Ein neues Zug- und Materialtransportfahrzeug

Das Feuerwehr-Fahrzeug wurde im Beisein der Gemeindebehörde, Feuerwehrkommission, Motorspitzenabteilung des Zugs 2 und einigen Gästen offiziell übergeben. Es ersetzt das alte Tanklöschfahrzeug und ist im Hübeli stationiert.

Peter Helfenstein

Die Feuerwehr Hergiswil bekommt drei Jahre nach der Anschaffung eines Schlauchverlege-Fahrzeugs bereits wieder ein neues Fahrzeug. Der neue Pick-up Mazda GT-50 ersetzt das Tanklöschfahrzeug (TLF) mit Jahrgang 1975, das demnächst amtlich nachgeprüft werden müsste. Dies hätte jedoch gemessen am Nutzen zu hohe Kosten verursacht. Und die Firma Birrer Holz AG, die der Feuerwehr Hergiswil bisher freundlicherweise ein Fahrzeug für den Einsatz bereitstellt hatte, muss dank der Neuanschaffung nun auch nicht mehr einspringen. «Dass es für den hinteren Gemeindeteil von Hergiswil einen Fahrzeug-Ersatz brauchte, war zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt worden», sagte Feuerwehrkommandant Markus Kunz anlässlich der Fahrzeugübernahme am vergangenen Freitag im Hübeli. Endgültig grünes Licht erhielt die Neuanschaffung am 11. Dezember 2007, als die Gemeindeversammlung das Budget 2008 genehmigte.

Segen für Fahrzeug und Mannschaft
An der Feier zur offiziellen Fahrzeugübernahme bat der pensionierte Pfarrer Franz Erni, Menznau, die heilige Agatha und den Hergiswiler Kirchenpatron Johannes den Täufer um Fürsprache. Nach Gebeten und Fürbitten besprengte er das neue Fahrzeug und die Feuerwehrleute mit Weihwasser.
Gemeindeammann Walter Grüter übergab dem Feuerwehrkommandanten Markus Kunz das Fahrzeug, indem er ihm einen grossen Schlüssel in Form eines feinen Gebäcks überreichte. Grüter wünschte Kunz unfallfreie Fahrten und möglichst wenige Ernstfalleinsätze.

Talentierter Feldweibel
Als Mitarbeiter der Firma Mehr Landtechnik AG konstruierte Hanspeter Wermelinger, der in der Feuerwehr als Feldweibel amtet, nach eigenen Ideen einen Aufbau auf den Mazda GT-50. Zentrale Einheit ist die 650 Meter Schlauch fassende Haspel, die hydraulisch angetrieben und vom Fahrersitz aus abgebremst werden kann. Toni Mehr versicherte, dass bei der Konstruktion an die Sicherheit gedacht wurde. Falls ein Feuerwehrmann vom Schlauch erfasst würde, stoppe die Haspel automatisch zum Stillstand.
Als Chef der Motorspritzenabteilung des Zugs 2 liess Walter Dubach in einem kurzen Rückblick die bisherigen Fahrzeuge der Abteilung und deren Fahrer aufleben. Er freue sich über das neue Fahrzeug und bedankte sich bei der Feuerwehrkommission und beim Gemeinderat mit einem Brot, welches mit einem Bild des neuen Fahrzeugs geschmückt war.

Grosses Sachverständnis
Feuerwehrkommandant Markus Kunz überreichte Walter Dubach nebst dem «Brotschlüssel» den richtigen Schlüssel zum Fahrzeug und wünschte ihm und seinem Team viel Glück. In groben Zügen informierte er über den Ablauf der Anschaffung. Die Gebäudeversicherung habe von Beginn an signalisiert, dass sie einen 35%-igen Beitrag sprechen werde, wenn das Fahrzeug im Rahmen der Feuerwehrorganisation 2000plus angeschafft werde. Deshalb kam kein TFL in Frage und die eingesetzte Evaluationsgruppe stellte sehr schnell fest, dass der Mazda GT-50 im Preis-Leistungsverhältnis am besten abschnitt. Das Fahrzeug wurde von der ortsansässigen Napf-Garage GmbH geliefert sowie von der Mehr Landtechnik AG veredelt und kostet rund 45 000 Franken. Kunz wies darauf hin, dass es sich bei den beteiligten Personen um ehemalige oder aktive Feuerwehrleute handelt, die über viel Sachverständnis verfügen. Dieses Know-how habe wesentlich dazu beigetragen, ein Fahrzeug bereitzustellen, welches sich in der Praxis bewähren wird. Das ausgemusterte TLF, welches vom Verein «Feuerwehr Opfersei» 1995 angeschafft und der Feuerwehr Hergiswil zur Verfügung gestellt wurde, geht nun an diesen zurück.
Bei einem Imbiss, der von Peter Wiprächtiger – auch er in der Feuerwehr eingeteilt – zubereitet wurde und dem von René Schumacher und Toni Mehr gesponserten Dessert unterhielten sich die Anwesenden bestens.