Der Steinbock bleibt im Dorf und tolle Schnitzelbänke

Die Chrüter-Zonft sorgte einmal mehr für fasnächtliches Spektakel. Im Mittelpunkt standen die Versteigerungen eines geschnitzten Steinbockes und einer Tanne. Am Abend gab es am «Chrüter-Zonft-Grätsch» viel zu Lachen.

Peter Helfenstein

Am Samstagnachmittag, 22. Februar, zogen die legendären Einachser-Fahrzeuge der Chrüter-Zonft von der Hintersagi übers Opfersei bis zum südlichen Dorfeingang. Nebst der Steinbock-Skulptur und der Tanne zogen die Einachser den Hunger- und Durstwagen, das Schiisshüsli sowie den Blasmusikantenwagen. Am Schluss des Zuges folgte die Martini-Bar auf Rollen. Ab Dorfeingang führte die einheimische Guuggenmusik Änzischränzer den Umzug an, am Schluss marschierten die Truubechränzer aus Aarburg. Den Zuschauern am Strassenrand wurden eine einfache Verpflegung und chrütermässige Getränke angeboten.
Auf dem Gemeindehausplatz wurden die zahlreichen Besucher von den beiden Guuggenmusiken mit kakofonen Tönen und choreografischen Einlagen unterhalten. Das Publikum konnte dem Kettensägenschnitzer Bruno Erni aus Zell zuschauen, wie er der Steinbock-Skulptur den letzten Schliff verpasste. Bei Isidor Kunz konnten Kinder am offenen Feuer einen Cervelat bräteln. Auktionator Stefan Schärli versteigerte den Steinbock für 2‘000 Franken an den einheimischen Franz Kurmann. Die von der Feuerwehr Opfersei gespendete 24 Meter lange Tanne ersteigerten zehn Mitglieder der Guuggenmusik Änzischränzer für genau 1‘000 Franken. Ab 20 Uhr gab es im Chrüter-Chrüz und in der Alphütte Schnitzelbänke und Musik zu hören.

Auktionator Stefan Schärli versteigerte den prächtigen Steinbock sehr erfolgreich.

Bild Peter Helfenstein

Text ab hier: Madlen Wiprächtiger

Um 20 Uhr begann dann die Stubete mit Grätsch von diversen Schnitzelbankgruppen. Im Chrüter-Chrüz sowie auch in der Alphütte, welche von den Alphornfrönde Napfgruess betrieben wurde, lauschten sehr viele Zuhörer gespannt den Ausführungen der fünf «Grätsch-Gruppen». Von Tempolimiten bei Buswendeschlaufen, Fusionen, Mini-Schwiiz-Kohlräbli, politischen Ratschlägen, lobenswerten Worte für Vereine und Ge­meinderäte, verdächtigem Gestank, Verlorenem, Verpasstem oder falsch Versprochenem… - es wurde so allerhand auf die Schippe genommen. Mit viel Witz führte die Chrüter-Gitte durch den Abend und durfte auch immer wieder zur Auflockerung Blas-, Örgeli- oder Guuggenmusikklänge ansagen. Mit «Jupeidi und trallala, mer send Häxe», «Noch före, noch hendere», «Grüezi wohl, Frau Stirnimaa!» und «Fidirullala» wurde auch das Publikum mit Gesang und Bewegung miteinbezogen.
Und so ging ein rundum gelungener Anlass in die Hergiswiler Fasnachtsgeschichte ein. Dieser kann dank der grossen Arbeit von Matthias Wermelinger auch auf Youtube nochmals genossen werden.
Herzlichen Dank allen unermüdlichen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen beigetragen haben. Die Fasnacht im Chrüter-Dorf lebt wieder.

Eine der fünf Schnitzelbank-Gruppen waren Frauen der Chrüter-Zonft. Von links: Helen Kaufmann, Kathrin Müller, Priska Lustenberger, Rahel Staffelbach und Nathalie Bammert.

Bild zVg