Standing Ovations zum Abschied

Im Zentrum des Tages der Gesundheit stand die Verabschiedung von Dr. med. Hanspeter Rölli. Der Grossaufmarsch am Samstag, 6. Mai, in der Steinacherhalle war eine Ehrerweisung an einen Hausarzt, dem seine Patienten ans Herz gewachsen waren.

Peter Helfenstein

Dr. med. Hanspeter Rölli war lange Zeit Tag und Nacht für seine Patientinnen und Patienten da. Das Licht im Freihof brannte häufig bis spät in die Nacht und sein Velo stand wohl mehr vor dem Freihof als zu Hause in der Garage.

Dankesrede des Gemeindepräsidenten
Am «Tag der Gesundheit» bat Gemeindepräsident Urs Kiener Dr. med. Hanspeter Rölli auf die Bühne und kleidete ihn in seinen Arztkittel. Kiener hielt in seiner Rede fest, dass Hanspeter Rölli während 33 Jahren fast rund um die Uhr für seine Patienten da war. Er zog dabei eine Parallele zu dem mitgebrachten Baum: Wie ein Baum sei Hanspeter Rölli in der Gemeinde verwurzelt, war in allen Jahreszeiten für die Bevölkerung da, hielt Wind und Wetter stand, trug Früchte seiner Arbeit und spendete der Bevölkerung Schutz und Sicherheit im Alltag. Und weil bei einem markanten Baum nicht selten eine Bank stehe, so wünschte er Hanspeter Rölli, dass er sich in Zukunft vermehrt auf eine Bank setzen könne und dabei Erholung finde.

Ein fünffaches Dankeschön
Nadja Müller als junge Mutter mit ihren zwei Kindern, die Schülerin Lorena Hodel als Vertreterin der Jugend, David Christen als Lernender auf der Pflege, Anna Christen als Sozialvorsteherin und Oskar Schärli sen. als Bewohner des St. Johann trugen nacheinander die fünf Buchstaben des Wortes «DANKE» auf die Bühne. Mit einer nicht zu Ende gehen wollenden Standing Ovation bezeugten die Anwesenden ihren Dank.
Von Gemeinderatspräsident Urs Kiener - stellvertretend für die ganz Bevölkerung - erhielt Hanspeter Rölli den jungen Apfelbaum und ein grosses Foto, auf dem das Dorf Hergiswil inmitten der Napflandschaft zu sehen ist. Er wünschte Hanspeter Rölli und seiner Familie für die Zukunft viel Glück, Gesundheit und Gottes Segen.

Zu Herzen gehende Abschiedsworte
Als Highlight des Tages trat daraufhin im weissen Berufsmantel und mit umgehängtem Stethoskop Dr. med. Hanspeter Rölli ans Rednerpult. Tief ergriffen rang er mit seiner Stimme und dankte für die Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wurde. Alles, was er in den letzten drei Wochen bei seinen Abschiedskonsultationen erleben und von Urs Kiener hören durfte, sei ihm tief ans Herz gegangen. Ein 88-jähriger Mann, den er schon seit langem betreue, sei bei ihm im Sprechzimmer gesessen, habe seinen Kopf abgelegt und gesagt: «Wie söll das wiitergoh ohni dech?» Den Tränen nahe meinte Hanspeter Rölli, so sei er halt, gefühlvoll und darum sei es in seinem Arztberuf wahrscheinlich so gut gegangen.

Zweifel an seiner Berufswahl
Gefasst fuhr er weiter und meinte, dass die Ehrerbietung ein kleines Entgelt sei für all das, was er durchgemacht habe. Es sei nicht immer einfach gewesen. Es hätte manche Momente gegeben, bei denen er sich sagen musste: «Hanspeter, dieser Beruf ist eine Schuhnummer zu gross für dich!» Aber es ging immer wieder gut und der Grund dafür seien die Patienten gewesen, die ihn in all den Jahren hindurch grosses Vertrauen spüren liessen.

Lehrbubenjahre in Wolhusen und Sursee
Hanspeter Rölli schilderte auf humorvolle, spannende und kurzweilige Art und Weise, wie es dazu kam, dass er weder Pfarrer noch Tierarzt, sondern Hausarzt wurde. Er habe sich relativ früh entschieden, Hausarzt zu werden und eine Hausarztpraxis in Luthern oder Hergiswil zu eröffnen. 1978 schloss er an der Universität in Basel seine medizinische Ausbildung ab. Hierauf folgten sogenannte Lehrbubenjahre. Dafür wählte er bewusst die Spitäler Wolhusen und Sursee aus. Im fünften Jahr habe er auch noch das Glück gehabt, im Spital Sursee seine zukünftige Frau Denise kennenzulernen. Noch vor der Praxiseröffnung am 13. August 1984 wurde am 2. Juni des gleichen Jahres im Luthern Bad geheiratet.

Heimelige Praxis mit besonderem Charme
In Zusammenarbeit mit Architekt Ruedi Lüthi aus Beromünster entstand im Parterre des Freihofs eine richtige Landarztpraxis. Immer wieder durfte Hanspeter Rölli Komplimente von Arztkollegen und Pharmaberatern für seine schöne Arztpraxis entgegennehmen. Mit Irma Fischer hatte er die Unterstützung einer sehr, sehr guten Arztgehilfin. Sie trug viel dazu bei, dass die Praxis zum Rollen kam.

Das Arztgeheimnis war ihm heilig
Hanspeter Rölli hätte sehr viel zu erzählen von den 33 Jahren Hergiswiler Arztpraxis: Ergreifendes, Schönes, weniger Schönes, Belastendes, Erfolgreiches, Freudiges usw. Aber den kostbaren Schutzmantel des Arztgeheimnisses wolle er auch zum Schluss nicht fahrlässig durchlöchern. Trotzdem gab er einige Reminiszenzen zum Besten, authentische Beispiele, die weit zurückliegen und mit denen er aufzeigte, wie ein Hausarztleben ablaufen könnte.

Familie, Patienten, Arztgehilfinnen und Nachfolger
Hanspeter Rölli dankte seiner Frau Denise und seinen Kindern. Ohne seine Familie und deren Unterstützung wäre alles nicht möglich gewesen. Er dankte seinen Patienten, die ihm in all den Jahren Vertrauen, Wertschätzung und Geduld entgegengebracht haben. Er dankte seinen lieben Arztgehilfinnen. Seit dem 1. Januar sei wieder ein super gutes Patchworkteam an der Arbeit, und es sei schade, dass er aufhören müsse. Er dankte allen, welche diesen Anlass organisiert und dazu beigetragen haben, dass der Tag zum Gelingen kam. Und der letzte Dank ging an seinen Nachfolger Thomas Haehner, der von München nach Hergiswil gefahren ist und sich gesagt hat: «Das ist es, diese Arztpraxis ist etwas Erstaunliches.» Hanspeter Rölli hofft, dass Thomas Haehner sein Werk weiterführt und wünschte ihm dazu viel Glück und Freude. Er versprach ihm ein goldenes Patientengut und fügte hinzu: «Häb Sorg derzue!» Daraufhin verabschiedete er sich mit nochmaligem Standing Ovation vom Publikum.

Dr. med. Hanspeter Rölli hat Hergiswil nicht nur in den Händen, sondern hat das Dorf auch in sein Herz geschlossen.

Bild Peter Helfenstein

Der Mensch verbringt 80% im Sitzen
Der neue Arzt, Dr. med. Thomas Haehner, hielt einen kleinen Vortrag zum Thema «Warum wir Gesundheit neu denken müssen». Sebastian Kneipp sei seiner Zeit im 19. Jahrhundert schon weit voraus gewesen, als er sagte: «Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen.» An einigen kleinen Beispielen zeigte Haehner auf, warum es so wichtig sei, sich die Zeit und Mühe zu nehmen, in seine Gesundheit zu investieren. Nicht das Rauchen, der Alkohol oder der Zucker seien am schädlichsten für unsere Gesundheit, sondern der Stuhl. Wir könnten sagen, dass die Menschen heutzutage 80% ihrer Wachzeit im Sitzen verbringen und das habe Konsequenzen für unseren Stoffwechsel und unsere Gesundheit. Der Bewegungsmangel erhöhe das Risiko für fast alle Krankheiten deutlich. Er möchte sich als Arzt in Hergiswil für eine Gesundheitsmedizin einsetzen.
Dr. med. Thomas Haehner informierte im Anschluss an seinen Vortrag darüber, dass es ihm gelungen sei, einen zweiten Arzt für seine Praxis zu gewinnen. Es handelt sich um einen Kollegen aus Frankfurt am Main. Dieser wird vorbehaltlich der Bewilligung der kantonalen Gesundheitsbehörde in wenigen Wochen in der Praxis beginnen.

Erstmals Zahnärztin in Hergiwil
Neben einem neuen Hausarzt hat Hergiswil das Glück, eine eigene Zahnärztin zu haben. In der Person von Dr. med. dent. Marina Trott-Khan stellte Markus Kunz die erste Zahnärztin in Hergiswil vor. Marina Trott-Khan wurde 1972 in Russland geboren, ist aber zwischenzeitlich deutsche Staatsangehörige. Markus Kunz schilderte ihren beruflichen Werdegang und gab einen Überblick über ihre vielseitige Ausbildung. Am 1. Februar 2017 eröffnete sie im Steinacher 15 – im Trakt der Betreuten Alterswohnung – eine eigene Praxis. Moderator Markus Kunz wünschte Marina Trott-Khan möglichst viele Patienten mit leichteren Zahnproblemen und hiess sie in Hergiswil herzlich willkommen.

Rahmenprogramm für Gross und Klein
Anschliessend wurden alle Anwesenden zu einem kleinen Imbiss eingeladen, der sich allerdings als komplettes Mittagessen entpuppte. Die knackigen Äpfel auf den Tischen, das Mineralwasser und der Kaffee waren gratis, alles Ungesunde wie Süssgetränke und Alkohol hingegen mussten bezahlt werden, denn schliesslich hiess der Anlass «Tag der Gesundheit». Er wurde von Thomas Haehner zusammen mit Praxispartnern, Lieferanten und Sponsoren finanziell getragen. Das Dessert wurde von der Neuen Napfmilch AG gesponsert. Nach dem Essen bestand Gelegenheit sich von Hanspeter Rölli persönlich zu verabschieden und die neuen Ärzte kennenzulernen. An den Ständen in der Pausenhalle von Zahnärztin Dr. med. dent. Marina Trott-Khan, der Spitex Region Willisau, vom St. Johann - Wohnen und Betreuung im Alter, vom Samariterverein Hergiswil b. W. und von der Physiotherapie am Napf konnte man sich informieren lassen. Der Rettungsdienst 144 war mit einem Rettungsfahrzeug vor Ort und führte dieses vor. Die Kinder wurden im Ringerkeller zu «Spiel und Spass» und im Schulhaus zur «Märlistunde» erwartet.

Musikalische Umrahmung
Gemeinderat Markus Kunz führte wie immer professionell durch den Anlass. Wartepausen füllte er geschickt mit einigen treffenden Witzen. Für die musikalische Umrahmung des Tages sorgten die «Beginnersband Crescendo-Band» unter der Leitung von André Gygli, ein Schwyzerörgeli-Trio der Musikschule Hergiswil-Menznau mit Seline Marti, Nadine Haas und Claudia Aregger sowie das Blasmusik-Quartett «Wotsch ächt» mit Gregor Kunz, Matthias Kunz, Paul Schärli und Philipp Theiler.

Nathanael, Denise, Hanspeter und Patricia Rölli.

Bild Peter Helfenstein

Der Mensch verbringt 80% im Sitzen
Der neue Arzt, Dr. med. Thomas Haehner, hielt einen kleinen Vortrag zum Thema «Warum wir Gesundheit neu denken müssen». Sebastian Kneipp sei seiner Zeit im 19. Jahrhundert schon weit voraus gewesen, als er sagte: «Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen.» An einigen kleinen Beispielen zeigte Haehner auf, warum es so wichtig sei, sich die Zeit und Mühe zu nehmen, in seine Gesundheit zu investieren. Nicht das Rauchen, der Alkohol oder der Zucker seien am schädlichsten für unsere Gesundheit, sondern der Stuhl. Wir könnten sagen, dass die Menschen heutzutage 80% ihrer Wachzeit im Sitzen verbringen und das habe Konsequenzen für unseren Stoffwechsel und unsere Gesundheit. Der Bewegungsmangel erhöhe das Risiko für fast alle Krankheiten deutlich. Er möchte sich als Arzt in Hergiswil für eine Gesundheitsmedizin einsetzen.
Dr. med. Thomas Haehner informierte im Anschluss an seinen Vortrag darüber, dass es ihm gelungen sei, einen zweiten Arzt für seine Praxis zu gewinnen. Es handelt sich um einen Kollegen aus Frankfurt am Main. Dieser wird vorbehaltlich der Bewilligung der kantonalen Gesundheitsbehörde in wenigen Wochen in der Praxis beginnen.

Erstmals Zahnärztin in Hergiwil
Neben einem neuen Hausarzt hat Hergiswil das Glück, eine eigene Zahnärztin zu haben. In der Person von Dr. med. dent. Marina Trott-Khan stellte Markus Kunz die erste Zahnärztin in Hergiswil vor. Marina Trott-Khan wurde 1972 in Russland geboren, ist aber zwischenzeitlich deutsche Staatsangehörige. Markus Kunz schilderte ihren beruflichen Werdegang und gab einen Überblick über ihre vielseitige Ausbildung. Am 1. Februar 2017 eröffnete sie im Steinacher 15 – im Trakt der Betreuten Alterswohnung – eine eigene Praxis. Moderator Markus Kunz wünschte Marina Trott-Khan möglichst viele Patienten mit leichteren Zahnproblemen und hiess sie in Hergiswil herzlich willkommen.

Rahmenprogramm für Gross und Klein
Anschliessend wurden alle Anwesenden zu einem kleinen Imbiss eingeladen, der sich allerdings als komplettes Mittagessen entpuppte. Die knackigen Äpfel auf den Tischen, das Mineralwasser und der Kaffee waren gratis, alles Ungesunde wie Süssgetränke und Alkohol hingegen mussten bezahlt werden, denn schliesslich hiess der Anlass «Tag der Gesundheit». Er wurde von Thomas Haehner zusammen mit Praxispartnern, Lieferanten und Sponsoren finanziell getragen. Das Dessert wurde von der Neuen Napfmilch AG gesponsert. Nach dem Essen bestand Gelegenheit sich von Hanspeter Rölli persönlich zu verabschieden und die neuen Ärzte kennenzulernen. An den Ständen in der Pausenhalle von Zahnärztin Dr. med. dent. Marina Trott-Khan, der Spitex Region Willisau, vom St. Johann - Wohnen und Betreuung im Alter, vom Samariterverein Hergiswil b. W. und von der Physiotherapie am Napf konnte man sich informieren lassen. Der Rettungsdienst 144 war mit einem Rettungsfahrzeug vor Ort und führte dieses vor. Die Kinder wurden im Ringerkeller zu «Spiel und Spass» und im Schulhaus zur «Märlistunde» erwartet.

Musikalische Umrahmung
Gemeinderat Markus Kunz führte wie immer professionell durch den Anlass. Wartepausen füllte er geschickt mit einigen treffenden Witzen. Für die musikalische Umrahmung des Tages sorgten die «Beginnersband Crescendo-Band» unter der Leitung von André Gygli, ein Schwyzerörgeli-Trio der Musikschule Hergiswil-Menznau mit Seline Marti, Nadine Haas und Claudia Aregger sowie das Blasmusik-Quartett «Wotsch ächt» mit Gregor Kunz, Matthias Kunz, Paul Schärli und Philipp Theiler.