Grosse Ausstellung der Kleintiere

Dass es sich bei Kleintierfreunden nicht nur um Erwachsene handelt, bewies die Ausstellung, die vom 23. bis 25. Januar dauerte. Auch 22 Jungzüchter stellten 68 Tiere aus. Die vielen Besucherinnen und Besucher waren begeistert.

Peter Helfenstein

In der Turnhalle des Schulhauses Steinacher herrschte bereits am Donnerstagabend emsiges Treiben. Nicht weniger als 345 Rammler, 101 Hähne und Enten sowie 24 Tauben bezogen ihr neues Quartier. Den Tieren wars egal, jedenfalls fühlten sie sich offensichtlich wohl am neuen Ort. Am Freitag wurden die Tiere unter der Leitung des Richterobmanns Alois Wernli, Ehrendingen, von fünf Kaninchenexperten, zwei Geflügelrichtern und einem Taubenrichter geprüft und benotet. Kaninchen werden nach acht Kriterien benotet, während auf der Bewertungskarte des Geflügels die Vorzüge und das Wünschbare in Worten vermerkt wurden. Auch hier gab es Punkte wie bei den Kaninchen.

Drei Ausstellungen in einem
Organisiert wurde die Ausstellung von den Kleintierfreunden Hergiswil und Umgebung (KTF Hergiswil) unter dem Präsidium von Beat Kurmann, Luthern. Er ist zugleich Präsident der KTF Hergiswil. Die 24. KVW Rammlerschau und die 1. KVW Jung­züchterausstellung standen für Mitglieder des Kantonalverbandes der Waldstätte (KVW) offen. Zu diesem Verband zählen die Kantone Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden sowie Luzern. Zusätzlich führten die KTF Hergiswil die erste Hähne- und Täuberschau durch. An der Rammlerschau gab es nicht weniger als 36 Rassensieger, während an der Hähne- und Täuberschau sechs Tiere gewannen. Für die erste KVW Jungzüchterausstellung wurde eine Rangliste erstellt, aufgeteilt in die Sparten Kaninchen, Geflügel, Ziergeflügel und Tauben. Es handelte sich durchwegs um männliche Tiere.

Nachwuchs ist die halbe Miete
Am Sonntag standen die Jungzüchter im Mittelpunkt. Damit die Kleintierfreunde nicht eines Tages aussterben, wird eine gezielte Nachwuchsförderung betrieben. Es ist wichtig, dass die jungen Leute nicht nur mit der Computermaus umgehen können, sondern auch lernen, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen und Geduld zu haben.
Die Kaninchenexpertin Monika Furrer aus Läufelfingen besprach mit Punkten bewertete Kaninchen von jungen Züchterinnen und Züchtern. Sie hob vor allem die Vorzüge der Tiere hervor und machte auf Mängel aufmerksam. Sie erklärte, dass zu dieser Jahreszeit viele Kaninchen wegen des Haarwechsels am Verblühen sind, weshalb das Fell weniger gut benotet wurde. Sie lobte die hervorragenden Zuchtergebnisse der Jungzüchter und spornte sie an, weiterhin dieser sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Anschliessend waren die Jungzüchter in der Festwirtschaft zu einem gemeinsamen Mittagessen eingeladen.

Philipp Metz und Daniela Hodel

Philipp Metz, Willisau, mit seinem Alaska und Daniela Hodel mit ihrer Startaube Silberschuppe gemöncht, die den 1. Rang erreichte.

Bild Peter Helfenstein

Abwechslungreiches Rahmenprogramm
Nach der Rangverkündigung am Samstagabend spielte die Kapelle «Die urchige Taume-Meitschi» zum Tanz auf. Für das leibliche Wohl sorgte eine leistungsfähige Festwirtschaft. Jeder Besucher konnte sein Glück an der reichhaltigen Tombola versuchen. Fellnähgruppen der Waldstätte boten ihre Erzeugnisse zum Kauf an. Frauen und Männer verarbeiten in einer der fünf Fellnähgruppen im Kantonalverband Waldstätte Kaninchenfelle zu kunstvollen Gegenständen. In Handarbeit entstehen mit viel Begeisterung und modischem Flair wunderschöne Bekleidungsstücke und Accessoires, Wandbehänge, Kissen, kuschelige Schmusetiere und fantasievolle Gebrauchsgegenstände für den täglichen Bedarf.

Zufriedener OK-Präsident
Das zahlreiche Publikum war von der Rassenvielfalt beeindruckt und genoss den farbenfrohen Einblick in das Hobby Kleintierzucht. Nach der Ausstellung zeigte sich der OK-Präsident Beat Kurmann aus Luthern erfreut darüber, dass der Anlass reibungslos abgewickelt werden konnte. Er lobte die tadellose Arbeit seiner Vereinsmitglieder, sei es als Helfer beim Einrichten oder als Aussteller. Mit dem Besucheraufmarsch an den drei Ausstellungstagen war er hochzufrieden. Besonders freut er sich, dass die Förderung von Jungzüchtern auf gutem Weg ist. So haben die KTF Hergiswil in ihrem Verein bereits drei Jungzüchterinnen und einen Jungzüchter.