Einsegnung und Abnahme von neuen Anschlussstrassen

Nach vielen Jahren ist der Wunsch der Anstösser in Erfüllung gegangen, endlich eine gute Zufahrt zu ihren Liegenschaften zu erhalten. An den Kollaudationen herrschte jeweils grosse Freude und Dankbarkeit.

Peter Helfenstein

Am Donnerstag, 23. November, begrüsste der Präsident der Strassengenossenschaft «Hintersagen-Nespel-Bruch», Pius Aregger, zahlreiche Eingeladene. Unter ihnen waren Seelsorger Hubert Schumacher, Gemeinde- und Meliorationspräsident Urs Kiener, Gemeindeammann Pius Hodel, Projektleiter Reto Graber (LAWA, Fachbereich Strukturverbesserungen, Sursee), Bauleiter Guido Müller (Planungsbüro PlanQuadrat AG, Willisau), René Roth (Vertreter der Firma Knupp Bau AG, Eich) sowie zahlreiche Mitglieder der Strassengenossenschaft.

Strasse unter den Schutz Gottes gestellt
Diakon Hubert Schumacher betonte, dass Strassen immer auch Menschen miteinander verbinden und so Begegnungen ermöglichen. Er bat Gott, die Strasse zu segnen und die Menschen in der gegenseitigen Hilfsbereitschaft zu stärken. Nach den Worten «Bewahre alle, die diese Strasse zu Fuss oder mit Fahrzeugen begehen, vor Unfall und Gefahr und schenke ihnen einen rücksichtsvollen Umgang», besprengte er die Strasse mit Weihwasser.

Pius Aregger durchschneidet das rotweisse Band und gibt damit die Strasse offiziell für den Verkehr frei.

Bild Peter Helfenstein

Nach einem Apéro wurde die Strasse bis zum Bruch abmarschiert. Dabei wurden keine Mängel festgestellt.

Erfreuliche Abrechnungsprognose
Beim Hof Tannhalden 2 hielt Bauleiter Guido Müller eine kurze Rückschau. Der Baubeginn war am 24. April und dauerte rund sechs Monate. Die Länge der Strasse vom Ober-Nespel bis Tannhalden 2 misst 1'240 Meter und der private Abschnitt bis zum Hof Bruch 350 Meter. Die Grundbreite beträgt drei Meter. Die Schlussabrechnungsprognose sieht aus zwei Gründen erfreulich aus: Zum einen konnte beim Fremdmaterial eingespart werden, zum andern war der Aufwand für die Entwässerung und Unvorhergesehenes relativ klein. Die Endabrechnung wird 8 bis 9 % unter dem Kostenvoranschlag von 590'000 Franken liegen. Guido Müller dankte allen Beteiligten des Strassenprojekts für die sehr gute Zusammenarbeit.

Wind verursachte Risse im Beton
Reto Graber schloss sich den Dankesworten von Guido Müller an und zeigte sich überzeugt davon, dass die Strassengenossenschaft ein qualitativ hochstehendes Werk erhält, welches 40 bis 50 Jahre halten werde. Leider verursachten ungünstige Witterungsverhältnisse auf einer Länge von 100 Metern bereits Risse im Beton. Diese Risse konnten jedoch in gutem Einvernehmen mit der Bauunternehmung beseitigt werden. Einen speziellen Dank richtete Reto Graber an Guido Müller für die gute und kompetente Bauleitung, für die Präsenz auf der Baustelle und die Kostenbewusstheit. Er legte den Genossenschaftern ans Herz: «Schaut gut zur Strasse! Spült die wenigen Entwässerungskanäle periodisch, reinigt die Schächte und randet den Wasen über die Schulter ab.» Graber wünschte alles Gute und unfallfreie Fahrt auf dieser Strasse.
René Roth dankte im Namen der Firma Knupp für den grossen und geschätzten Auftrag. Die Firma baut seit rund 15 Jahren Betonstrassen und versuche, sich immer mehr zu verbessern. Die durch den Wind verursachten Risse seien für ihn neu gewesen, aber er habe daraus wieder etwas gelernt. Auch er wünschte den Anstössern eine unfallfreie Fahrt und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit Guido Müller.

«Hilfe für Berggemeinden» beteiligt sich an den Restkosten
Auch Gemeindeamman Pius Hodel dankte nach allen Seiten für die sehr gute Zusammenarbeit und die tadellosen Arbeiten aller Beteiligten. Dann schob der Gemeindeammann eine erfreuliche Nachricht nach. Auf sein Gesuch hin habe der Fonds «Hilfe für Berggemeinden» in Bern für vier aktuelle Strassenprojekte 120'000 Franken zugesichert. Die Genossenschaft wird mit zirka 30’000 bis 35'000 Franken bei den Restkosten entlastet.
Weil es draussen relativ kalt war, wurden alle Anwesenden zu einem Imbiss in die warme Stube der Familie Aregger eingeladen. Die Kosten für den Apéro bei Joel Wapf und den Imbiss übernahm die Firma Knupp AG. Claudia, die Tochter von Marlis und Pius Aregger, spielte zur Freude der Anwesenden auf ihrem Schwyzerörgeli.

Strassenabnahme Kirchbühl-Rosenmatt-Unter-Lindenegg-Lindenberg
Parallel zum Strassenprojekt «Ober-Nespel-Tannhalden-Bruch» wurde das Strassenprojekt «Kirchbühl-Rosenmatt-Unter-Lindenegg-Lindenberg» ausgeführt. Diese Strasse hat ebenfalls eine Grundbreit von drei Metern und die Länge beträgt ab neuem Einmünder 1200 Meter, der private Abzweiger bis Lindenberg misst 188 Meter.
Sämtliche Unterbau- und Entwässerungsarbeiten wurden durch die einheimische Firma Glanzmann Tiefbau GmbH ausgeführt. Für die Feinplanie und den Betonbelag zeichnet die Firma Emil Gloggner AG, Ruswil. Die Einsegnung durch Diakon Hubert Schumacher und die Abnahme erfolgten am Donnerstag, 30. November bei winterlichen Verhältnissen. Bei der Begehung der Strasse wurden keine Mängel festgestellt.

Diakon Hubert Schumacher besprengt die neue Lindeneggstrasse mit Weihwasser.

Bild Peter Helfenstein

Knappe Kostenunterschreitung
Beim Imbiss in einem warmen Raum bei der Familie Karin und Stefan Marti, Unter-Lindenegg, gab es wiederum einige Reden. Laut Abrechnungsprognose von Bauleiter Guido Müller werden die Kosten voraussichtlich zwischen ein und zwei Prozent unter dem Kostenvoranschlag von 610'000 Franken liegen.
Reto Graber stellte mit Freude fest, dass bei der Einsegnung und Abnahme sehr viele Personen teilnahmen. Das zeige ihm, dass eine solche Strasse für die Anstösser von grosser Bedeutung sei und von diesen sehr geschätzt werde. Siegfried Glanzmann bedankte sich, auch im Namen von Hans Grüter von der Firma Gloggner, bei der Gemeinde für den Auftrag. Die beiden Unternehmer sponserten den Imbiss.
Der Präsident der Strassengenossenschaft «Dorf-Grüt-Lindenegg», Isidor Wirz, zeigte sich sehr zufrieden, dass die Genossenschaft ein «gfreuts» Projekt erhalten habe, welches über Generationen hinaus dienlich sein werde. Gemeindeammann Pius Hodel konnte mitteilen, dass die Strassengenossenschaft an die Restkosten vom Fonds «Hilfe für Berggemeinden» ebenfalls den namhaften Betrag von rund 30'000 Franken erhalten wird. Er dankte für die schöne Aufmachung am Ort der Einsegnung und für das speziell für diesen Anlass vorbereitete warme Lokal.