Gemeinderat gratulierte Josef Wallimann zum 90. Geburtstag

Josef Wallimann-Unternährer feierte am Montag, 24. Februar 2014, im St. Johann 13 seinen 90. Geburtstag. Der Hergiswiler Gemeinderat schenkte ihm an diesem Tag das Bürgerrecht der Gemeinde Hergiswil und des Kantons Luzern.

Peter Helfenstein

Der geistig wache Jubilar verbrachte seine Jugendjahre mit vier Geschwistern auf einem kleinen Bauernhof im Talboden von Alpnach OW. Die erste Stelle fand er bei einem Kleinbauern mit vier Kühen und einem Pferd in der Sarnenschwändi. Später war er ein guter Melker, Tierpfleger und Allrounder auf dem grossen Bauernbetrieb der Familie Feierabend in Inwil. Von dort zog Josef Wallimann auf den Betrieb eines deutschen Arztes in Kreuzlingen. Auf der Liegenschaft arbeiteten 24 Knechte. Auf dem Betrieb, welcher 50 Mutterschweine und 2 000 Obstbäume zählt, wurden Saatgut, Getreide und Kartoffeln produziert. gehörten 50 Mooren und 2000 Obstbäume. Urs Kiener zeigte ein Foto, welches Josef Wallimann viel bedeutet und deshalb in seinem Zimmer hängt. Auf dem Bild sieht man ein grosses, topfebenes Weizenfeld, auf dem Puppen, bestehend aus sechs Garben, in Reih und Glied stehen. Laut Josef Wallimann seien einige Angestellte dieses Betriebs im Militär Offiziere gewesen.

Gemeindepräsident Urs Kiener zeigt ein Bild mit zu Puppen aufgestellten Garben.

Gemeindepräsident Urs Kiener zeigt ein Bild mit zu Puppen aufgestellten Garben.

Bild Peter Helfenstein

In Hergiswil eine neue Heimat gefunden
1948 heiratete Josef Walliman Ida Unternährer. Aus dieser Ehe entsprossen je drei Knaben und Mädchen. Weil Josef Wallimann unbedingt etwas Eigenes haben wollte, kaufte er 1951 die Liegenschaft Sattel in Hergiswil, welche alt und baufällig war. Möglichst schnell mussten ein Wasserreservoir und die Zufahrtsstrasse erstellt werden. Um finanziell über die Runden zu kommen und Investitionen tätigen zu können, musste Josef Wallimann auswärts einer Arbeit nachgehen. Er arbeitete ein Jahr lang in der Walzmühle und neun Jahre in der Firma Geistlich in Wolhusen. Nach erst zehn Jahren wurde ein Rapidmäher angeschafft. Das Wohnhaus und der Stall wurden fortlaufend erneuert. Josef Wallimann erlebte in seinem Leben den riesigen technischen Fortschritt von der Sense zum Zweiachsschnellmäher. In Franken ausgedrückt: Eine Sense kostete damals weniger als 100 Franken, ein hangtauglicher Vierradmäher kostet heute 100 000 Franken.
1971 übertrug Josef Wallimann die Liegenschaft an seinen Sohn Josef. Danach fand er Arbeit in der Möbelfabrik Willisau, wo er bis zu seiner Pensionierung Möbel polierte.

Umzug ins St. Johann
Im November 2007 zogen Josef und Ida Wallimann ins St. Johann. Vorausgegangen waren Ferienbetten in Ruswil und Breiten, Willisau. Leider verstarb seine Frau an einer schweren Krankheit, nachdem sie nur einen Monat lang im Altersheim St. Johann waren. Bei seiner Tischrede wünschte Gemeindepräsident Urs Kiener dem Jubilar im Namen des Gemeinderats und der ganzen Bevölkerung viel Glück und Gottes Segen und weiterhin gute Gesundheit.

«Das kann ja nur ein Hergiswiler Bürger sein»
Im Auftrag von Heimleiter Peter Heer, der ferienhalber nicht anwesend war, dankte Sozialvorsteherin Anna Christen dem Jubilar ganz herzlich. Sie bezeichnete ihn als sehr treue und zuverlässige Seele, weil er im Auftrag der Pflege die Medikamente beim Dorfarzt hole und als Vorbild, weil er aktiv an den Angeboten des St. Johann teilnehme. Er sei der erste Mann im St. Johann gewesen, der einen Wellnesstag besucht und den anderen Mannen nachher erzählt habe, dass eine Fussmassage etwas sehr Schönes sei. Der Gemeinderat sei stolz, eine derart gute Person zu haben und habe sich gesagt: «Das kann ja nur ein Hergiswiler Bürger sein!» Und weil Josef Wallimann das Bürgerrecht der Gemeinde Hergiswil und des Kantons Luzern noch nicht hatte, überreichte sie ihm die Einbürgerungsurkunde mit einer herzlichen Gratulation. Natürlich darf Josef Wallimann das Bügerrecht der Gemeinde Alpnach OW beibehalten.