Fünf Mal 20 Jahre im Dienst der Spitex

Die Spitex Hergiswil feierte ihr 20jähriges Bestehen. Von Anfang an mit dabei sind fünf Mitarbeitende. Alle Vorstandsmitglieder wurden für die nächsten vier Jahre wiedergewählt.

Peter Helfenstein

Bereits zum zehnten Mal leitete die Präsidentin der Spitex Hergiswil am Napf, Marie-Theres Rupp, die Generalversammlung der Spitex. Sie eröffnete die GV nicht wie üblich mit einem Gedicht, sondern bat die 45 Anwesenden, herzlich zu lachen. Denn Lachen sei gesund und mache jung.
Die Präsidentin, die Einsatzleiterin für die Krankenpflege, Marlis Wechsler, sowie die Einsatzleiterin für die Haushilfe, den Fahr- und Mahlzeitendienst, Elisabeth Wermelinger, berichteten über ihre Arbeit im vergangenen Vereinsjahr. Letztere ist seit Mai 2010 zusätzlich als administrative Leiterin und Finanzchefin tätig.
Mit einem Gedicht gedachte die Präsidentin der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder. Derzeit zählt der Verein 236 Mitglieder. Die 36 neuen Mitglieder resultieren aus dem im letzten Herbst durchgeführten Mitglieder- und Spendenaufruf.

Alle Vorstandsmitglieder wiedergewählt
Der Vorstand der Spitex Hergiswil besteht aus fünf gewählten Mitgliedern sowie zwei Mitarbeitenden mit beratender Stimme, nämlich Marlis Wechsler und Monika Kunz-Eller. Sozialvorsteherin Anna Christen, welche die Wahlen durchführte, sagte, dass es gerade in der Zeit der grossen Veränderungen von Vorteil ist, einen stabilen und mit der Materie vertrauten Vorstand zu haben. Marie-Theres Rupp, Ursula Häfliger, Elisabeth Wermelinger, Hanspeter Rölli und Anna Christen wurden als Vorstandsmitglieder für weitere vier Jahre wiedergewählt. Mit einem lauten Lachen wurde Marie-Theres Rupp als Präsidentin bestätigt. Gemäss der Leistungsvereinbarung zwischen der Gemeinde und der Spitex muss ein Mitglied der Kontrollstelle auch Mitglied der Rechnungskommission der Gemeinde sein. Diese Funktion hat Pia Wiprächtiger-Müller inne. Sie musste deshalb nicht gewählt werden. Als zweite Revisorin wurde Margrit Ineichen einstimmig wiedergewählt.

Hanspeter Rölli überreicht der Präsidentin Marie-Theres Rupp ein Arrangement als Anerkennung für ihr 10jähriges Präsidium.

Hanspeter Rölli überreicht der Präsidentin Marie-Theres Rupp ein Arrangement als Anerkennung für ihr 10jähriges Präsidium.

Bild Peter Helfenstein

Glückwünsche zum 20igsten
Nachdem die Traktanden diskussionslos abgehandelt waren, gratulierte Gemeindepräsident Beat Thalmann der Spitex Hergiswil zu ihrem 20jährigen Bestehen. Er hielt fest, dass die Gemeinde Hergiswil mit der sozialen Wohlfahrt sehr zufrieden sein dürfe. Mit der Spitex, dem «St. Johann», den betreuten Alterswohnungen und einem sehr engagierten Arzt sei die Gesundheitsvorsorge in Hergiswil gut geregelt. Thalmann dankte im Namen des Gemeinderates allen, welche sich in der Spitex engagieren, und wünschte ihnen in der Zukunft viel Genugtuung bei der gemeinnützigen Arbeit.

20 Jahre Spitex Hergiswil
Die Spitex Hergiswil ging aus der im Jahr 1973 geschaffenen Familienhilfe, die vom damaligen Frauen- und Mütterverein Hergiswil organisiert wurde, hervor. Am 21. Mai 1991 fand im damaligen Gasthof Löwen die Gründungsversammlung des Vereins für Familienhilfe, Haushilfe, Hergiswil am Napf, statt. Detailliert und mit humorvollen Episoden gespickt, schilderte Marie-Theres Rupp die Eckpunkte der Spitex in den letzten 20 Jahren.
Mit besonderem Stolz und treffenden Lobesworten durfte die Präsidentin fünf Personen präsentieren, die seit 20 Jahren bei der Spitex eine Funktion haben: Die sehr pflichtbewusste, hilfsbereite und einfühlsame Haushilfe Emma Helfenstein, die mit ihrer ruhigen und besonnenen Art in jeden Haushalt geschickt werden könne; die Krankenpflegerin Maria Wermelinger, die fast alle Stationen der Spitex miterlebte, sei es als Gründungs- und Vorstandsmitglied, Aktuarin oder als Mitarbeiterin in der Krankenpflege, und sich durch ihren Respekt und Achtung vor kranken Mitmenschen auszeichne; die gegenüber Neuerungen kritische Krankenpflegerin Monika Kunz-Eller, die wegen ihrer offenen und ehrlichen Art im Vorstand sehr geschätzt werde und trotz anfänglichen Bedenken zur elektronischen Zeiterfassung diese heute aus dem Effeff beherrsche. Der im Vorstand eher ruhige und gute Zuhörer Hanspeter Rölli, der als Hausarzt mit einem immensen Arbeitseinsatz auch immer wieder Zeit findet, tatkräftig im Vorstand mitzuarbeiten und dort mit fachlich kompetenten und überzeugenden Argumenten die Präsidentin auf den Boden der Realität zurückholt, wenn diese den Bogen überspanne; und zum Schluss Margrit Ineichen, die als Geschäftsfrau mit Zahlen umzugehen wisse und ihre Arbeit als Rechnungsrevisorin sehr ernst nehme. Ihnen allen dankte die Präsidentin für ihren pflichtbewussten und treuen Einsatz im Dienst der Hergiswiler Bevölkerung und überreichte ihnen ein kleines Präsent.

Künftig noch mehr Arbeit für die Spitex
Nach dem offiziellen Teil referierte Heidi Burkhard-Geissbühler, Geschäftsleiterin des Spitex-Kantonalverbands Luzern. Sie bezeichnete die Spitex Hergiswil als einen der innovativeren Spitex- Vereine im Kanton Luzern. In kurzen Zügen skizzierte Heidi Burkhard die Aufgaben des Kantonalverbandes, die Dienstleistungen für die einzelnen Organisationen und die Zukunft der Spitex-Organisationen. Diese müssten sich in nächster Zukunft vermehrt mit den Bereichen psychisch kranker Klienten und der Palliative Care beschäftigen, also der Begleitung von Schwerstkranken in der letzten Lebensphase. Im Weiteren werde die Fallpauschale, welche am 1. Januar 2012 in den Spitälern eingeführt wird, zu mehr schnelleren Übergaben an die Spitex führen. Die Spitäler würden sich aber hüten, Patienten zu früh nach Hause zu schicken. Wenn der Klient deswegen wieder ins Spital müsse, werde die Krankenkasse darauf bestehen, dass die erneute Behandlung im Spital in die gleiche Pauschale gehe.
Um für die neuen Herausforderungen gewappnet zu sein, brauche es in Zukunft grössere Versorgungseinheiten. Denn mangels ausgebildeten Personals könnten die örtlichen Spitex-Vereine nicht mehr alle Angebote abdecken. Die Referentin wünschte sich trotz aller Effizienz und Wirtschaftlichkeit, dass der Klient nie aus den Augen verloren geht. Trotz aufwendiger Administrationsarbeiten sei der Klient derjenige, der Hilfe brauche und nicht merken dürfe, was im Hintergrund alles abläuft. Im Anschluss an das Referat lud Marie-Theres Rupp alle Anwesenden zum Dessertbuffet ein.