Frieda Kropf-Schütz feierte am 3. Mai ihren 103. Geburtstag. Unter den Gratulanten war auch der Hergiswiler Gemeinderat. Er überbrachte der ältesten Einwohnerin gute Wünsche und Geschenke.
Peter Helfenstein
Es ist äusserst selten, wenn man heute eine lebende Person besuchen kann, welche vor dem 1. Weltkrieg geboren wurde. Eine dieser wenigen Personen ist Frieda Kropf-Schütz, welche im St. Johann ihren Lebensabend verbringt.
Gemeinderat erfreute die Jubilarin mit Gesang
Der gesamte Gemeinderat und der Gemeindeschreiber gratulierten Frieda Kropf-Schütz zu ihrem aussergewöhnlich hohen Geburtstag. Die gediegene Feier wurde mit dem Lied «Happy Birthday» eröffnet. Gemeindepräsident Urs Kiener betonte in seiner Rede, dass seine persönlichen Begegnungen mit der Jubilarin immer spannend und bereichernd gewesen seien. Er erinnerte daran, dass Frieda Schütz vor 103 Jahren auf dem Hof Hornbach in Wasen im Emmental das Licht der Welt erblickte. Als sie sieben Jahre alt war, zog die Familie Schütz auf den Hof Ober-Nespel in Hergiswil. Nach der Heirat im Jahr 1932 wurde sie Mutter von drei Kindern. 1994 zog sie in die betreuten Alterswohnungen und erst im hohen Alter von 98 Jahren gab sie den eigenen Haushalt auf und zog ins St. Johann. Er wünschte der Jubilarin alles Gute und liess ihr Blumen überreichen. Nun sangen die Anwesenden, begleitet von Oskar Spiess und Alois Bättig auf dem Akkordeon, das Lieblingslied der Jubilarin «Alls was bruchsch uf dr Wält, das isch Liebi», welches die Sagenerzählerin Maria Kunz textlich der Jubilarin angepasst hatte.
Die Jubilarin, Frieda Kropf-Schütz, flankiert von Gemeinderätin Renate Ambühl (links) und Sozialvorsteherin Anna Christen. Hinten von links: Gemeinderat Markus Kunz, Gemeindeammann Pius Hodel, Gemeindeschreiber Matthias Kunz und Gemeindepräsident Urs Kiener.
Bild Peter Helfenstein
Jubilarin erlebte beide Weltkriege
Die Sagenerzählerin Maria Kunz erzählte die Geschichte von den Bergmännchen und fügte einen Glückwunsch in Gedichtform an. Damit Frieda Kropf weitere Geschichten der Sagenerzählerin hören kann, überreichte ihr Anna Christen eine CD, welche kürzlich erschien. Nicht fehlen durfte auch die obligate Glückwunschkarte des Gemeinderates.
Fritz Beutler, der Schwiegersohn von Frieda Kropf, dankte beim Mittagessen dem Gemeinderat für den Besuch. Seine Frau Hedy und er seien hier in Hergiswil stets gut aufgenommen worden und alles sei hier in jeder Beziehung vorbildlich. «S Grosi» hätte über Jahre ihre Kinder in Interlaken gehütet. Er gab zu bedenken, dass seine Schwiegermutter bereits im 1. Weltkrieg gelebt habe und sie die riesige technische Entwicklung in den letzten hundert Jahren mitgemacht habe, vom Kugelschreiber bis zur Rechnungsmaschine, welche in den Sechzigerjahren noch 1400 Franken kostete und heute für weniger als 40 Franken zu kaufen ist. Er dankte den Gästen fürs Kommen und lud den Gemeinderat zu einem Besuch in ihre kürzlich neu bezogene Wohnung in Interlaken ein.
Die älteste Hergiswilerin, Frieda Kropf-Schütz, liess es sich an ihrem 103. Geburtstag nicht nehmen, mit Gemeindepräsident Urs Kiener ein Tänzchen zu machen.
Bild Peter Helfenstein