»Santi-Hans-Fäscht«

Statt zu einer Pfarreiwallfahrt luden der Pfarreirat und der Frauenverein dieses Jahr erstmals zum «Santi-Hans-Fäscht» ein. Im Gottesdienst wurden das baldige Ende der Innenrenovation und fünf neue Fahnen gefeiert. Der weltliche Teil beim Schulhaus Steinacher bot sowohl kulinarisch als auch musikalisch einige Leckerbissen.

Peter Helfenstein

Jael, Cécile, Linda und Alexandra trugen zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes, welcher vom Kirchenchor musikalisch mitgestaltet wurde, zwei grosse Geschenkpakete in die Kirche. Aus dem ersten Paket entnahmen die Mädchen einen Farbkessel, ein Malergitter, einen Malerschwamm, einen Farbpinsel und einen Putzlappen. Diese Utensilien wiesen symbolisch auf die Innenrenovation der Pfarrkirche hin, welche derzeit im Gange ist und am kommenden Freitag abgeschlossen sein wird. Im zweiten Paket waren Tücher in allen Farben. Diese stellten die fünf neuen Fahnen dar, von denen zwei links und rechts der Brücke vor der Pfarrkirche stehen. Die andern drei Fahnen hingen für die Präsentation im Chorraum.

Farbe bekennen und Flagge zeigen
In seinem Predigtwort ging Diakon Hubert Schumacher auf Johannes den Täufer, dem Kirchenpatron Hergiswils, ein. Er bezeichnete den Heiligen auch als Zeigfinger Gottes, von dem Christen gelernt haben, Farbe zu bekennen. «Mit der Erneuerung des Kircheninnenraumsw soll gezeigt, werden, dass dieser Raum für uns ein zentraler Ort der Begegnung mit Gott und den Mitmenschen ist. Deshalb soll der Raum erhalten werden, damit er in gepflegtem Zustand an kommende Generationen übergeben werden kann», hielt Schumacher fest.
Mit den neuen Fahnen, die im oberen Teil ein Kreuz enthalten, zeigt die Pfarrei Flagge. Die Pfarreiangehörigen sind nicht bloss Hergiswilerinnen und Hergiswiler, sondern auch Christinnen und Christen. Die Fahnen vermitteln eine weitere Botschaft: Goldgelb, Violett, Grün und Rot präsentieren alle Farben des Kirchenjahrs. Wenn die violette Fahne auf der rechten Seite der Brücke hängt, dann ist Advents- oder Fastenzeit. Die goldgelbe Fahne deutet auf die Osterzeit oder ein Hochfest wie Ostern oder Weihnachten hin. Die grüne Fahne, welche am längsten draussen hängt, deutet auf den Jahreskreis hin, in dem das Leben Jesus Christus verkündet wird. Die rote Fahne, welche am wenigsten häufig zu sehen sein wird, ist Sinnbild des Heiligen Geistes und weist auf Pfingsten, Firmung oder Feste der Märtyrer hin. Auf der linken Seite der Brücke hängt das ganze Jahr hindurch die Fahne mit allen vier liturgischen Farben.

Die Fahnen weisen auf eine aktive Pfarrei hin
Der einheimische Grafiker Hermenegild Heuberger, welcher die Fahnen und das Logo für die Pfarrei schuf, erläuterte einige Gedanken zu den Fahnen. Er sagte: «Am Übergang der Brücke zur Kirche, links und rechts der Brücke, soll je eine Fahne ein Zeichen setzen - das Zeichen für eine aktive Pfarrei, die eine kirchliche Aufgabe löst und einen ruhigen Punkt in einer hektischen Zeit setzt.
Das Kreuz ist das Symbol unserer Kirche. Im Christentum symbolisiert der vertikale Balken die Beziehung zwischen Gott und dem Menschen. Der horizontale Balken des Kreuzes verbindet die Beziehung zwischen den Menschen. Heute ist das Kreuz besonders als Zeichen des Christentums verbreitet und wurde 431 durch das Konzil von Ephesos offiziell als christliches Zeichen eingeführt.
Als gelbe (rote, grüne oder violette) Fläche habe ich die von Hergiswil aus sichtbare Napflandschaft gewählt. Sie nimmt mehr als die Hälfte der Fläche in Anspruch, die andere Fläche ist weiss, so dass wir hier die kirchlichen Farben gemeinsam haben.
So werden nun je nach kirchlicher Bedeutung links und rechts der Brücke die verschiedenen Fahnen in verschiedenen Farben flattern und uns beim Vorüberfahren oder Vorüberspazieren daran erinnern, dass hier eine Kirchgemeinde mit aktiven Menschen lebt und wir gemeinsam ein erfüllendes Pfarreileben erfahren und erleben dürfen.»

Fahnen

Die von Hermenegild Heuberger entworfenen Fahnen zeigen die liturgi¬sche Zeit im Kirchenjahr an.

Bild Peter Helfenstein

Pflege der Gemeinschaft
Auf dem Areal des Schulhauses Steinacher konnten die Gottesdienstbesucher ein einfaches Mittagessen zum Selbstkostenpreis einnehmen. Die Enzibuebe und die Nachwuchsjodlerin Rebecca Wirz, begleitet von Roland Beck, erfreuten die Anwesenden mit ihrer Musik. Die Kinder tummelten sich in der Hüpfburg, konnten auf zwei Ponys reiten oder vergnügten sich mit diversen Spielgeräten. Alles in allem, ein rundum gelungenes «Santi-Hans-Fäscht».

Ponyreiten

Das Ponyreiten erfreute sich grosser Beliebtheit.

Bild Peter Helfenstein