Uns gefällt es hier!

Die betreuten Alterswohnungen in Hergiswil gibt es seit 2004. Das Hergiswiler Läbe wollte wissen, wie es sich dort leben lässt und interviewte zwei Bewohnerinnen und einen Bewohner. Die Fragen stellte Peter Helfenstein. Olga Bättig wohnt seit 2004, Jakob Suppiger seit 2010 und Anna Setz seit 2011 in einer der sechs betreuten Alterswohnungen.

Peter Helfenstein

Interviews mit zwei Bewohnerinnen und einem Bewohner

Olga, Jakob und Anna

Bild Peter Helfenstein

S Hergiswiler Läbe: Welches waren Ihre Beweggründe in die Wohnung im Steinacher 15 einzuziehen?
Olga Bättig: Mein Ehemann musste wegen eines Hirnschlages in ein Heim. Weil an unserem Wohnort Schötz kein Platz vorhanden war, wurden wir im St. Johann fündig. Im Jahr 2003 kam er nach Hergiswil, ich selber blieb in unserer Wohnung in Schötz und besuchte meinen Mann fast täglich. Auf die Anfrage von Peter Heer und Rücksprache mit meinen Kindern, bestellte ich kurz nach dem Spatenstich für die betreuten Alterswohnungen eine Wohnung. Am 3. Juli 2004 zog ich in eine neue Alterswohnung ein.
Jakob Suppiger: Weil ich vorher weit vom Dorf entfernt wohnte, Mühe mit dem Gehen habe und nicht mehr arbeiten konnte, zog es mich ins Dorf.
Anna Setz: Eine meiner Töchter ermunterte mich dazu, eine Alterswohnung zu mieten. Meine Kinder waren der Meinung, dass ich ein Leben lang hart gearbeitet hätte und einen schönen Lebensabend mehr als verdient hätte. Auch wegen meiner Gesundheit bin ich hierher gezogen.

SHL: Was gefällt Ihnen besonders hier?
O. B.: Ich wohne nun schon neun Jahre hier und bin mit allem sehr zufrieden. Wir helfen einander und wir haben einen sehr guten Zusammenhalt untereinander.
J. S.: Hier bin ich für mich allein und trotzdem habe ich Menschen um mich herum, die ich kenne. Ich geniesse die schöne Aussicht, welche ich von meiner Wohnung aus habe.
A. S.: Ich bin mich gewohnt, auf dem Land zu sein und hier habe ich etwas von der Natur und bin trotzdem zu Hause. Die Umgebung ist sehr schön gestaltet und von hier aus kann ich schöne Spaziergänge oder einen Friedhofbesuch machen. Ich schätze es, dass ich jeden Dienstag in der Kapelle St. Johann die Messe besuchen kann.

SHL: Gibt es etwas, was verbessert oder geändert werden könnte/sollte?
O. B.: Von mir aus gibt es nichts zu verbessern oder zu verändern. Ich bin zufrieden wie es ist.
J. S.: Ich bin nicht verwöhnt und fühle mich hier richtig wohl. Das ist mein schönster Lebensabschnitt in meinem Leben. Das Klima unter den Bewohnern ist sehr gut. Ich wüsste nichts, was ich hier ändern möchte. Man wird in Ruhe gelassen.
A. S.: Ich bin eigentlich wunschlos glücklich. Für mich wäre es praktisch, wenn ich die Fensterstoren elektrisch betätigen könnte. Es wäre schön, wenn der Backofen in der Küche auf Augenhöhe eingebaut wäre. Wenn man älter ist, kann man sich weniger gut bücken.

SHL: Unternehmen die Mieter und Mieterinnen gemeinsam etwas?
O. B.: Wir schauen immer zueinander. Das geht wunderbar. Im Laufe der Jahre starben einige oder zogen ins St. Johann um. Nun bin ich noch die einzige, welche von Anfang an hier war. Erfreulicherweise sind kürzlich wieder neue Bewohnerinnen und Bewohner eingezogen. Ich kann mich allen gut anpassen.
J. S.: Eigentlich nicht so viel. Als ich hierher kam, hatte es fast nur Witfrauen hier und ich war der Hahn im Korb.
A. S.: Wir jassen oft miteinander in der eigenen Wohnung oder gehen für ein Kartenspiel ins St. Johann. Wir sind im Steinacher 15 ein Super-Team.

SHL: Haben Sie einen Nutzen von St. Johann? (Veranstaltungen, Service, etc.)?
O. B.: Ich nahm von Anfang an immer an Veranstaltungen im St. Johann teil. Wir bekommen den Wochen-Menüplan vom St. Johann und so gehe ich etwa zwei Mal pro Woche mit Be­wohnerinnen der betreuten Alterswohnungen ins St. Johann zum Mittagessen. Ich melde uns immer an, ganz alleine gehe ich aber nicht. Wenn nötig, kann man die Wäsche im Heim zum Waschen abgeben.
J. S.: Ich muss nicht in die Wirtschaft, sondern gehe in die Cafeteria, wo ich Menschen treffe, mit denen ich sprechen kann. Es ist wichtig, dass man unter die Leute geht und selber Kontakt sucht und nicht wartet, bis die andern kommen. Ich besuche auch Anlässe wie Jassen, den Mittagstisch oder Musikvorträge. Notfalls könnte ich in der Nacht den Alarm auslösen, damit jemand vom Heim bei mir nachschauen würde.
A. S.: Wenn dort Anlässe sind wie z. B. musikalische Darbietungen, dann gehe ich auch hin. Das gibt etwas Abwechslung. Gelegentlich gehe ich mit Mitbewohnerinnen in die Cafeteria, wo wir ein feines Mittagesessen aus der Küche des St. Johann geniessen.

SHL: Sind Sie mit der Hauswartung und Verwaltung durch das St. Johann zufrieden?
O. B.: Mit dem Hauswart bin ich sehr zufrieden. Wenn in der Wohnung etwas defekt ist, ist er schnell zur Stelle. Das Ver­hältnis mit dem Verwalter und dem ganzen St. Johann-Team könnte nicht besser sein. Ich könnte gar nichts klagen.
J. S.: Ich bin mit beiden Verantwortlichen zufrieden und habe nichts zu klagen, denn ich habe ja alles, was ich brauche.
A. S.: Ich bin mit den beiden Hauswarten sehr zufrieden. Sie reinigen das Treppenhaus tipptopp und Peter Wicki ist stets hilfsbereit für kleine Reparaturen. Auch mit dem Verwalter Peter Heer verstehe ich mich sehr gut und spasse mit ihm. Er ist sehr freundlich und hilfsbereit.

SHL: Können Sie anderen Hergiswilern empfehlen in eine Wohnung einzuziehen?
O. B.: Weil ich hier zufrieden bin, kann ich andern Hergiswiler mit gutem Gewissen eine betreute Alterswohnung sehr empfehlen.
J. S.: Eine solche Wohnung kann ich jedermann/jederfrau empfehlen. Es müsste jemand ziemlich verwöhnt sein, wenn es ihm hier nicht passt.
A. S.: Ja, das kann ich sehr empfehlen. Einerseits ist man allein und andererseits ist man von lieben Menschen umgeben. Anfänglich hatte ich Bedenken und gemischte Gefühle. Ich wurde aber hier gut aufgenommen und untereinander haben wir Kontakt. Wenn eine Mitbewohnerin Geburtstag hat, besuchen wir sie. Ich bereue es nicht, dass ich hier bin.

 

Interviews mit Verwalter und Hauswart

Peter Heer und Peter Wicki

Bild Peter Helfenstein

S Hergiswiler Läbe: Herr Heer, Sie sind Verwalter der betreuten Alterswohnungen. Welches sind Ihre Erfahrungen mit den betreuten Alterswohnungen?
Peter Heer: Sehr positiv. Ich denke, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ein sehr harmonisches Verhältnis haben. Ich hatte noch nie einen Mieterstreit, auch die Waschküche war nie ein Thema, welches Probleme ausgelöst hätte wie es in vielen Mietwohnungen vorkommen soll. Das St. Johann und die Bewohner der betreuten Alterswohnungen haben es gut miteinander. Wir sind sehr gute Nachbarn.
Die Verwaltung macht Spass, denn sie ist vertrauensbasierend. Wir sprechen miteinander, wenn etwas ist. Ich bin dankbar und froh, dass wir diese Alterswohnungen haben. Die Hemmschwelle, vielleicht einmal ins St. Johann zu kommen, ist viel kleiner, als wenn man von daheim ins St. Johann kommt.

SHL: Wie geht man vor, um sich bei Interesse anzumelden?
P. H.: Wenn es jemandem wirklich ernst ist, eine betreute Alterswohnung zu beziehen, dann bin ich froh, wenn mit mir Kontakt aufgenommen wird. Ich frage jeweils eine Mieterin oder Mieter, ob ich mit jemandem ihre Wohnung besichtigen könnte. Interessenten kommen auf eine Liste und sobald eine Wohnung frei wird, wird dies Interessierten mitgeteilt. Vielfach haben sich die Leute bis jetzt erst gemeldet, wenn sie hörten, dass eine Wohnung frei ist. Es geht streng nach Anmeldedatum: Wer sich zuerst gemeldet hat, bekommt die Wohnung, Vorrang haben jedoch immer Hergiswiler auch wenn sich jemand von auswärts zuerst gemeldet hat. Wenn jedoch niemand von Hergiswil Interesse hat, gebe ich die Wohnung auch jemanden von auswärts. Fazit: Frühzeitig sich bei mir melden, Besichtigung abmachen und das weitere Vorgehen besprechen.

S Hergiswiler Läbe: Herr Wicki, Sie sind Hauswart der betreuten Alterswohnungen. Welches sind Ihre Erfahrungen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern?
Peter Wicki: Räume, welche öffentlich sind, werden durch mich und eine Aushilfe wöchentlich gereinigt. Wir wechseln in den Wohnungen auf Wunsch mal eine defekte Lampe aus oder soweit möglich reparieren wir auch im Haushalt gewisse Dinge.
Ich finde die betreuten Alterswohnungen eine sehr gute Einrichtung. Die Bewohnerinnen und Bewohner können ins Heim essen gehen und sehen, wie es im Heim so läuft. Sie können dort auch Kontakte schliessen.