So viele Einsatzstunden wie nie zuvor

An ihrer Generalversammlung hielt die Feuerwehr Rückblick und Ausblick. Drei Eingeteilte verlassen die Wehr, zwei junge Personen wurden in die Wehr aufgenommen.

Peter Helfenstein

Angeführt von der Fahnendelegation des Vereins Feuerwehr Opfersei marschierten die Angehörigen der Feuerwehr (AdF) Hergiswil am vergangenen Samstagabend zum Gottesdienst in die Pfarrkirche ein. In diesem Jahr stellte Diakon Hubert Schumacher wiederum ein Feuerwehrgerät ins Zentrum seiner Predigt. Er zog Parallelen zwischen der Leiter der Feuerwehr und der Leiter zu Gott.
Im Gasthaus zum Kreuz begrüsste Feuerwehrkommandant Stefan Buob die AdF, Veteranen und Gäste. Vor dem offiziellen Teil wurde ein feines Nachtessen serviert.

Schweigeminute für zwei Kameraden
Im vergangenen Jahr musste die Feuerwehr von Ernst Flückiger-Braunschweiler (1948 bis 2016) für immer Abschied nehmen. «Aschi», wie er genannt wurde, leistete von 1972 bis 1998 aktiven Feuerwehrdienst. Am 7. Januar 2017 starb Ruedi Marti. Die Würdigung erfolgt an der Agathafeier im kommenden Jahr. Mit einer Schweigeminute wurde den beiden Feuerwehrkameraden gedacht.

Jahresrückblick 2016
Vizekommandant Ludwig Grüter hielt Rückblick auf das vergangene Jahr. Das Budget 2016 betrug rund 175 000 Franken, wobei der grösste Posten mit 35 000 Franken für Löhne, Sold und Kurse zu Buche schlug. Danach folgen die Anschaffung einer Motorspritze mit rund 25 000 Franken und die Abschreibungen auf Magazin und Fahrzeuge mit rund 21 000 Franken. Das Budget 2017 beträgt rund 180 000 Franken.
2016 kam es zu einer «Überprüfung der Organisation». Die Inspektion zahlte sich aus, wurden doch die Verantwortlichen für ihre Führungstätigkeit und Ausbildung mit einem «sehr gut» und der Rest mit einem «Gut» bewertet. Im Weiteren berichtete Grüter über Übungen und besuchte Kurse. Im letzten Jahr gab es einen Fehlalarm im St. Johann, zwei Mal Gülle in Bächen, eine Nachbarshilfe bei der Feuerwehr Luthern (Brand Hinter-Walsburg), zwei Einsätze wegen Unwetter und einen Containerbrand bei der Neuen Napfmilch AG.
Eine grosse Medienpräsenz hatte der Brand der Asylunterkunft, Dorfstrasse 3, am Silvesterabend. Glücklicherweise befand sich zu diesem Zeitpunkt niemand in der Unterkunft. Stefan Buob ergänzte, dass laut Untersuchungsbericht die Brandursache mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auf einen technischen Defekt oder Strahlungswärme eines elektrischen Heizkörpers zurückzuführen ist. Eine Brandstiftung konnte ausgeschlossen werden. Regierungsrat Guido Graf bedankte sich in einem Brief an den Feuerwehrkommandanten Stefan Buob für den couragierten Einsatz und die Unterstützung vor Ort.
Hptm Stefan Buob bezeichnete das Jahr 2016 mit 858 Einsatzstunden als aussergewöhnlich. Zum Vergleich wurden in den drei Jahren zuvor insgesamt 226 Einsatzstunden verbucht.

Mutationen, Beförderung und Ehrungen
Infolge Erreichens der Altersgrenze wurden per 31. Dezember 2016 Sdt Gottlieb Aregger (1988 bis 2016) sowie Sdt Beat Buser wegen Wegzug und Sdt Sarah Kunz-Suppiger wegen Zeitmanagement aus dem Wehrdienst entlassen. Auf den 1. Januar 2017 wurden Patrick Ambühl und Aline Greber in die Wehr aufgenommen. In der Feuerwehr sind aktuell neun Frauen und 62 Männer eingeteilt. Auf Grund der guten Arbeit als Gruppenführer hat die Feuerwehrkommission beschlossen, Kpl Rainer Kurmann zum Wachtmeister zu befördern.

Von links: Hptm Stefan Buob, Oblt Markus Peter, Sdt Pius Roos, Oblt Philipp Wermelinger und Oblt Ludwig Grüter.

Bild Peter Helfenstein

Geehrt und mit einer Flasche Wein beschenkt wurden für 25 Dienstjahre Oblt Markus Peter, Oblt Philipp Wermelinger und Sdt Pius Roos; für 20 Jahre Sdt Roger Wermelinger; für 15 Jahre Lt Marcel Stadelmann, Sdt Elmar Albisser und Sdt Pascal Haas; und für 10 Jahre Lt Martin Kunz, Kpl Christian Mehr, Std Manuela Bammert, Sdt Markus Kunz und Sdt Thomas Rölli.

Vorschau auf das laufende Jahr
Hptm Stefan Buob konnte bekanntgeben, dass in diesem Jahr mit Ausnahme der Anzahl Eingeteilten alle Chargen gleich besetzt bleiben. Im Weiteren informierte er detailliert über das Übungs- und Kursprogramm 2017.
Am 25. März 2017 findet in Willisau die Kantonale Delegiertenversammlung (DV) des Feuerwehrverbandes des Kantons Luzern statt. Dort werden Oblt Markus Peter, Oblt Philipp Wermelinger und Sdt Pius Roos die Verdienstauszeichnung entgegennehmen, welche für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst verliehen wird.
Alt-Feuerwehrkommandant Markus Kunz, OK-Präsident der DV in Willisau, informierte über den grossen Anlass. An der DV werden rund 600 und am abendlichen Fest, das erstmals für die ganze Bevölkerung offen ist, 600 bis 700 Personen erwartet. Die 122. DV wird gemeinsam von den Feuerwehren Willisau-Gettnau, Luthern und Hergiswil organisiert.

Dank des Gemeinderats
Gemeinderat Markus Kunz überbrachte den Versammelten die Grüsse und den Dank des Gemeinderates. Der Gemeinderat durfte im letzten Jahr an diversen Veranstaltungen der FW Hergiswil teilnehmen und konnte sich selber überzeugen, wie gut die FW arbeitet. Sehr erfreut zeigte sich Markus Kunz, dass wiederum eine Frau in die Wehr aufgenommen wurde.
Hptm Stefan Buob teilte mit, dass zwei Feuerwehrmänner in Kaderposition derzeit ihr letztes Feuerwehrjahr leisten. Aus diesem Grund sei die Nachfolgeregelung schon vor einer Weile in Angriff genommen worden. Per 1. Januar 2018 werden Lt Marcel Stadelmann die Nachfolge des Kommandanten-Stellvertreters Ludwig Grüter und Kpl Christian Mehr die Nachfolge des Feldweibels Hanspeter Wermelinger antreten.
Nach einem Dank rundum erklärte Hptm Stefan Buob den offiziellen Teil der Agathafeier 2017 mit dem Feuerwehrleitsatz «Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr» als geschlossen. Er wünschte allen Anwesenden und ihren Familien Gesundheit und Glück und zur vorgerückter Stunde eine gute und unfallfreie Heimkehr.