367 Mal auf den Napf gestiegen

Das meteorologische Ausnahmejahr 2015 trug viel dazu bei, dass Peter Helfenstein seinen persönlichen Rekord aus dem Jahr 2014 mit 237 Besteigungen um sage und schreibe 130 Napfbesteigungen übertraf. Im Vordergrund stand jedoch nicht der neue Rekord, sondern die Freude am Wandern und an menschlichen Begegnungen.

Peter Helfenstein

Sie erinnern sich vielleicht, dass ich in der Februar-Ausgabe 2015 im «S Hergiswiler Läbe» schrieb, dass ich gespannt sei, ob mich der Napf auch im Jahr 2015 lockt. Heute weiss ich die Antwort: Ja, der Napf hat mich wieder gelockt. Und wie! Am Anfang des neuen Jahres stelle ich mir wiederum die gleiche Frage. Ende 2016 weiss ich mehr.

«Panta rhei» alles fliesst
«Man kann nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen.» Die Formel «Panta rhei» (alles fliesst) ist auf den griechischen Phi­losophen Heraklit zurückzuführen. Diese Formel gilt meiner Meinung nach auch, wenn man immer wieder auf den «gleichen» Berg steigt. Ich jedenfalls erlebe den Napf bei jeder Besteigung anders. Die meteorologischen Einflüsse, die eigene Stimmungslage und andere Napfgänger, deren Zahl nach meiner Einschätzung im vergangenen Jahr sehr stark zugenommen hat, lassen jede Napfbesteigung einzigartig erscheinen. Wer weiss, vielleicht habe ich andere Menschen mit dem «Virus napfus» angesteckt.

Peter Helfenstein zeigt anlässlich seiner 365. Napfbesteigung am Mittwoch, 30. Dezember 2015, auf das Hotel Napf, welches im Mai 1883 eröffnet wurde. Links im Hintergrund der Hengst, rechts oben die Rigi.

Bild Urs Hollenstein

Viele Personen mit über 100 Napfbesteigungen
Zwischenzeitlich kenne ich mindestens neun Personen, welche im letzten Jahr über 100 Mal auf den Napf stiegen. Dabei beeindruckt mich vor allem auch eine 84-jährige Frau aus dem Kanton Aargau. Sie stieg im letzten Jahr 68 Mal auf ihren geliebten Napf. Für mich ist diese Leistung grandios und Berthi ist zwischenzeitlich eine gute Kameradin geworden.
Auch in diesem Jahr hinterliess ich in den Medien Spuren. So sendete SRF Meteo an den Abendsendungen vom Samstag, 21. November, und Sonntag, 20. Dezember, um 19.55 Uhr ein Augenzeuge-Bild, welches ich gleichentags auf dem Napf geschossen hatte. Zahlreiche Napfbilder konnte man auch auf den Webseiten (Leserbilder) des Willisauer Boten und der Neuen Luzerner Zeitung bestaunen.

Fantastischer Monat Dezember 2015
Der Monat Dezember hat dieses Jahr dem klassischen Wandermonat Oktober definitiv den Rang abgelaufen. Bei meist perfektem Wetter stieg ich insgesamt 52 Mal auf den Napf, ein bis drei Mal am Tag. Belohnt wurde ich einige Male mit wunderschönen Sonnenaufgängen und ebenso schönen Sonnenuntergängen. Eine Volllmondwanderung am Weihnachtsabend war die Krönung der Dezember-Wanderungen. Und wie könnte es anders sein. In der Silvesternacht stieg ich mit meiner Frau und zwei Wanderfreunden auf den Napf. Um 24 Uhr verabschiedeten wir in aller Stille und Ehrfurcht das denkwürdige Jahr 2015 und hiessen das neue Jahr herzlich willkommen.
Ich bin dankbar, dass ich mit 69 Jahren noch gesund bin und auf den Napf steigen kann. Diese Wanderungen möchte ich nicht missen und es freut mich immer wieder, wenn mich Menschen auf meinen Napfwanderungen ansprechen und sie Zeit für einen Schwatz haben. Ich wünsche allen Napfgängern viele erlebnisreiche Wanderungen und tolle Begegnungen!