Agathafeier der Feuerwehr Hergiswil

Die Feuerwehr Hergiswil hielt an der Agathafeier am 6. Februar 2010 Rückblick und Ausblick. In diesem Jahr erhält die Feuerwehr ein neues Klein-Tanklösch-fahrzeug. Zwei Korporale wurden zu Wachtmeistern befördert.

Peter Helfenstein

Unter Anführung der Fahnendelegation des Vereins Feuerwehr Opfersei zogen die Angehörigen der Feuerwehr (AdF) zum Abendgottesdienst in die Pfarrkirche ein, um den verstorbenen Kameraden zu gedenken. Ins Zentrum seiner gehaltvolle Predigt stellte Diakon Hubert Schumacher den Leitsatz der Feuerwehr «Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr». Ihn fasziniert immer wieder neu, dass in dieser kurzen Aufgaben- und Zielumschreibung der Feuerwehr zum einen die Geschichte vom barmherzigen Samariter und zum anderen das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe mit so wenig Worten gezielt zusammengefasst ist.

Neues Klein-Tanklöschfahrzeug
Im Gasthaus zum Kreuz begrüsste Feuerwehrkommandant Markus Kunz die AdF, Veteranen und Gäste. Er lobte die zum Leitsatz der Feuerwehr gehaltene Predigt von Diakon Hubert Schumacher, in der dieser den Leitsatz gar zu einem Slogan gemacht habe.
Vize-Kommandant Ludwig Grüter hielt Rückblick auf das vergangene Feuerwehrjahr. An den drei Sitzungen der Feuerwehrkommission wurde nebst den üblichen Geschäften wie Personelles, Materialbeschaffung, Übungs- und Kursprogramme sowie Budget hauptsächlich über die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeuges (TLF) diskutiert. Die Arbeitsgruppe für die Anschaffung des TLF, der Markus Kunz, Philipp Wermelinger, Hanspeter Wermelinger, Walter Grüter und Ludwig Grüter angehören, kam an zehn Sitzungen zusammen. Aufgrund der Vorgaben der Gebäudeversicherung durfte nur ein Klein-TLF mit 7,5 t Nutzlast angeschafft werden. Nach einer gründlichen Evaluation entschied sich die Arbeitsgruppe für die Offerte von Rosenbauer, einem österreichischen Unternehmen. Das 300‘000 Franken teure KTLF, dessen Anschaffung von der Gemeindeversammlung im Dezember gutgeheissen wurde, ersetzt das alte TLF von 1975 und wird im Oktober einsatzbereit sein.
Das Budget 2009 betrug rund 150‘000 Franken, wobei die Ausgaben für die persönliche Ausrüstung mit 38’000 Franken der grösste Posten war, gefolgt mit rund 30’000 Franken für die Löhne und den Sold. Das Budget 2010 wird mit rund 135‘000 Franken etwas tiefer sein, da das KTLF direkt von der Gemeinde finanziert wird.
Weil das Jahr 2009 inspektionsfrei war, wurde am 9. Mai für die Bevölkerung ein Tag der offenen Tür organisiert. Im letzten Jahr fanden drei Offiziersübungen, drei Kader- und vier Gesamtübungen statt. 24 AdF nahmen an insgesamt elf Kursen teil. Es gab sechs Einsätze: zwei Jaucheunfälle, ein überfluteter Keller, verschmutztes Wasser im Dorf, Rauchentwicklung in der Sägerei Birrer und einen Kaminbrand.

Vorschau auf das laufende Jahr
Nach dem von der Gemeinde gespendeten feinen Nachtessen aus der Kreuzküche erläuterte Kdt Markus Kunz das Jahresprogramm 2010. Das Schwergewicht bei den Übungen wird wiederum bei der Detail- und Spezialistenausbildung liegen. Die Frühjahrs- und Herbstübungen beinhalten drei Offiziers-, drei Kader sowie vier Mannschaftsübungen. Am 15. Oktober findet die Atemschutz-Inspektion statt. Weil die Feuerwehren Luzern und Littau fusioniert haben, konnte die Feuerwehr Hergiswil aus deren Bestand sieben Occassions-Atemschutzgeräte (10-jährig) für 7000 Franken kaufen. Ein neues Gerät mit Flaschen würde gegen 4000 Franken kosten. Bedingt durch Neueinteilungen und Veränderungen in der Mannschaft und Pflichtkursen des Feuerwehrinspektorates sind für zwölf Kurse 33 AdF angemeldet, die insgesamt 42 Kurstage absolvieren.

Mutationen, Beförderungen und Ehrungen
Infolge Erreichens der Altersgrenze wurde per 31. Dezember 2009 Sdt Kurt Rölli, Mittler-Wibbühl, aus dem Wehrdienst entlassen. Lt Markus Peter trug in Gedichtform ehrende Worte für Kurt Rölli vor, der wegen einer Grippe nicht anwesend sein konnte. Durch den Neueintritt von Adrian Lötscher, Schattweid, wird die Wehr auch in Zukunft 75 Eingeteilte zählen. Std Markus Kunz, Wolf, vom Zug 2 / Atemschutz wurde in den Zug 2 / Motorspritzen-Abteilung umgeteilt.
Aufgrund ihrer verantwortungsvollen und guten Arbeit als Gruppenführerin der Sanitätsabteilung wurde Ursula Brunner zur Wachtmeisterin befördert. Aus den gleichen Gründen wurde der Gruppenführer der Verkehrsabteilung, André Wermelinger, ebenfalls zum Wachtmeister befördert.

V.l.: Der beförderte André Wermelinger und die beförderte Ursula Brunner mit Kommandant Markus Kunz.

V.l.: Der beförderte André Wermelinger und die beförderte Ursula Brunner mit Kommandant Markus Kunz.

Bild Peter Helfenstein

An der diesjährigen Delegiertenversammlung vom 27. März in Schüpfheim können aus der Feuerwehr Hergiswil keine Personen Verdienstauszeichnungen entgegennehmen. Dennoch wird eine Delegation diese Versammlung besuchen. Eine Flasche Wein für 15 Jahre Feuerwehrdienst hätten Franz Aregger, Viktor Wermelinger, Reto Thalmann und Iso Kammermann entgegen nehmen können, wären sie anwesend gewesen. Josef Kunz, Matthias Schwegler, Urs Rölli, Rainer Bättig, Philipp Kuoni, Josef Lustenberger und Peter Haas, erhielten ebenfalls eine Flasche Wein, denn die Verdienstabzeichen wurden wegen des neuen Tenüs abgeschafft.

Elektronischer Sold
Zum letzten Mal wurde der Sold in bar ausbezahlt. Künftig wird er elektronisch auf das gewünschte Post- oder Bankkonto überwiesen. Zur Freude der AdF ist der Sold steuerfrei.
Der Präsident des Vereins Feuerwehr Opfersei, Josef Lustenberger, gab bekannt, dass der Verein am 14./15. August das 2. Internationale Alphorntreffen durchführt. Er bemängelte die fehlende Unterstützung der AdF Hergiswil bei der ersten Durchführung des Alphorntreffens. Weil mit diesem Anlass die Gemeinde nur profitieren könne, rief er seine Kameraden auf, am Fest mitzuhelfen, Werbung zu machen und selber am Fest teilzunehmen.
Im Namen des Gemeinderates überbrachte Gemeindeammann Walter Grüter die Grüsse des Gesamtgemeinderates. Er hob den sehr hohen Standard der Wehr hervor und wand ihr ein Kränzchen für ihre tadellose Arbeit. «Um schlagkräftig zu sein, ist es wichtig, dass die AdF mit den nötigen Infrastrukturen ausgerüstet sind», so Grüter. «Mit der Beschaffung des Klein-TLF sollte nun das erreicht sein, von dem die Alt Kommandanten nur träumen konnten.»
Zum Schluss dankte Kommandant Markus Kunz nach allen Seiten. Mit dem Feuerwehr-Leitsatz «Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr», erklärte er den offiziellen Teil der Agathafeier 2010 für geschlossen. Er wünschte allen Anwesenden und ihren Familien Gesundheit und Glück und zur vorgerückten Stunde eine gute und unfallfreie Heimfahrt.