Kirchgemeindeversammlung

Einstimmig hiessen die Stimmberechtigten sowohl die Rechnung 2007 als auch den Voranschlag 2008 gut. Ein neuer Pfarrer oder ein(e) Gemeindeleiter(in) ist nicht in Sichtweite.

Peter Helfenstein

Kirchgemeindepräsident Oskar Schärli-Marbach konnte am Donnerstagabend vom 13. März 2008 im Pfarreisaal 51 Stimmberechtigte begrüssen. In seinem Jahresrückblick erinnerte Schärli an die werterhaltende Orgelrevision, die Generalversammlung des Kirchmeierverbandes, den Kontaktabend für die Helferinnen und Helfer in der Pfarrei, die Verabschiedung von Pfarrer Valo Hocher und die Archiv-Erstellung in der Pfarrkirche. Im Weiteren hätten sich die Themen Erschliessung Pfarrland II und die Suche nach einem Seelsorger wie eine roter Faden durchs Jahr gezogen. Die priesterlsose Zeit bringe allen Mitarbeitenden in der Pfarrei Mehrarbeit. Das neu gebildete Pfarreileitungsteam, vorab das Sekretariat mit Monika Mühlemann, leiste ausgezeichnete Arbeit. Die kanonische Pfarrverantwortung obliegt Pfarrer Pius Troxler, Grossdietwil, Kontakte werden aber vor allem mit dem Dekanatsleiter Seppi Hodel, Wauwil, gepflegt.

Erfreulicher Ertragsüberschuss
Kirchmeier Josef Bucher erläuterte und kommentierte rubrikweise die Verwaltungs-, Investitions- und Bestandesrechnungen. Obwohl die Verwaltungsrechnung mit einem Mehraufwand schliesst, resultiert ein Ertragsüberschuss von 60 073 Franken. Dieser ist auf höhere Steuereinnahmen, den Lastenausgleich und die Pfarrervakanz zurückzuführen. «Nachdem ich jahrelang defizitäre Rechnungen präsentieren musste, bin ich sehr froh, dass es einmal anders ist», hielt Bucher erfreut fest. Der Mehrertrag wurde von Gesetzes wegen am Bilanzfehlbetrag abgeschrieben.
In der Investitionsrechnung schlagen die Kosten für die Orgelrevision mit 34 300 Franken zu Buche. Der an einer ausserordentlichen Kirchgemeindeversammlung beschlossene Kredit von 36 000 Franken für die Planung der Erschliessung Pfarrland II wurde um gut 3000 Franken überschritten, liegt aber innerhalb der gesetzlichen Limite. Der Voranschlag 2008 für die Verwaltungsrechnung bewegt sich im üblichen Rahmen. Investitionen werden im laufenden Jahr voraussichtlich keine getätigt.

Rabatt auf Kirchensteuer
Trotz der guten finanziellen Situation sei es nicht sinnvoll, jetzt die Steuern zu senken, meinte Bucher. In Absprache mit dem Synodalverwalter soll vielmehr ein Steuerrabatt von 0,02 Einheiten gewährt werden. Wenn sich die Rechnungen in den nächsten Jahren weiterhin positiv entwickeln, sollte einer Steuersenkung nichts im Wege stehen. Dem vom Kirchenrat beantragten Steuerfuss von 0,45 Einheiten und dem Steuerrabatt von 0,02 Einheiten wurde diskussionslos und einstimmig zugestimmt.
Anhand einer Folie erläuterte Kirchmeier Josef Bucher den Finanzplan bis 2011, der mehr oder weniger ausgeglichene Rechnungen aufweist. Vorgesehen ist eine Aussenrenovation des Pfarrhauses.

Erschliessung Pfarrland II
Oskar Schärli berichtete, dass der Erschliessung- und Gestaltungsplan für das Pfarrland II genehmigt wurde. Die ARGE Zettel/Glanzmann habe zusammen mit der STRABAG eine gute Offerte gemacht. Sobald mindestens zwei Bauplätze verkauft sind, werde mit den Arbeiten begonnen. Wegen der besonderen Lage werden die Bauplätze nicht über einen Quadratmeterpreis, sondern nach einem für jede einzelne Parzelle separaten Preis verkauft.

«Ausser Spesen nichts gewesen»
So betitelte Kirchgemeindepräsident Oskar Schärli die Situation bei der Pfarrersuche. Er habe im letzten halben Jahr sehr viele Rücksprachen gehabt, dabei habe sich noch nichts Konkretes herauskristallisiert. Auf entsprechende Inserate in Fachzeitschriften hin hätte sich niemand gemeldet. Laut Ruedi Heim seien für den geplanten Pastoralraum Gettnau/Willisau/Menznau/Menzberg/Hergiswil zwei Priester vorgesehen.

News aus dem Pfarreirat
Pfarreiratspräsidentin Lisbeth Wiprächtiger berichtete über das Pfarreiratsweekend im letzten November in Morschach, welches unter dem Motto «Wie weiter?» stand. Es sei darüber gesprochen worden, wie die Pfarrei sich weiter entwickeln solle, vor allem auch in der pfarrerlosen Zeit. Sie erwähnte einige wichtige Punkte aus dem pastoralen Entwicklungsplan, der dem Pfarreirat helfe, seine Arbeit gezielt anzugehen.

Rücktritt im Kirchenrat
Nach 10 Jahren im Kirchenrat tritt auf Ende Mai 2008 Rita Dubach aus dem Kirchenrat aus. Oskar Schärli lobte ihre Arbeit als Aktuarin und Näherin für die Kirchgemeinde. Sie sei mit ihrer ruhigen Art und ihrer Lebenserfahrung eine grosse Bereicherung im Kirchenrat gewesen. Schärli bedankte sich bei ihr mit einem Erinnerungsteller und einem Blumenstrauss. Wegen Wohnsitzwechsel und aus gesundheitlichen Gründen demissionierte Armin Krummenacher, der während sechs Jahren Mitglied der Rechnungskommission war.

Rita Dubach bestaunt den geschenkten Erinnerungsteller

Aktuarin Rita Dubach bestaunt den geschenkten Erinnerungsteller.

Bild Peter Helfenstein

Laut neuem Kirchgemeindegesetz werden die neuen Mitglieder an der Urne gewählt. Als Kirchenrätin ist Esther Birrer, Tannhalden, und als Mitglied der Rechnungskommission Thomas Künzli, Kreuzmättli, vorgeschlagen. Weitere Vorschläge können bis zum 31. März gemacht werden. Falls mehrere Kandidaten vorgeschlagen werden, findet die Urnenwahl am 18. Mai statt, ansonsten sind die beiden Vorgeschlagenen in stiller Wahl gewählt.

Das neue Kirchgemeindegesetz
Kirchenrätin und Synodalin Pia Wiprächtiger erklärte, dass die Suche nach einer neuen Organistin bisher erfolglos war. In kurzen Zügen informierte sie über das neue Kirchgemeindegesetz. Ab 2008 regelt ein eigenes Gesetz die Verwaltung der Kirchgemeinden, weil diese im neuen, seit 2005 geltenden Gemeindegesetz des Kantons nicht mehr geregelt ist und die Verfassung der Landeskirche als Rechtsgrundlage nicht genügt. Das Gesetz enthalte 83 Paragraphen, von denen 19 von den einzelnen Kirchgemeinden den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden können und in der Kirchgemeindeordnung festgehalten werden.

Kritik am Wahlvorgehen
Ein Teilnehmer kritisierte das Vorgehen bei den bevorstehenden Wahlen und bedauerte, dass die Wahlvorschläge vom Kirchenrat erfolgt sind und nicht von anderen Seiten. Er findet es auch nicht richtig, dass die ehemalige Organistin bei der Anstellung der neuen Organistin beteiligt ist. Eine Teilnehmerin bemerkte, dass es ein Armutszeugnis der CVP ist, dass sie sich nicht um die Kirche kümmert. Ein weiterer Votant bedauert es ebenfalls, wenn die Kirchenräte unter der Hand gehandelt würden. Pia Wiprächtiger sagte, dass es allen Kirchgemeindemitgliedern offen stehe, Personen vorzuschlagen. Schärli gab zu bedenken, dass eine neue Person in den Kirchenrat passen müsse, egal, von wem sie vorgeschlagen worden ist. Die Parteipräsidenten hätten sich untereinander dahingehend abgesprochen, keine Kandidaten für die Wahlen zu nominieren.