Frieda Kropf stellt neuen Hergiswiler Altersrekord auf

Die älteste Hergiswilerin wurde an ihrem 104. Geburtstag nicht nur vom Gemeinderat besucht. Auch der jüngste Hergiswiler gratulierte.

Peter Helfenstein

Noch nie wurde in Hergiswil eine Person so alt wie Frieda Kropf-Schütz, welche ihren Lebensabend bei ordentlicher Gesundheit im St. Johann verbringt. An ihrem Geburtstag am Samstag, 3. Mai, wurde sie vom Hergiswiler Gemeinderat und –schreiber besucht. Die nostalgisch bekleideten Gemeinderätinnen Renate Ambühl und Anna Christen überraschten die Jubilarin mit Erinnerungen an früher. In Reimform lobten sie die gute alte Zeit und meinten, dass jede Zeit ihre schönen Seiten habe. Wer aber heute 104 Jahre alt werde, sei ein Star. Die beiden Frauen wünschten Frieda Kropf viel Glück und Gottes Segen für die Zukunft und schenkten ihr ein Fläschchen «Herzchakra Essenz».

Die älteste Hergiswilerin und der jüngste Hergiswiler
Gemeindepräsident Urs Kiener bezeichnete den hohen Geburtstag von Frieda Kropf als «das Ereignis des Jahres 2014» in Hergiswil. Der Gemeinderat besuche sie nun bereits zum siebten Mal an ihrem Wiegenfest, nämlich am 90., 95., 100., 101., 102., 103. und 104. Geburtstag. Der Gemeinderat liess sich zu diesem seltenen Anlass etwas Besonderes einfallen. Er lud mit dem gut einen Monat alten Renato, dem zweitgeborenen Sohn von Sandra und Michael Rölli, den derzeit jüngsten Hergiswiler zur Geburtstagsfeier ein. Der Gemeindepräsident witzelte und sagte, dass Renato sehr schlagfertig und wortgewandt sei wie die Jubilarin. So könne er beispielsweise «Chuchichäschtli», Zivilstandsamt, Kräuterdorf und vieles mehr fehlerfrei aussprechen. Liebevoll nahm Frieda Kropf den jüngsten Hergiswiler auf ihre Arme. Urs Kiener gab zu bedenken, dass die beiden Nachbarn wären, würde denn Frieda Kropf immer noch auf dem Hof Ober-Nespel wohnen - die Familie Rölli wohnt nämlich im Unter-Nespel. Dieses einmalige Ereignis wurde vom Kornett spielenden Gemeindeammann Pius Hodel und Gemeindeschreiber Matthias Kunz mit dem Stück «Happy Birthday» musikalisch untermalt. Die beiden Kornettisten wurden während des Apéros von Gemeindepräsident Urs Kiener mit dem Bass zu einem Trio komplettiert, welches frohe und unbeschwerte Kurzvorträge zum Besten gab. Die Geburtsfeier wurde zusätzlich von den Akkordeonspielern Oskar Spiess und Alois Bättig verschönert. Nicht fehlen durfte natürlich das Stück «Alls was bruuchsch uf dr Wält, das isch Liebi», dem Lebensmotto der Jubilarin, zu dem die Festgemeinde sang und schunkelte.

Schwiegersohn dankte
Nach dem feinen Mittagessen aus der Küche des St. Johann dankte Fritz Beutler im Namen seiner Schwiegermutter, welche er liebevoll «Grosi» nennt, dem Gemeinderat und Heimleiter Peter Heer für alle Freundlichkeit und Liebe, welche Frieda Kropf geschenkt wird. Fritz Beutler gab zu bedenken, dass das hohe Alter auch Isolation und Einsamkeit mit sich bringen, erst recht, wenn das Gehör und Augenlicht eingeschränkt sind.
Er dankte Peter Heer für die vorbildliche Führung des Seniorenheims. Dieser mag es, wenn er mit der knorzigen Frieda Kropf Auseinandersetzungen habe. «Geht nicht, gibt’s nicht» stehe auf der Zimmertüre der Jubilarin. Diesen Werbespruch nimmt sich nicht nur das «Grosi» zu Herzen, sondern eben auch der Gemeinderat und die Heimleitung. Er bezeichnete Frieda Kropf als vorbildliche Mutter, Grossmutter und Urgrossmutter, bei der man sich immer wohl fühlt. Mit den Worten «Bhüeti Gott und danke vielmals», schloss der Schwiegersohn seine Tischrede.