Generalversammlung des Solidaritätsfonds Luzerner Bergbevölkerung

An der 34. Generalversammlung des Solidaritätsfonds Luzerner Bergbevölkerung (SLB) wurden der bisherige Geschäftsausschuss und Vorstand zu einem Gremium verschmolzen. Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger überbrachte ein Grusswort aus Bundesbern.

Peter Helfenstein

Besichtung des Seppi a de Wiggere Brunnens

Vor der GV wurde die kürzlich eingeweihte Gedenkstätte für den Hergiswiler Ehrenbürger Josef Zihlmann alias Seppi a de Wiggere besichtigt.

Bild Peter Helfenstein

An der Generalversammlung am Freitag, 28. März 2014, im Gasthaus Kreuz in Hergiswil begrüsste der Präsident des SLB, Alois Hodel, unter andernen namentlich Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger, den Gemeinderat Hergiswil, angeführt von Gemeindepräsident Urs Kiener, und den Luzerner Ex-Stadtpräsidenten Urs W. Studer, Präsident der Beirates der Weihnachtsaktion der Luzerner Zeitung.

Viele Gesuchsteller beglückt
Die Jahresberichte des Präsidenten, des Geschäftsführers und der Arbeitsgruppe Berggebiet wurden allen Mitgliedern vor der GV schriftlich zugestellt. Alois Hodel hob ergänzend zwei überraschende Legats-Zusprachen von je 10 000 Franken aus dem Entlebuch hervor. Solch grossherzige Legate seien stets willkommen, um das segensreiche Wirken des SLB zugunsten von Bergbauernfamilien weiterhin zu ermöglichen.
Der Geschäftsführer Kurt Lang stellte erfreut fest, dass im 2013 an 22 unterstützte Fälle mit rund 366 000 Franken eine noch grössere Gesamtsumme als im Vorjahr vermittelt werden konnte. Das war namentlich dank der Grosszügigkeit der Geldgeber – meistens gemeinnützige Stiftungen und vieler Gönner - ausreichend, um die seriös abgeklärten Bedürfnisse hilfebedürftiger Gesuchsteller abzudecken.

Statuten-Revision
Die SLB erhielt laut Alois Hodel zunehmend mehr Gesuche auch aus der voralpinen Hügelzone, welche sich als hilfswürdig erwiesen. Deshalb wird der Begriff «Berggebiet» im Zweckartikel der Statuten durch «Berg- und Hügelgebiet» erweitert.
Um Doppelspurigkeiten zu vermeiden und effizienter tätig zu sein, sollen «Geschäftsausschuss» und «Vorstand» in Zukunft zu einem Gremium verschmolzen werden. Unbestrittene Einzelgesuche sollen in zügigerer Art in Zukunft auch im Korrespondenzverfahren beschlossen werden können. Die von Viktor Peter juristisch begleitete Statuten-Revision und die anderen zur Abstimmung gelangten Geschäfte wurden einstimmig angenommen.

Vorstand neu bestellt
Nach der Statuten-Revision wurde der Vorstand neu bestellt. In globo gewählt wurden: Alois Hodel, Egolzwil, als Präsident; Kurt Lang, Ruswil; Hugo Bättig, Emmenbrücke; Stefan Heller, Willisau; Ruedi Lustenberger, Romoos; Kurt Marti, Zell, und neu Hella Schnider-Kretzmähr, Flühli. Mit wertschätzenden Worten verabschiedete der Präsident die bisherigen Vorstandsmitglieder Sonja Koch, Marbach (amtete sehr pflichtbewusst auch als Aktuarin); Pius Schmid, Flühli; Viktor Peter, Willisau; Sepp Küttel, Vitznau, und Vrony Thalmann, Flühli.

Der neue Vorstand des SLB

Der neue Vorstand des Solidaritätsfonds Luzerner Bergbevölkerung beim «Seppi a de Wiggere»-Brunnen vor dem Hergiswiler Gemeindehaus. V.l.: Kurt Lang, Alois Hodel, Hella Schnider, Kurt Marti, Hugo Bättig und Ruedi Lustenberger. Auf dem Bild fehlt Stefan Heller.

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Damit die Leute nicht davonlaufen
Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger, Romoos, überbrachte einen ganz freundlichen Gruss aus dem eidgenössischen Parlament. In den Mittelpunkt seiner Ansprache stellte er den Begriff «Solidarität». Solidarität gehöre zur Eidgenossenschaft, genau gleich wie direkte Demokratie, der Föderalismus und die Subsidiarität. In der Schweiz gäbe es mit der AHV, IV und dem eidgenössischen und kantonalen Finanzausgleich in erster Linie eine staatlich verordnete Solidarität. Diese und die ideelle sowie auf Spenden ausgerichtete Solidarität hätten gemeinsam, dass Menschen einem Einzelnen oder einer Gemeinschaft etwas Gutes tun. Ruedi Lustenberger bezeichnete die Solidarität als Kitt in einer Gesellschaft.
Der Nationalratspräsident zitierte «Seppi a de Wiggere» mit den Worten: «Heimat neu schaffen heisst beispielsweise, dafür sorgen, dass junge Menschen von dem, was Heimat sein könnte, nicht davonlaufen.» Und genau das helfe der Solidaritätsfonds zu unterstützen. Ruedi Lustenberger dankte allen Anwesenden für ihr Engagement zugunsten derjenigen Menschen, die in einer Gegend wohnen, welche es wert ist, dass man nicht nur zu den Menschen, sondern auch zur Gegend schaut.

Alois Hodel dankt Ruedi Lustenberger

Der Präsident des SLB, Alois Hodel, überreicht dem höchsten Schweizer, Ruedi Lustenberger, einen Gutschein für die Premiere des Theaters «D Goldsucher am Napf» am 8. August in der «Napfgold»-Halle im Steinacher in Hergiswil.

Bild Peter Helfenstein

Dank des Gemeindepräsidenten
Im Namen des Hergiswiler Gemeinderates und der Bevölkerung überbrachte Gemeindepräsident Urs Kiener die besten Willkommensgrüsse und stellte die Gemeinde auf sympathische Weise vor. Er dankte dem SLB für die finanziellen Unterstützungen von zahlreichen Bauernfamilien und Institutionen im Berggebiet und für die Vermittlung von Arbeitslagereinsätzen. Er liess es aber nicht nur beim Dank bleiben. Die Gemeinderätinnen Renate Ambühl und Anna Christen überreichten allen Anwesenden ein Präsent mit einheimischen Produkten.

Gedenken an «Seppi a de Wiggere»
Das Gründungsmitglied der Stiftung SLB, Isidor Kunz, erzählte aus dem Leben des Hergiswilers Josef Zihlmann alias «Seppi a de Wiggere», welcher als armer Bub einer elfköpfigen Familie, deren Vater Leitermacher und Sigrist war, geboren wurde. «Seppi a de Wiggere» hat den Goldrausch einiger Hergiswiler in den Dreissigerjahren in seinem ersten Werk «D Goldsuecher am Napf» beschrieben. Nach den Aufführungen 1979 im «Löwen» und 1993 im Enzi, wird das Theater mit zwölf Aufführungen im August und September anlässlich des 100. Geburtstags von «Seppi a de Wiggere» in der «Napfgold»-Halle im Steinacher in Hergiswil von der Feuerwehr Opfersei erneut aufgeführt (www.goldsuecher.ch).

Kulturelle und kulinarische Leckerbissen
Die begnadete Sagenerzählerin Maria Kunz zog mit ihrem urwüchsigen Hinterländer Dialekt die Versammelten in ihren Bann. Das ad hoc Jodlerduett Franz Stadelmann und Fredy Kunz lockerte die GV mit den Liedern «Dankbarkeit», «Däheim» und «Uf der Gemsjagd», allesamt Kompositionen des Erstgenannten, musikalisch auf. Beim von der Raiffeisenbank Hergiswil gesponserten Nachtessen sowie dem von der Raiffeisenbank Entlebuch gespendeten Kaffee liessen die Anwesenden den Abend in froher Runde ausklingen.

Lagereinsätze sind hilfreich

Über 600 Teilnehmertage sind bei Einsatzlager durch Gruppen von Lernenden oder Senioren im Luzerner Berggebiet registriert worden, konstatierte SLB-Präsident Alois Hodel. Solche Einsätze helfen, bei baulichen Massnahmen oder Land- und Waldpflegearbeiten die Fremdkosten zu senken. Sie bieten den oft jugendlichen Teilnehmenden gleichzeitig neue Lebenserfahrungen, ungewohnte Beschäftigungen sowie wertvolle Kontakte mit der Bergbevölkerung.
Interessierte sollten sich für die Lagerplanung rechtzeitig melden bei Fabian Bucher, c/o KAB (Koordinationsstelle), Brugg, Telefon 056 450 33 20, oder fabian.bucher@sab.ch