Motto: Innovation statt Resignation

«Yes they can» - Regionalität, neue Verkaufskonzepte und erfolgreiche Nachfolgeregelung als Erfolgsrezepte in hart umkämpften Märkten am Beispiel der Metzgerei Wiprächtiger AG.

Peter Helfenstein

Am 1. September lud der Schweizer Fleisch-Fachverband SFF zur Pressefahrt 2009 in die Innerschweiz. Erste Station war die Wiprächtiger AG in Hergiswil. Diesem Betrieb in ländlicher Umgebung gelang es, Faktoren wie Regionalität, Swissness, moderne und neue Verkaufskonzepte sowie eine erfolgreiche Nachfolgeregelung zu einem «Überlebenscocktail» für ein erfolgreiches Bestehen in der hart umkämpften schweizerischen Detailhandelslandschaft zu mixen.

Hauptabnehmer Manor seit 24 Jahren
In groben Zügen stellte Geschäftsführer und Metzgermeister Peter Wiprächtiger den Werdegang des Familienbetriebs vor. Der 1941 gegründete Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetrieb wird heute in dritter Generation von Peter, Philipp und Daniela Wiprächtiger geführt. Ihre Eltern Erwin und Pia Wiprächtiger wirken ebenfalls mit.

Die Wiprächtigers

Die Wiprächtigers: Vorne v.l.: Peter, Daniela und Pia, hinten v.l.: Erwin und Philipp.

Bild Peter Helfenstein

Der Betrieb setzt ganz auf die einheimische Viehwirtschaft. Wichtigstes Standbein ist Manor. An diese Verkaufskette liefert die Wiprächtiger AG ihre Produkte seit 24 Jahren, in letzter Zeit vermehrt auch Wurstwaren.

Neue Megametzg in Wolhusen
Philipp Wiprächtiger, der Spezialist für den Verkauf, erklärte, dass es mit dem Dorfladen allein in einem knappen 2000-Seelendorf für eine Metzgerei keine Existenz gibt. Deshalb wurde 2005 mit der Megametzg in Alberswil ein weiteres Verkaufsgeschäft eröffnet. In diesem Selbstbedienungsladen werden vorverpackte Fleischartikel und andere regionale Produkte zum Verkauf angeboten. Der grosse Vorteil dieses Konzepts ist die Schnelligkeit - in fünf Minuten ist der Einkauf erledigt. Das Verkaufskonzept der Megametzg in Alberwil hat sich bewährt und deshalb wird noch in diesem Monat in Wolhusen eine zweite Megametzg eröffnet.

Moderner Betrieb
Auf der geführten Besichtigung konnten sich die Gäste mit eigenen Augen überzeugen, dass modern, sauber und auf einem sehr hohen Level produziert wird. In einem ehrgeizigen Projekt wurde 2004 innert drei Wochen eine komplett neue Schlachtlinie eingebaut. Um eine hohe Fleischqualität zu erhalten, werden die rund 200 Schweine, die pro Woche geschlachtet werden, schmerzlos elektrisch betäubt und gestochen, damit das Tier ausblutet. Neueste Innovation ist die modernisierte Wursterei, welche in diesem Jahr in Betrieb genommen wurde.
Die Wiprächtiger AG ist auch ein wichtiger Arbeitgeber in der Gemeinde. Sie bietet Arbeit für 30 Voll- und Teilzeitstellen und bildet drei Lehrlinge aus.