er seine Ausführungen.
Auch der Präsident Marcel Hügli dankte rundum, allen voran Pirmin Felder und seiner Crew, Guido Müller und Reto Graber für deren Arbeit im Hintergrund sowie allen Anstössern für das Verständnis, damit die Arbeiten reibungslos verliefen und allen anderen Personen, welche am Bauwerk mitwirkten. «Das Zobig wird teilweise von der Firma Arnet gesponsert und die Firma PlanQuadrat übernimmt vollumfänglich die Kosten für alle Getränke. Ich danke auch der Familie Schütz für die Benützung der Räumlichkeiten. Greift zu und wenn es soweit ist, wünsche ich allen eine gute Heimkehr», sagte Hügli.
Von Unternehmerseite dankte Reto Vitali in erster Linie der Gemeinde und dem lawa für den sehr geschätzten Auftrag. Die Zusammenarbeit mit Guido sei topp gewesen. Auch dankte er Pirmin Felder und seiner Crew, welche bis am Montag noch am Arbeiten waren. Auch dankte er allen Anstössern für das gute Einvernehmen sowie Heinz Schütz für das Lokal und Marcel Hügli für die Organisation des Anlasses.
Reto Graber vom lawa dankte Guido Müller für die Planung und Baustellenbetreuung und sagte: «Ich bin jetzt zehn Jahre beim lawa und arbeitete jedes Jahr mit ihm bei einem oder mehreren Projekten zusammen. Dabei habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.» Graber dankte der Gemeinde und vor allem der Meliorationskommission, namentlich Pius Hodel. Zum ersten Mal habe er eine Baustelle erlebt, welche WhatsApp als Kommunikationsmittel eingesetzt habe. Die «Begehung» der Strassen habe ergeben, dass dies ein Werk ohne Mängel sei. Die zwei oder drei festgestellten Kleinigkeiten werden umgehend ausgeführt. Zum Schluss appellierte er an die Anstösser, die Leitungen regelmässig zu spülen sowie die Schächte und Ausläufe freizuschaufeln. In diesem Sinne wünschte er alles Gute zum tollen Werk und eine unfallfreie Fahrt.

Eine freudige Nachricht für die Anstösser
Gemeindeammann Pius Hodel fand ebenfalls anerkennende Worte und dankte rundum. Er gab zu bedenken, dass die Strassengenossenschaften ohne die Unterstützung von Bund, Kanton und Gemeinde nicht 1.8 Millionen Franken in ihre Strasse investieren könnten. Während sich Bund, Kanton und Gemeinde mit 80 Prozent an den Kosten beteiligen, sind die Restkosten von den Anstössern zu bezahlen. Er hatte aber auch eine gute Nachricht und gab bekannt, dass sein Gesuch bei «alpinfra – Hilfe für Berggemeinden» in Bern erfolgreich war. Und so nahmen die Anstösser mit grosser Freude zur Kenntnis, dass «alpinfra» den Anstössern direkt einen Beitrag von 90'000 Franken auszahlt, was einer erfreulichen Entlastung der Anstösser von 27 Prozent entspricht. Er wünschte allen eine unfallfreie Fahrt und rief die Anstösser dazu auf, Sorge zum Bauwerk zu tragen. Bei einem feinen Zobig liess man den denkwürdigen Anlass ausklingen.