Gemeinderat gratulierte Marie Birrer zum 95. Geburtstag

Am Montag, 11. Juni 2012, feierte Marie Birrer-Lötscher im St. Johann ihren 95. Geburtstag. Der Hergiswiler Gemeinderat und Gemeindeschreiber überbrachten ihr die besten Glückwünsche der Bevölkerung.

Peter Helfenstein

Der 11. Juni 2012 fiel wie vor fünf Jahren, als Marie Birrer-Lötscher ihren 90. Geburtstag feierte, auf einen Montag. Im Namen des Gemeinderats, Gemeindeschreibers und der 1817 Einwohner Hergiswils gratulierte ihr Sozialvorsteherin Anna Christen bei der Tischrede zum hohen Geburtstag und wünschte ihr viel Glück, gute Gesundheit und Gottes Segen.

Humorvolle Gastgeberin
Anna Christen hielt einen kurzen Rückblick auf das lange Leben der Jubilarin. Marie Birrer war als humorvolle, arbeitsame, gewissenhafte und bescheidene Person bekannt. Dank diesen Werten hat sie ihr Leben gut gemeistert. Sie hatte stets eine offene Türe und ihre Gastfreundschaft war weitherum bekannt.

Nähen und stricken waren ihre Stärken
Marie Birrer erlebte auf der Schattweid, wo sie zusammen mit zwei Schwestern und sechs Brüdern aufwuchs, eine schöne Jugendzeit. Der Schulweg hat sie am Sonntag ab und zu geärgert. Hätte sie ein Haus weiter oben gewohnt, hätte sie die «Chreschtulehr» am Sonntagvormittag besuchen können. So aber musste sie am Vormittag den Gottesdienst besuchen und am Nachmittag wegen der «Chreschtulehr» nochmals ins Dorf gehen.
Bereits in der Schule gehörten Nähen und Stricken zu ihren besonderen Stärken. Sie nähte und strickte fast alle Kleider selber. Dazu gehörten die schönen Edelweisshemden, zahlreiche Schürzen und Pullover. Wie es damals üblich war, hat sie alte Kleider - besonders auch schöne Mäntel - zertrennt und diesen guten Stoff wieder verarbeitet.
Früher hatten die jungen Leute weniger Möglichkeiten, sich kennen zu lernen. Es gab den Kilbitanz und einige wenige Feste. Doch bei Marie verlief es anders. Birrer's von der Schniderbure hatten in der Schattweid Wald und so lernte Marie ihren Mann kennen. Da warf man anscheinend auf dem Weg zur Waldarbeit ein Auge aufeinander.

Seit 2010 im St. Johann
Anfangs Dezember 2009 stürzte Marie Birrer auf der Treppe und brach sich dabei vier Rippen. Nach einem Erholungsaufenthalt im Pflegeheim Waldruh in Willisau zog sie Ende April 2010 ins Alters- und Pflegeheim St. Johann. Ihre Lieblingsbeschäftigungen sind das Jassen, Stricken und Kreuzworträtsellösen. Jassen kann sie wie eine Weltmeisterin. Selten kommt die Frage «Was hemmer z Trompf?», sondern eher die Bemerkung «Är söll doch au emol gäh.» Am Abend geht sie gerne früh ins Bett und schläft ganz ohne Schlaftabletten wie ein Murmeltier bis am Morgen.
Damit Marie Birrer weiterhin das Gedächtnis gut trainiert, überreichte ihr Anna Christen ein Rätselheft sowie einige Kaffeegutscheine, damit sie einen Schluck Kaffee trinken kann, wenn sie beim Jassen auf die Mitspieler warten muss. Die Glückwunschkarte und die Blumen sollen sie weiterhin an den Besuch des Gemeinderats erinnern.

Marie Birrer-Lötscher

Die Jubilarin Marie Birrer-Lötscher, flankiert von Gemeindeammann Walter Grüter und Sozialvorsteherin Anna Christen sowie (hinten stehend, von links) Gemeinderat Markus Kunz, Gemeindeschreiber Matthias Kunz und Gemeinderat Urs Kiener.

Bild Peter Helfenstein