Tipps und Tricks für korrektes Abbalgen und Streifen von Raubwild

Abbalgen und Streifen von Raubwild

Sorgfältig trennt Xaver Dubach die Ohren vom Kopf des fast abgebalgten Fuchses. Kurt Friderich (mit Brille) kommentiert die verschiedenen Arbeitsschritte.

Bild Peter Helfenstein

Die Sektion Hinterland des Verbands Luzerner Jäger (VLJ) führte am Freitagabend, 7. Dezember, zum Thema «Abbalgen und Streifen von Raubwild» einen Sektionskurs durch.

Peter Helfenstein

Präsident Richard Zihlmann, Reiden, begrüsste in der Halle der Bauunternehmung Zettel AG zahlreiche Mitglieder, unter ihnen viele Jungjäger, und namentlich den Referenten Kurt Friderich, Inhaber der Gerberei Friderich AG in Zofingen.

Gefragt ist Qualität
Im theoretischen Teil gab Friderich wertvolle Tipps und Tricks zum korrekten Abbalgen. «Unsorgfältig abgebalgte Felle von Raubtieren sind für die Füchse», sagte der Referent. Fuchs- und Marderfelle werden von seiner Firma zu Gilets, Mützen, Muffs (um die Hände warm zu halten), Schals, Decken, Krägen, Krawatten, Manschetten, Mode-Accessoires und Interieur-Objekten verarbeitet. Dachsfelle werden vor allem für die Verzierung von Glockenriemen verwendet.

Im praktischen Teil zeigte Xaver Dubach aus Mauensee das mustergültige Abbalgen von Füchsen. Der Zeller Giovanni Affentranger balgte Dachse ab, und Josef Lustenberger aus Ufhusen zog Mardern das Fell über die Ohren. Damit das Fell optimal trocknet, streifte Dubach den Fuchsbalg nach dem Abbalgen mit der Fleischseite nach aussen auf den Fellspanner. Die Nase fixierte er oben mit Nägeln. Die Hinterläufe wurden nach unten stramm gezogen und mit Zahnstochern fixiert, damit die Haut sich nicht einrollt. Ein geübter Jäger braucht für das Abbalgen eines Fuchses ungefähr eine halbe Stunde.

Finanziell schaut aus dem Verkauf von Raubtierfellen kaum etwas heraus. Xaver Dubach brachte es auf den Punkt, als er sagte: «Wer Zeit hat, einen Fuchs zu erlegen, hat auch Zeit, den Fuchs abzubalgen.»

Richard Zihlmann und Walter Kurmann, Obmann der Hergiswiler Jagdgesellschaft linkes Wiggerufer, statteten am Schluss allen, die den Kurs organisiert und durchgeführt hatten, einen Weidmannsdank ab.

Bei einem heissen Beinschinken und Kartoffelsalat pflegten die Jäger - Jägerinnen waren an diesem Abend keine auszumachen - ihre Kameradschaft, und es wurde noch lange gefachsimpelt. Zur guten Laune trug die Nachwuchs-Schwyzerörgeliformation von Kurt Müller aus Hergiswil mit ihrer lüpfigen Musik bei.