Gemeinderat gratulierte Sofie Hodel-Lötscher zum 90. Geburtstag

Am Mittwoch, 12. September 2012, feierte Sofie Hodel-Lötscher ihren 90. Geburtstag. Der Hergiswiler Gemeinderat und Gemeindeschreiber überbrachten ihr die besten Glückwünsche.

Peter Helfenstein

Sofie Hodel-Lötscher ist noch nicht lange Gast im St. Johann. Während des grössten Teils ihres Lebens wohnte sie in einem so genannten Rauchhaus im Unterberg.

Hält sich mit Kreuzworträtseln geistig fit
Der neue Gemeindepräsident, Urs Kiener, begrüsste nicht nur die Jubilarin, sondern auch ihre Kinder Monika, Hans und Franz und den Heimleiter Peter Heer. Er zeigte sich erfreut, dass Sofie Hodel sowohl körperlich auch als geistig noch so «guet zwäg» ist. Mit grossem Eifer und Erfolg löst sie jede Woche die Kreuzworträtsel in der Glückspost. Sie hat sich dadurch einen riesig grossen Wortschatz angeeignet. Als Beispiele nannte Kiener die Lösungen für «ein freundlicher Empfang»: Willkomm, «Mensch des Ostens»: Asiat, «Edelgas»: Neon oder «Funktelefon»: Natel.

Sofie Hodel-Lötscher

Die Jubilarin Sofie Hodel-Lötscher, flankiert von Gemeindepräsident Urs Kiener und Sozialvorsteherin Anna Christen sowie (hinten stehend, von links) Gemeinderat Markus Kunz, Gemeinderätin Renate Ambühl, Gemeindeschreiber Matthias Kunz und Gemeindeammann Pius Hodel.

Bild Peter Helfenstein

66 Jahre lang im Unterberg gelebt
Sofie Hodel wuchs zusammen mit sechs Brüdern und drei Schwestern in der Schattweid auf. 1946 heiratete sie Hans Hodel und von da an wohnte sie im Unterberg. Mit Liebe umsorgten sie ihre Söhne Hans und Franz sowie Tochter Monika. Kühe, Schweine, Hühner und Katzen gehörten ebenso zu ihrer steilen Liegenschaft. Die Milch brachte man auf ei­nem Veloanhänger zur Milchsammelstelle Sagenmatt. Leider starb ihr Ehemann bereits im Jahr 1975. Von da an erfuhr sie grosse Unterstützung durch ihre Kinder. Sie konnte aber auch auf eine gute Nachbarschaft zählen.

Schutzengel fürs Hinterland
Sofie Hodel ist eine sehr gläubige Frau. Kiener bezeichnete die Jubilarin als Schutzengel fürs Hinterland, Hergiswil und Hübeli. Immer, wenn sie das Gefühl hatte, dass ein schweres Gewitter im Anzug war, legte Sofie Hodel ein Karfreitagsei aufs Land, deckte es mit einem Sieb ab und verbrannte anschliessend zu Hause einen Palmzweig. «Vor Blitz, Hagel und Ungewitter bewahre uns o Herr», fügte Sofie Hodel ein. So schaute sie nicht nur für ihr Gärtchen, sondern fürs ganze Hinterland.

Geräucherte Würste und Speckseiten
Unzertrennlich verbunden mit dem Namen Sofie Hodel ist das Rauchhaus im Unterberg, wo heute noch viele Würste und Speckseiten geräuchert werden. Legendär ist auch das Gläschen Whisky, das Sofie Hodel jeden Abend um zehn Uhr zu sich nimmt. Die Jubilarin fühlt sich im Altersheim sehr wohl und schätzt die gute Pflege und das feine Essen. Am liebsten esse sie Fleischsuppe und Kroquetten. «Und Fleisch und Speck habe ich auch sehr gerne», ergänzte die Jubilarin schlagfertig.

Volkstümliche Musik und Humor
Wenn sie am Abend allein ist, hört sie gerne volkstümliche Musik, besonders Hansi Hinterseer hat es ihr angetan. Kiener erzählte einige Anekdoten aus ihrem Leben. So habe Erwin Lustenberger einmal eine Tanne gefällt, worauf diese auf die Stromleitung fiel und die Stromzufuhr zu Sofie Hodel‘s Haus unterbrach. Sie nahm dieses Ereignis mit Humor und meinte zu Lustenberger: «Das macht doch nichts. Ich schaue sowieso immer ohne Licht fern.»
Zum Schluss überreichte Sozialvorsteherin Anna Christen der Jubilarin eine Flasche Whisky, eine Orchidee und die ob­ligate Glückwunschkarte des Gemeinderates und Gemeinde­schreibers. Der Jubilarin wünschte Urs Kiener eine schöne Geburtstagsfeier mit ihren Angehörigen im Gasthaus zum Kreuz und er schloss seine Tischrede mit folgendem Spruch: «Ich wünsche dir die Fähigkeit, kleine Dinge im Leben wahr­zunehmen und dich darüber zu freuen.»
Die gastfreundliche Jubilarin liess ihre Besucherinnen und Besucher grosszügig bewirten und hätte die Gäste am liebsten noch zum Mittagessen eingeladen.