Die Jodler-Vereinigung wird beibehalten

Am Donnerstagabend, 4. Dezember, trafen sich im Gasthaus zum Kreuz die Delegationen von 14 Jodlerklubs der Hinterländer Jodler-Vereinigung (HJV). Im Mittelpunkt stand erneut die Frage «Wie weiter mit dem HJV?»

Peter Helfenstein

Der gastgebende Verein, der Jodlerklub (JK) Enzian, eröffnete den Abend mit dem wunderschönen Lied «S Plange» von Theres Aebersold-Häusler. Auf das feine Nachtessen aus dem «Chrüter-Chrüz» folgte die Abwicklung der Traktanden.

Der Jodlerklub Enzian Hergiswil umrahmte die DV der Hinterländer Jodler-Vereinigung musikalisch.

Bild Peter Helfenstein

Unterschiedliche Meinungen
An der letztjährigen Delegiertenversammlung (DV) in Egolzwil erhielt der Vorstand der HJV von den Delegierten den Auftrag, sich Gedanken für eine Umstrukturierung der Jodler-Vereinigung zu machen. Der Präsident der HJV, Pius Strebel, stellte den Vorschlag «Interessengruppe Hinterland» (IG Hinterland) vor. Ein Grund für die Umstrukturierung ist unter anderem der Austritt von drei Vorstandsmitgliedern auf die DV 2018 hin. Auch die HJV kämpft mit dem bekannten Problem: Es gibt immer weniger Personen, die gewillt sind, Vereins- oder Vorstandsarbeit zu leisten.
Es folgten diverse Voten für die Beibehaltung der HJV als auch für den Wechsel zur IG Hinterland. So erklärte ein ehemaliges Vorstandsmitglied, dass der Arbeitsaufwand im Vorstand der HJV gering sei und diese daher in der bisherigen Form beibehalten werden sollte. Ein anderer Votant sieht im Wechsel zur IG Hinterland keine «Beerdigung » eines Vereins, sondern einfach eine andere Organisationsform. Daniel Erni, Präsident des Jodlerchörli Daheim Hüswil, stellte schliesslich den Antrag, den Entscheid zurückzustellen und neu zu diskutieren. Mit 30 zu fünf Stimmen wurde dem Antrag zugestimmt.

Jahresberichte 2017
Schwerpunkte im Jahresbericht des Präsidenten Pius Strebel waren die letztjährige DV in Egolzwil, an der er seinen Rücktritt aufs Jahr 2018 ankündigte, die Präsidenten- und Dirigentenkonferenz in Ettiswil sowie das eher schwach besuchte Expertisensingen in Ettiswil. Vom 23. bis 25. Juni 2017 fand in Brig-Glis das unvergessliche Eidgenössische Jodlerfest statt. Die Beute der Jodlerklubs und Kleinformationen der HJV war mit zwei Mal «Gut» und elf Mal «Sehr gut» ein grosser Erfolg. An der Vorstandssitzung Anfang Oktober gaben Meinrad Bossard und Priska Müller bekannt, dass sie ihr Amt als Vorstandsmitglieder an der DV 2018 ebenfalls zur Verfügung stellen werden. Als Nachfolgerin von Heidi Odermatt führte Caroline Haas heuer zum ersten Mal den Jodelkurs durch. Mit 60 Teilnehmern im Alter von 14 bis 65 Jahren war der Kurs ein Grosserfolg. Sie bat die Anwesenden, junge Mädchen und Buben zu ermuntern, den Jodelkurs (an vier Freitagabenden) im kommenden Frühjahr zu besuchen.
Im November dieses Jahres starben Alois Bernet (Jodlerklub Ufhusen) und Franz Roth (Jodlerklub Daheim Hüswil). Beide Sänger haben sich mit Leib und Seele für ihren Klub engagiert. Zu Ehren der beiden Verstorbenen sangen die Enzianjodler das eindrückliche Lied «Bis zfriede» von Willi Valotti.

Ablehnung von zwei Anträgen
Es lagen zwei Anträge von Vorstandsmitglied Hanspeter Regli vor. Der erste Antrag bezweckte die Ersetzung des amtierenden Kassiers Meinrad Bossard durch Urs Huwyler. Nach hitzigen Wortgefechten wurde der Antrag mit einer Stimme gegen den Rest abgelehnt. Der zweite Antrag forderte das baldige Aufschalten einer Webseite des HJV. Ein Votant gab zu bedenken, dass es schwierig sein werde, eine Person zu finden, welche die Webseite pflegt. Ein zweiter Votant zeigte sich diesbezüglich optimistischer. Schliesslich wurde der zweite Antrag von Hanspeter Regli mit 27 zu sieben Stimmen – bei neun Enthaltungen – ebenfalls abgelehnt.

Wortmeldungen von zwei Gästen
Der Hergiswiler Gemeindepräsident Urs Kiener hiess die Delegierten und Gäste willkommen. Er erzählte von den «sehr geschätzten» Aktivitäten des einheimischen Jodlerklubs Enzian und von seinen Erfahrungen in der Musikgesellschaft Hergiswil. Er lud die Anwesenden zu einem Ausflug nach Hergiswil ein. Sebi Schlatt, Mitglied des Zentralschweizerischen Jodlerverbandes, plädierte in seiner Rede für ein starkes Miteinander – im Gegensatz zu einem schwachen Gegeneinander. Er richtete Dankesworte an alle und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass alle weitermachen, auch wenn es manchmal harzt.

Jodlerfest in Schötz naht
Urs Kneubühler, der OK-Präsident des 62. Zentralschweizerischen Jodlerfestes in Schötz mit dem Motto «Zyt för Frönde », informierte über den Stand der Dinge. Er zählte einige Highlights auf. Eine Besonderheit an diesem Jodelfest sei das «topfebene» Festgelände. OK-Mitglied Luzia Kneubühler dankte für die ausnahmslosen Rückmeldungen der Klubs bezüglich Arbeitseinsatz am Jodlerfest.

Herzblut der Jodler
Zum Abschluss der DV sang der JK Enzian den «Aemme-Jutz» von Willy Felder. Ganz zum Schluss verwandelte sich der «Kreuz»-Saal in einen einzigartigen Klangraum, denn der JK Enzian und sämtliche Delegierten und Gäste liessen die «Wiehnachtsglogge» von Ernst Sommer erklingen. Da spürte man das Herzblut in den Adern der Jodler. Die Versammelten lassen am Schluss der DV die «Wiehnachtsglogge» von Ernst Sommer erklingen.