Generalversammlung der Spitex Hergiswil

57 Personen besuchten die GV des Vereins Spitex Hergiswil. Sie konnten auf 2835 Arbeitsstunden der Pflegefachfrauen, Haushilfen und Pflegerinnen zurückblicken.

Peter Helfenstein

Präsidentin Marie-Theres Rupp-Glanzmann eröffnete die Generalversammlung mit dem Gedicht «Ich wünsche euch Zeit». Die Präsidentin sowie die Einsatzleiterin «Krankenpflege», Maria Wermelinger-Scherrer, und die Einsatzleiterin «Hauspflege, Haushilfe, Fahr- und Mahlzeitendienst», Elisabeth Wermelinger-Wechsler, erläuterten in ihren Jahresberichten einige Eckpunkte des vergangenen Vereinsjahrs.
Marie-Theres Rupp schätzt die faire und offene Zusammenarbeit im Vorstand. Sie gab bekannt, dass Maria Wermelinger im letzten Jahr die Bewilligung zur fachlich selbstständigen Ausübung des Berufes einer Pflegefachfrau erteilt wurde. Im Weiteren informierte die Präsidentin über den Leistungsauftrag, die Einführung der elektronischen Zeiterfassung, die Weiterbildung und die Qualitätssicherung. Zu den angenehmen Aufgaben des Vorstandes gehörten das Weihnachtsessen mit dem Personal und das Picknick im Jagdhaus Diana.

Marie-Theres Rupp-Glanzmann

Die Präsidentin der Spitex Hergiswil, Marie-Theres Rupp-Glanzmann, führte souverän durch die Generalversammlung.

Bild Peter Helfenstein

Zunahme der Arbeitsstunden
Maria Wermelinger hielt Rückschau auf eine bewegte und erfolgreiche Zeit in der Pflege. «Die absolute Voraussetzung für den Pflegeberuf ist das Ja zum menschlichen Sein und die Liebe zu den kranken und betagten Menschen», hielt sie fest. Das Team von fünf Pflegefachfrauen leistete im letzten Jahr 1356 Einsatzstunden (Vorjahr 1309). Ende Februar verliess Pflegefachfrau Doris Lustenberger-Minder nach sechseinhalb Jahren die Spitex Hergiswil aus persönlichen Gründen. Sie konnte durch Natalie Bammert-Kunz ersetzt werden.
Elisabeth Wermelinger hielt fest, dass die drei Haushilfen, die SRK-Pflegerin und die Hauspflegerin im Berichtsjahr insgesamt 1479 Arbeitsstunden (Vorjahr 1274) verrichteten. Zusätzlich standen Josy Hodel und Heidi Suppiger zur Verfügung. Im vergangenen Jahr besuchten die Mitarbeiterinnen die Weiterbildungsveranstaltung zum Thema «Wenn die Ordnung verloren geht».
Im Fahrdienst wurden von drei Chauffeuren 8300 Kilometer (Vorjahr 1670) zurückgelegt. Zwei Kuriere des Mahlzeitendienstes verteilten im vergangenen Jahr 917 Mittagessen (Vorjahr 635), welche von der St.-Johann-Küche an betagte Menschen geliefert werden. Nach viereinhalb Jahren gab Maria Dubach ihre Demission bekannt und seit anfangs Jahr ist Lisbeth Flückiger für den Mahlzeitendienst unterwegs. Aktuell zählt der Verein 198 Mitglieder, drei weniger als im letzten Jahr. Zum Andenken an das verstorbene Mitglied Lena Kropf las die Präsidentin einige passende Worte vor.

Massiv höherer Gemeindebeitrag
Die Rechnungsrevisorin Margrith Ineichen-Kammermann präsentierte die Rechnung 2007. Dank des Gemeindebeitrages von 33 138.60 Franken schliesst diese ausgeglichen ab. Das Budget für das Jahr 2008 sieht laut Kassier Josef Bucher-Bucher mit einer Ausnahme ähnlich aus wie im vergangenen Jahr. Die Gemeinde wird voraussichtlich mit 59 350 Franken zur Kasse gebeten, damit die Rechnung ausgeglichen abschliesst. Der massiv höhere Betrag ist auf das Entfallen des AHV-Beitrages zurückzuführen. Der Jahresbeitrag 2009 wird für Einzel- und Familienmitglieder bei 25 Franken belassen.
Im Namen des Gemeinderates dankte Sozialvorsteherin Anna Christen den Mitarbeitenden der Spitex Hergiswil für die geleistete Arbeit. Der Gemeinderat schätzt die gute Arbeit der Spitex Hergiswil und weiss um ihren Stellenwert. Deshalb ist in der neuen Leistungsvereinbarung die Defizitgarantie wieder verankert worden.
Mit einem Dank nach allen Seiten schloss Marie-Theres Rupp den offiziellen Teil der Generalversammlung.

Wer ist die Santésuisse?
Nach dem offiziellen Teil der GV hielt Franz Wolfisberg, Geschäftsführer Zentralschweiz von Santésuisse ein Referat zum Thema Krankenkassenprämien: «Alle helfen sparen, damit es teurer wird». Santésuisse ist der Dachverband der Krankenversicherer mit Hauptsitz in Solothurn. Der Verband verhandelt in erster Linie mit Leistungserbringern wie Spitälern, Ärzten, Therapeuten, Spitex und Pflegeheimen im Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.

Gründe für die Kostensteigerung
Für die Kostenexplosion im Gesundheitswesen gibt es viele Gründe. Nach Meinung von Wolfisberg gibt es in der Schweiz zu viele Spitäler und Spitalbetten, Computertomografen, MRI’s (so genannte Röhren) und Medikamente. Der Referent kann nicht verstehen, dass die Medikamente in der Schweiz 30 bis 40 % teurer sind als im angrenzenden Ausland. Es besteht eine Medikamentenfreundlichkeit und tendenziell geht man schneller zum Arzt als nötig. Bezüglich Gesundheitswesen hat die Schweiz einen absoluten Selbstbedienungsladen. Wolfisberg rechnete vor, dass aus Sicht der Krankenversicherer mancher Fall im Pflegeheim günstiger wäre als zu Hause. Ohne das Engagement und Herzblut der Spitex-Organisationen würden sich die Pflegekosten im Kanton Luzern mit einer wesentlich höheren Summe niederschlagen, gab er anerkennend zu bedenken.

Spartipps
Kosten könnten eingespart werden, in dem man nicht wegen jeder Bagatelle zum Arzt rennt. Weiteres Sparpotenzial sieht Wolfisberg in der Verwendung von Generikas. Der Arzt sollte vom Patienten nicht zu unnötigen Leistungen gedrängt werden. Statt im Fernsehen Medizinsendungen zu schauen, wäre es gesünder, einen Tee zu trinken oder einen Spaziergang zu machen. Er empfahl den Anwesenden sich bei ihrer Krankenkasse zu erkundigen, wo Prämien gespart werden können.