«Hergiswil Awards» vergeben

Das Dorf am Napf sorgt jedes Jahr für Aufsehen mit herausragenden Leistungen von Personen und Vereinen. Leistungen, die es verdienen, dass sie in einem speziellen Anlass gebührend gefeiert werden. Für die Geehrten gibt es zwar keine Preisgelder, dafür Ruhm und Ehre sowie eine gediegene Urkunde.

Peter Helfenstein

Zum Auftakt des Ehrungsanlasses schritten am Freitagabend, 7. Februar, sieben Fähnriche mit ihren Fahnen und eine Standartenträgerin zum rassigen Marsch «Menzberg», gespielt von der Musikgesellschaft (MG), durch die Steinacherhalle auf die Bühne und gaben dem Anlass einen würdigen und festlichen Rahmen. Gemeindepräsident Urs Kiener begrüsste die zahlreichen Geehrten und Gäste. «Eure grossartigen Leistungen beeindrucken uns sehr und verdienen hohen Respekt und Anerkennung. Zudem macht ihr für unser Dorf beste Werbung über die Gemeinde- und Kantonsgrenze hinaus.», hielt er in seiner Generallaudatio fest.

Marschmusik ist ihre Leidenschaft
Weil die MG bereits auf der Bühne stand, widmete Gemeinderat und Moderator Markus Kunz die erste Ehrung diesem Verein. Am Musiktag in Altishofen belegte die MG Hergiswil von 17 Vereinen, die in der 3. Stärkeklasse Marschmusik spielten, den hervorragenden 1. Platz. Für die Ehrung bedankte sich die Musikgesellschaft mit dem in Altishofen gespielten Marsch «Viva Arogno».

Tolle sportliche Leistungen zu Hauf
Einmal mehr konnte Markus Kunz den drei Netzballteams des SVKT für 1. bis 3. Ränge gratulieren. Regelmässig glänzen auch Einzel-Hornusser mit ihrem Können. Besonders erfolgreich war Adrian Dubach aus Luthern. An sechs Hornusserfesten erreichte er 1. bis 3. Ränge. Raphael Hängärtner und Elias Renggli, beide aus Willisau, erreichten am Eidgenössischen Nachwuchsfest in Aetingen je einen 3. Rang. «Es ist schön, dass Willisauer in Hergiswil hornussen», witzelte Markus Kunz. «Das freut mich besonders, weil dies eine Sportart ist, die in Willlisau nicht ausgeübt werden kann, weil es sie nicht gibt. Also, da sind wir den Willisauern einen Schritt voraus.» Auch die Hornussergesellschaft Hergiswil hatte im letzten Jahr eine sehr gute Saison und platzierte sich an der Schweizermeisterschaft in der 1. Liga auf Platz 3. Zusätzlich erspielte sie sich noch zwei 2. und einen weiteren 3. Rang.

Hergiswiler am Eidgenössischen Schwingfest
An der Schweizermeisterschaft setzten sich junge Einzelringer hervorragend in Szene. Geehrt wurden Philipp Aregger, Silvan Aregger, Sven Bammert, Janis Bernet, Loris Müller, Dario Wermelinger und Yannik Wallimann. Letzterer erreichte an der Schweizermeisterschaft sowohl im Freistil als auch im Greco die Goldmedaille. Auch im Schwingen war Yannik sehr erfolgreich. Am Luzerner Kantonalen Nachwuchsschwingertag belegte er Rang 1a und am Rottaler Nachwuchsschwinget Rang 3. Der Aktive Patrick Rölli erreichte an den Schweizermeisterschaften im Freistil den sehr guten 3. Rang.
Der junge Lukas Schmidiger erreichte an vier Nachwuchsschwingeten einen ersten Rang, zwei 2. Ränge und einen 3. Rang. Ein namhafter Leistungsträger des Schwingklubs Wiggertal ist der inzwischen in Schwingerkreisen schweizweit bekannte Joel Ambühl. Der Höhepunkt seines Palmarès ist wohl die Teilnahme am Eidgenössischen Schwingfest in Zug, wo er den Rang 16n erreichte. An sieben Schwingeten, davon an den Bergschwingeten Brünig und Rigi, holte er den Kranz. Toni Kurmann nahm ebenfalls am Eidgenössischen Schwingfest in Zug teil und erreichte Rang 16k. Am Luzerner Kantonalschwingfest in Willisau holte er mit Rang 7j den Kranz. An Schwingfesten in Frutigen und Cortébert klassierte er sich in den Rängen 2c beziehungsweise 2.

Jodeln, Schiessen und Holzspalten
Der Jodlerklub Enzian besuchte im letzten Jahr das Bernisch-Kantonale Jodlerfest in Brienz. Für den tadellosen Vortrag des Liedes «B'hüet di Gott mi liebi Heimat» wurde er mit der Note 1 belohnt. Am gleichen Fest durfte Caroline Haas im Duett ebenfalls die Klasse 1 «sehr gut» entgegennehmen. Die Dirigentin des Jodlerklubs Enzian, Christina Buchmüller, sang am Zentralschweizerischen Jodlerfest in Horw im Terzett und wurde ebenfalls mit der Höchstklasse 1 belohnt.
Eine Bravourleistung gelang Vincenz Lustenberger letztes Jahr am Appenzell Ausserrhoden Kantonalschützenfest. Mit dem Karabiner schoss er 97 Punkten und erreichte den 3. Rang von insgesamt 2893 Schützen. Als Ausgleich zum Musizieren pflegt Eliane Dubach noch ein anderes Hobby, nämlich das Holzspalten. Sie schlug an der Forstmesse Luzern 2019 so richtig zu und belegte in der Kategorie Damen den ausgezeichneten 2. Rang. Sven Lustenberger erreichte in der Kategorie Junioren an der Schweizerischen Holzspaltmeisterschaft in Kerns den sehr guten 3. Rang.

Beeindruckende Leistungen
Die Laufsportler André Banz und Markus Lustenberger absolvierten den Finisher Transalpine Run 2019. Markus Lustenberger berichtete, dass der Lauf im Süddeutschen Oberstdorf begann, sich über vier Länder erstreckte und im Südtirol endete. Die Strecke mit einer Länge von 270 Kilometer und 15`000 Höhenmetern wurde in acht Tagen absolviert. André Banz berichtete über die Vorbereitungen für das Vorhaben.
Wer hat den unermüdlichen Isidor Birrer in den letzten Jahren nicht schon auf seinem Fahrrad gesehen? Im Jahr 2018 legte er mit seinem Rennvelo 27'287 Kilometer und im letzten Jahr 21'000 Kilometer zurück. Auf die Frage des Moderators, was ihn dazu gebracht habe, derartige Leistungen zu vollbringen, meinte Isidor Birrer, dass er schon in jungen Jahren gerne Rennvelofahrer geworden wäre, was leider nicht möglich gewesen sei. Immerhin habe er die RS als Radfahrer machen können.

Ehrenmeldungen noch und nöcher
Besonders erfreulich waren die sehr vielen Ehrungen für Berufserfolge. Remo Ambühl, Martina Christen, Annalena Häfliger, Vanessa Jenni, Meinrad Jost, Manuela Marti, Sara Staffelbach, Michelle Suppiger, Karin Thalmann und Lisa Zemp schlossen ihre Lehre mit der Ehrenmeldung ab. Sarah Staffelbach, welche als Polygrafin EFZ mit der Note 5,5 abschloss, nahm an den SwissSkills teil und wurde Vize-Schweizermeisterin. Spannend berichtete sie über ihre Vorbereitungen und den Ablauf der Schweizer Berufsmeisterschaften.

Spezielle Berufserfolge
Mit der Ehrenmeldung schloss Andrea Kurmann ihre Lehre als Bäuerin ab. Die Besucher der Messe «Holz 2019» in Basel wählten das Möbel des 19-jährigen Schreiners Jonas Staffelbach auf Platz drei. Bereits im Frühling 2019 gewann er mit seiner Arbeit den Luzerner Lehrlingswettbewerb «Art in Wood».
Michelle Wermelinger durfte an der Zentralschweizer Berufsmeisterschaft FaGe 2019 teilnehmen und erreichte den grandiosen 1. Rang. Sehr anschaulich erzählte Michelle über die drei geprüften Bereiche Spitex, Langzeit und Akut. Die beste Interdisziplinäre Projektarbeit Berufsmatura lieferte Nadine Zemp, welche auf der Gemeindeverwaltung Hergiswil ihre Lehrzeit absolvierte. Für ihre Arbeit kriegte sie die glatte Note 6 – besser geht’s wirklich nicht.

Spezialehrung «Verein des Jahres»
Letztes Jahr feierte der Frauenverein Hergiswil sein 100-jähriges Bestehen. In ihrer Laudatio blickte Gemeinderätin Renate Ambühl auf die Anfänge des Frauenvereins zurück. Hierauf erzählten sechs ehemalige Präsidentinnen und Co-Präsidenten sowie die aktuelle Präsidentin Heidi Schneider über die Veränderungen im Frauenverein während ihren Präsidialjahren von 1982 bis zur Gegenwart.
Renate Ambühl schloss ihre Lobrede mit den Worten «Eines hat sich bis heute im Frauenverein nicht verändert, nämlich das Engagement und der Einsatz für die Gemeinschaft. Heute wie vor 100 Jahren setzen Frauen Zeit und Energie kostenlos zur Verfügung.» In Anerkennung für das ausserordentliche Engagement im Jubiläumsjahr 2019 und die langjährige verdienstvollen Tätigkeiten für das Vereinsleben überreichte die Laudatorin dem Frauenverein die Ehrenurkunde als «Verein des Jahres» der Gemeinde Hergiswil.

Die glorreichen drei Ausdauersportler (von links) Markus Lustenberger, André Banz und Isidor Birrer freuen sich über die Auszeichnung.

Bild Peter Helfenstein

Ausklang mit einem Apéro
Im Namen der Jury und der gesamten Bevölkerung dankte der Moderator und Gemeinderat Markus Kunz allen Einzelpersonen und Vereinsverantwortlichen für das tolle Engagement zu Gunsten der Allgemeinheit. Einen speziellen Dank richtete er an alle Personen, welche am Ehrungsanlass mitgewirkt haben. Und so wie dieser Anlass begann, so endete er, jedoch in umgekehrter Richtung. Zum Marsch «Casaulta» der Musikgesellschaft verliessen die sieben Fähnriche mit ihren Fahnen sowie die Standartenträgerin die Bühne. Mit einem von der Gemeinde offerierten Apéro liess die Festgemeinde den Abend ausklingen.