Feuerwehrkommandant Markus Kunz hob ab

Bevor Hptm Markus Kunz seine letzte Gesamtübung absolvierte, hob er mit dem Helikopter ab. Er wird auf Ende Jahr eine in jeder Beziehung gut ausgebildete Feuerwehr an seinen Nachfolger übergeben können.

Peter Helfenstein

Seine letzte Gesamtübung war anders. Ohne in die Dinge, die da kommen werden, eingeweiht worden zu sein, wurde Markus Kunz am Morgen des letzten Samstags Zuhause durch das Tanklöschfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn überrascht. Statt sofort zur Gesamtübung anzutreten, wurden Markus Kunz, seine Frau Monika und die beiden Söhne Patrick und Philippe auf den Buacher chauffiert.

Mit dem Helikopter über die Gemeinde und das Napfgebiet
Während des Apéros konnte nicht überhört werden, dass ein Helikopter im Anflug war. Die Familie Kunz wurde gebeten, den Helikopter, welcher von Marcel Schumacher aus Luthern pilotiert wurde, zu besteigen. Bald hob das Fluggerät Richtung Goggei ab. Der Helikopter überflog Wissbühl und anschlies­send die Geissmatt, damit das heutige Brandobjekt von oben rekognosziert werden konnte. Wegen Nebel auf dem Napf wurde dieser rechts umflogen und über Romoos und die Stä­chelegg gings über das Dorf Hergiswil Richtung Buacher heim­wärts. Nach der Landung entstiegen dem Helikopter glückliche Passagiere. Markus Kunz war vom Flug so begeistert, dass er scherzhaft meinte: «Die Feuerwehr überlegt sich nun, einen Löschhelikopter anzuschaffen.»

Nach dem Vergnügen harte Arbeit
Dann kam die letzte Gesamtübung für Markus Kunz. Brandob­jekt war eine Schweinescheune mit Wagenschopf auf dem Hof Geissmatt von Pirmin Ambühl. Bei Ankunft der Feuerwehr stand das Gebäude in Vollbrand und der Bauer wurde ver­misst. Ziele des Einsatzes waren, die vermisste Person zu retten, das Feuer von den Schweinen wegzudrücken und zu verhindern, dass sich das Feuer auf andere Gebäude ausbreitet. Eine grosse Herausforderung war der Wasserbezug. Es musste eine rund 1600 Meter lange Transportleitung mit 130 Metern Höhenunterschied vom Rumisbach in die Geissmatt gelegt werden. Damit genügend Druck auf der Leitung war, musste beim Hof Unter-Opfersbühl die Motorspritze Dorf gekoppelt werden. Als Einsatzleiter fungierte Kommandant Markus Kunz, Übungsleiter war Lt Stefan Buob.

Das Lob von Vinzenz Graf
Bei der Übungsbesprechung konnten die Verantwortlichen dem Kader und der Mannschaft eine sehr gute Leistung attestieren. Auch wurde nicht unterlassen, einige Tipps zu geben, damit alles noch besser klappt.
Der Leiter des Feuerwehrinspektorats der Gebäudeversicherung Luzern, Oberst Vinzenz Graf, betonte, dass er einen motivierten Kommandanten in dessen letzten Übung gesehen habe. Nach den 14 Jahren Kommando dürfe er Markus Kunz für das Erreichte zu Gunsten der Feuerwehr Hergiswil ein grosses Kompliment aussprechen. Er bezeichnete die Zusammenarbeit des Kommandanten mit dem Feuerwehrinspektorat als ausserordentlich gut und konstruktiv. Vinzenz Graf gab ihm den Rat, bei der Feuerwehr weiterhin einen Fuss drin zu halten, was ihm als Gemeinderat gelingen sollte. Markus Kunz könne dort zu Gunsten der Feuerwehr noch viel Gutes bewir­ken.

Der Dank des Kommandanten
Markus Kunz seinerseits bemerkte, dass nicht er allein für das Erreichte verantwortlich sei. Er hätte in den 14 Jahren immer ein hervorragendes Kader um sich gehabt sowie auf die Unterstützung der Feuerwehrkommission und des Gemeinderates zählen dürfen. Er bestätigte die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrinspektorat und lobte dessen Unterstützung. Den heutigen Einsatz bezeichnete er als Teamleistung, die auch in einem Ernstfall erbracht würde. Markus Kunz dankte allen Anwesenden für die Mitarbeit in den letzten Jah­ren.

Der Dank an den Kommandanten
Ein Erlebnis mit Markus Kunz an einer Agathafeier brachte Oblt Philipp Wermelinger auf die Idee, einen «Christbaumbrand» zu inszenieren. Markus Kunz hatte die Aufgabe, mit Unterstützung seines Nachfolgers, Lt Stefan Buob an der Pumpe, den «Christbaum» zu löschen. Während des Abbrennens eines Vulkans, der den Christbaumbrand darstellte, spritzte Markus Kunz Wasser durch ein Loch. Als der Eimer auf der Rückseite der Wand mit genügend Wasser gefüllt war, senkte er sich und hob ein Brett in die Höhe. In diesem Augenblick kam das Wort «Danke» zum Vorschein.

Christbaum löschen

Feuerwehrkommandant Markus Kunz wird vom Erbauer des Geschicklichkeitsspiels, Philipp Wermelinger, beobachtet.

Bild Peter Helfenstein

Vizekommandant Oblt Ludwig Grüter dankte Markus Kunz für seine grosse Arbeit. Während der Amtszeit von Markus Kunz habe sich die Feuerwehr weiter entwickelt. Wichtige Meilensteine waren der Neubau des Feuerwehrmagazins und die Anschaffung von verschiedenen Fahrzeugen bis zur persönlichen Ausrüstung. Eine immense Leistung erbrachte Markus Kunz mit der Erfassung sämtlicher 430 Gebäude in der Gemeinde Hergiswil, für die er mittels eines Formulars Einsatzpläne auf dem Computer erstellte.
Nach dem offerierten Kaffee, Tee und Kuchen von Pirmin und Alice Ambühl erfolgte der Rückzug ins Dorf. Im Gasthaus zum Kreuz genossen die Feuerwehreingeteilten und Gäste den traditionellen Käsekuchen.