25 Jahre Goldwaschen für jedermann

Am Dienstag, 26. Mai 2009, luden Brigitte und Toni Obertüfer-Meyer zum 25-Jahr-Jubiläum des «Goldwasch-Tour & Shop» ein. Was vor zweieinhalb Jahrzehnten noch skeptisch und mit Vorbehalt wahrgenommen wurde, ist zu einer der viel gegehrten touristischen Angeboten der Napfregion geworden.

Peter Helfenstein

In der Mai-Ausgabe 1984 des Hergiswiler Läbe konnte auf der letzten Seite gelesen werden, dass Interessierten am 11. Juni Gelegenheit geboten werden soll, selbst mit Schaufel und Waschbecken der Enziwigger einen kleinen Teil des Goldschat­zes zu entreissen. Im Unkostenbeitrag enthalten waren eine Spezialschatulle für den Goldfund, eine Broschüre über das Goldwa­schen und ein «Goldwäscher-Zföifi». Selbstverständlich waren im Preis - wie es sich zum Goldwaschen gehört - ein «Goldrosa-Böndlistompe» und ein «Braugold» inbegriffen. Initianten waren Toni Obertüfer, Bachhalde 3, Hans Stöckli, Bachhalde 3, und Franz Wermelinger jun., Neuheim.

Ein besonderer Dank
Am Dienstag, 26. Mai 2009, begrüsste Toni Obertüfer die Gäste, die zu einer kleinen Jubiläumsfeier und Vernissage eingeladen waren. Er erzählte, dass das Abenteuer Goldwaschen in einem engen Zusammenhang mit der Gründung des Hergiswiler Läbe im Jahr 1983 stand. Die Gründung des Hergiswiler Läbe war eine Pioniertat, aber auch das Goldwaschen in der Enziwigger wurde zu etwas Speziellem. Einen ganz besonderen Dank stattete Toni Obertüfer seiner Frau Brigitte ab. Er bezeichnete die Mitar­beit seiner Frau, die im Shop Kunden betreut und in der Administration tätig ist, als Fundament, auf dem überhaupt etwas entstehen konnte.

Brigitte und Toni Obertüfer

Brigitte und Toni Obertüfer vor einer von Philipp Obertüfer gemalten Goldwäscher-Szene.

Bild Peter Helfenstein

Von Hergiswil nach Willisau
Begonnen hat die Geschichte des Goldwasch-Tour & Shops mit den ersten Führungen. Weil es immer mehr davon gab, drohte die Familie in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Deshalb entschied sich Toni Obertüfer, selbständig zu werden. Von Hergiswil, wo er ursprünglich sein Geschäft hatte, zog er an die Mühlegasse in Willisau. Weil er dort wegziehen musste, war der Shop bis zum Bau des Eigenheims am Ostergauer Kreisel (2002) vorübergehend in einem Container untergebracht. An der Hasenburgstrasse 1 richtete Toni Obertüfer eine Outdoor-Anlage zum Goldwaschen ein. Im Shop sind diverseste Utensilien zum Goldwaschen, Souvenirs, Literatur usw. erhältlich. Und sogar ein Museum gibt es.

Vergolden als neueste Kreation
In einem Workshop vergolden Besucher einen Stein aus einem Napfbach. Was sonst stundenlang dauert, ist danke eines Schnellverfahrens innerhalb von wenigen Minuten möglich. Philipp Obertüfer, Restaurator, Kunstmaler und Bruder von Toni Obertüfer, erzählte Interessantes zum Vergolden. So ist beispielsweise die aufgetragene Goldschicht bloss ein Zehntausendestel Millimeter dünn. Zur Veranschaulichung: Wenn die Länge einer 3-Meter-Dachlatte einem Millimeter entspricht, dann entspricht die Dicke des Blechs einer Konservendose die Dicke eines Goldplättchens.
Als kleine Erinnerung durfte am Schluss jeder Besucher einen vergoldeten Napfstein mit nach Hause tragen. Zur Feier des Tages trat eine Alphorngruppe auf.