Das Ja zur Zusammenarbeit im Pastoralraum

Corona-bedingt gab es in diesem Jahr nur eine Kirchgemeindeversammlung. Die Stimmberechtigten genehmigten die Jahresrechnung 2019, den Voranschlag 2021 und den Zusammenarbeitsvertrag zwischen den Kirchgemeinden des zukünftigen Pastoralraumes Region Willisau.

Peter Helfenstein

Kirchenratspräsident Albin Greber konnte am Mittwochabend, 2. Dezember 2020, in der Pfarrkirche 31 Stimmberechtigte und sieben Gäste zur Kirchgemeindeversammlung begrüssen. Unter den Gästen befanden sich auch Pater Dr. Kulandaisamy Fernando und der designierte Pastoralraumleiter Andreas Wissmiller. In einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden dem ehemaligen Hergiswiler Pfarrer (1974 bis 1999) Franz Xaver Hess, welcher am 3. November im Pflegeheim Waldruh im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Der Abschiedsgottesdienst zusammen mit Pfarreiangehörigen und die Beisetzung der Urne im neugestalteten Priestergrab werden im kommenden Frühling stattfinden.

Akustik in der Pfarrkirche ist besser
Albin Greber ging im Jahresbericht 2020 nicht auf alle Details ein, weil wichtige Punkte bereits in der Botschaft, welche allen Haushalten zugestellt wurde, aufgeführt sind. Da die Verständlichkeit der neuen Akustikanlage von zahlreichen Kirchgängern bemängelt wurde, konnte die Beschallung durch den Einbau von drei zusätzlichen Lautsprechern verbessert werden. Der Kirchenrat sowie viele andere Personen sind der Überzeugung, dass der neue Eingangsbereich zum Pfarrhaus ein sehr gelungenes Werk ist.

Der symbolträchtige neue Pfarrhaus-Eingang ist ein echter Hingucker.

Bild Peter Helfenstein

Ein Plus von 158 000 Franken
Weil die Frühjahres-Kirchgemeindeversammlung aus bekannten Gründen nicht durchgeführt werden konnte, stellte die Kirchmeierin Esther Birrer die Jahresrechnung 2019 erst jetzt vor. Die Jahresrechnung schliesst wegen nicht budgetierten Sondereffekten (Baulandverkauf, Auflösung einer Vorfinanzierung) mit einem Ertragsüberschuss von 158'489 Franken ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 12'680 Franken, das Ergebnis ist somit um 171'169 Franken besser ausgefallen.
Esther Birrer erläuterte hierauf das Jahresprogramm 2021 sowie den Finanz-, Investitions- und Aufgabenplan 2022-2025. 2021 werden folgende Aufwendungen über die Investitionsrechnung abgewickelt: In der Pfarrkirche ist die Sanierung und Neugestaltung der oberen Sakristei in einen zweckmässigen Paramentenraum geplant. Im Pfarreisaal soll die Beleuchtung ersetzt, die Beschallung erneuert und ein Beamer sowie eine Leinwand installiert werden. Im Weiteren wird ein Beitrag an die Neugestaltung des Friedhofes gesprochen und die Aussentreppe zur Kapelle Hübeli wird saniert und neugestaltet.

Bereit für den Pastoralraum
Auf den 1. Januar 2021 soll der Pastoralraum Region Willisau administrativ errichtet werden. Um die Zusammenarbeit der Kirchgemeinden Geiss, Gettnau, Hergiswil, Menzberg, Menznau und Willisau zu regeln und um die anfallenden Kosten zu verteilen, wurden ein Zusammenarbeitsvertrag und die Kostenaufteilung ausgearbeitet.

Keinen eigenen Pfarreileiter
Wie Kirchgemeindepräsident Albin Greber verlauten liess, ändert sich für die Pfarreiangehörigen von Hergiswil vorerst nicht viel. So werden die Gottesdienstzeiten und das Angebot in Hergiswil vorderhand gleichbleiben. Vom 1. Januar 2021 an wird Hergiswil keinen eigenen Pfarreileiter mehr haben. Von diesem Datum an wird die Seelsorge im Pastoralraum Region Willisau durch ein Team unter der Leitung von Andreas Wissmiller wahrgenommen und Pater Kulandai Fernando wird die neue Ansprechperson für die Pfarrei Hergiswil sein. Letzterer ist auch leitender Priester für den gesamten Pastoralraum. Diakon Hubert Schumacher wird weiterhin als Seelsorger im Pastoralraum mit Schwerpunkt Hergiswil tätig sein.
Pfarreileiter Hubert Schumacher bedankte sich bei allen, welche ihn bei seiner Arbeit stets unterstützt haben. «Andreas Wissmiller und Kulandai Fernando wünsche ich, dass sie in Hergiswil wohlwollend aufgenommen werden und mit eurer Unterstützung rechnen dürfen», schloss er seine kurze Ansprache.
Pfarreiratspräsidentin Helen Mehr teilte mit, dass der Pfarreirat im vergangenen Kirchenjahr wegen der Pandemie keine Aktivitäten hatte. Sie lud die Anwesenden ein, den «Stärnewäg» in der Pfarrkirche zu besuchen.
Die Synodalin Helen Kaufmann berichtete, dass die Frühjahrssession des Kirchenparlaments abgesagt wurde und die Herbstsession in Emmenbrücke stattfand. Wegen den unschönen Geschichten, die in kirchlichen Institutionen vorgefallen sind, bat sie die Anwesenden, zu erzählen, was in der Kirche Gutes getan werde.

Mitarbeitende in der Pfarrei geehrt
Irène Kunz arbeitet seit dem 1. Januar 2010 als Sekretärin auf dem Pfarramt und unterstützt hier mit vollem Einsatz den Pfarreileiter. Pius Schürch spielt seit zehn Jahren regelmässig auf der Orgel und macht damit die Gottesdienste feierlicher und abwechslungsreicher. Seit einem Vierteljahrhundert arbeitet Irène Hofstetter, früher als Katechetin, Organistin sowie Pfarreiratsmitglied und heute noch als Kirchenchorleiterin für die Pfarrei Hergiswil. Für unglaubliche 30 Jahre treuen Dienst in der Pfarrei wurde Margrit Peter geehrt. Sie erledigt seit vielen Jahren die Kirchenwäsche mit grosser Sorgfalt und Zuverlässigkeit. Nach langjähriger Mitarbeit in der Rechnungsprüfungskommission demissionierte Elisabeth Wermelinger als Rechnungsrevisorin. Als Nachfolgerin wurde Margrit Staffelbach willkommen geheissen. Die Geehrten durften je ein Geschenk entgegennehmen.

Das Pfarreiblatt gab zu reden
Ein Votant versteht nicht, dass im Pfarreiblatt in der Rubrik «Taufen» nur der Vorname des getauften Kindes steht und unter dem Bild mit den Erstkommunionkinder keine Vornamen und Namen stehen. Im Weiteren fragte er, warum der Wettersegen in der vorgesehenen Zeit nicht immer erteilt worden sei. Albin Greber sagte, dass die Vornamen und Namen aus Datenschutzgründen nicht im Pfarreiblatt stehen. Diakon Hubert Schumacher räumte ein, dass der Wettersegen nur an Pfingsten nicht erteilt worden sei. Er hätte einen Priester vor Ort gehabt, welcher gesagt habe, dass an diesem Tag der Heilige Geist den Vortritt habe. Ein anderer Votant stellte sich hinter den unzufriedenen ersten Votanten und wollte zusätzlich wissen, ob das Pfarreiblatt weiterhin im Hergiswiler Läbe veröffentlicht wird oder ob nach der Errichtung des Pastoralraums das Kantonale Pfarreiblatt erscheinen wird. Albin Greber erklärte, dass die Pfarreiblätter vorderhand im Pastoralraum keine Änderungen erfahren. Im Übrigen sei das eingeheftete Pfarreiblatt im Hergiswiler Läbe die günstigere Variante und werde auch sehr geschätzt. Schützenhilfe gab es von einem weiteren Votanten, welcher die Kombination Pfarreiblatt und Hergiswiler Läbe eine gute Lösung findet.
Punkt 23 Uhr schloss der Kirchenratspräsident die Versammlung. Die Teilnehmer durften beim Verlassen der Kirche ein Schoggiherz oder eine Marzipanmaus mitnehmen, denn auf den üblichen Apéro wurde verzichtet.