Gemeinderat ehrte Hans Knupp an seinem 90. Geburtstag

Hans Knupp-Stadelmann, Dorfstrasse 3, feierte am Mittwoch, 23. Oktober, seinen 90. Geburtstag. Unter den Gratulanten war auch der Hergiswiler Gemeinderat. Er überbrachte dem geistig wachen Jubilar gute Wünsche und Geschenke.

Peter Helfenstein

Wer kennt nicht Hans Knupp in seinem blauen Berufsmantel, mit der Deckelkappe und seiner geraden Tabakpfeife? Mit diesen Erkennungszeichen stattete sich der Gemeindepräsident Urs Kiener bei seiner Tischrede am Mittwoch, 23. Oktober 2013, aus. Im Namen seiner Ratskollegen und der ganzen Hergiswiler Bevölkerung gratulierte er Hans Knupp ganz herzlich zu seinem 90. Geburtstag.

Hans Knupp und Urs Kiener

Da staunte Hans Knupp nicht schlecht, als er Gemeindepräsident Urs Kiener in diesem Outfit sah.

Bild Peter Helfenstein

Umsorgter Familienvater und hilfsbereiter Mitmensch
Hans Knupp verbrachte seine ersten Jahre zusammen mit vier Geschwistern in Grossdietwil und Fulenbach und lebte vom 2. Schuljahr an in Hergiswil, zuerst im Hühnerhüsli, dann im Küferhüsli. Seit 66 Jahren wohnt er mit seiner Familie im ehemaligen Friedheim. Nach seiner Schulzeit arbeitete Hans Knupp auf Bauernbetrieben in Grosswangen und Ettiswil. Gemäss Personaldossier hat Hans Knupp vom 3. Februar 1941 bis 31. Juli 1989 in der Möbelfabrik Wellis in Willisau gearbeitet. Nachher hat er noch bis fast Ende 1992 ein paar Stunden pro Woche in diesem Betrieb ausgeholfen. Über 30 Jahre lang fuhr er im Sommer und Winter mit dem Velo nach Willisau zur Arbeit. Bei seiner Tischrede bezeichnete Urs Kiener den Jubilar als umsorgten Familienvater und gradlinigen, hilfsbereiten Mitmenschen.

Grosser Schaffer für das Gemeindewohl
Die Sozialvorsteherin Anna Christen hielt fest, dass Hans Knupp in seiner Freizeit sehr aktiv war, die Geselligkeit gepflegt und für die Bevölkerung viel getan habe. Während 40 Jahren, davon 20 Jahre als Präsident, war er im Samariterverein. Eine seiner ganz besonderen Leidenschaften war aber das Singen. 1945 kam er in den Kirchenchor, dem Hans während 55 Jahren treu blieb. Hier wurde aber nicht nur gesungen, sondern nach den Proben wurde ein zünftiger Sidi-Barani gejasst. Kirchenchordirigent Isidor Frei bemerkte die kräftige Tenorstimme von Hans Knupp und konnte ihn auch für den Männerchor gewinnen. Im daraus gegründeten Jodlerklub Enzian gehörte Hans 10 Jahre lang dem Vorstand an und war der erste Materialverwalter der Enzianjodler. Bei der ersten Trachtenweihe 1975 war er OK-Mitglied und im Theaterwesen agierte er als Bühnenchef. 1982 verliess er den Jodlerklub aus beruflichen Gründen.

Erfolgreicher Kaninchenzüchter
Eine weitere grosse Leidenschaft des Jubilars ist die Kaninchenzucht. So trat Hans 1985 dem Kleintierzüchterverein Willisau bei und hat sich jahrelang den Thüringerkaninchen gewidmet. Mit grossem Erfolg besuchte er Ausstellungen in Basel, St. Gallen und Bern. Vor wenigen Jahren wechselte er zum kleinen Schwarz-Loh. Diese bereiten ihm ebenfalls viel Freude. Anhand eines Bildes erklärte der Jubilar die Kriterien, die ein rassenreines Loh erfüllen muss, damit es bei einem Schönheitswettbewerb mit möglichst vielen Punkten bewertet wird. Aus gesundheitlichen Gründen besitzt Hans Knupp nur noch ein Pärchen kleine Schwarz-Loh. Aber nun hat er eine neue Freundin gewonnen, nämlich Mimali, seine Lieblingskatze. Beim Zeitungslesen schleicht sie hinter seinem Rücken durch, schaut ihn liebevoll an und will ihm sagen: «Geh auf deinen Sessel.» Blitzschnell ist die Katze beim Sessel, wartet auf Hans und kriegt dann die erwarteten Streicheleinheiten.
In Namen der Gemeinde dankte Anna Christen dem Jubilar für seine riesengrosse Freizeitarbeit zu Gunsten der Bevölkerung und wünschte ihm und seiner Familie weiterhin alles Gute. Sie riet ihm: «Geh zufrieden deinen Weg, nimm den Tag wie er kommt und geniesse die Stunden heute im Kreise deiner Familie.»
Die Familie Knupp liess es sich nicht nehmen und tischte den Gästen eine Znüniplatte, Brot und Wein auf. Bei einem angeregten Gespräch verflog die Zeit nur allzu schnell.