Gute Strassen vermindern Abwanderung

Am 26. Oktober konnten in den Gemeinden Hergiswil und Willisau 3,25 Kilometer neue oder ausgebaute Strassen an die Genossenschafter übergeben werden. Bei der Kollaudation herrschte grosse Freude.

Peter Helfenstein

Es schien, als sei Petrus ein Strassenbauer gewesen, denn zur Kollaudation am Donnerstag, 26. Oktober, bescherte er spätsommerliches Wetter. Der Präsident der Meliorationsgenosschaft Willisau, Josef Meier, hiess Robert Amrein, Abteilung Strukturverbesserung und Produktion der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa), Sursee, eine Dreierdelegation des Her­giswiler Gemeinderates, Emil Aregger, Bauamt Willisau, Pfarrer Valo Hocher, die Vertreter des Planungsbüros PlanQuadrat mit Hans Warth und Thomas Juchli, die Vertreter der Unternehmer Stutz AG, Willisau, Leuenberger Bau AG, Zell, und Gloggner AG, Ruswil, sowie Mitglieder der Strassengenos­senschaft Nollental willkommen.

Sinnvoll angelegtes Geld
Die Strassenabschnitte Vorder-Nollental (Länge: 187 m, Breite 3 m, Bitum-Belag), Ober-Nollental (Länge: 481 m, Breite: 3 m, Bitum-Belag) und Ober-Schönenbach (Länge: 640 m, Breite: 3 m, Betonstrasse) wurden unter der Führung von Robert Amrein, welcher die Oberbauleitung innehatte, und Hans Warth abmarschiert. Im Abnahmeprotokoll wurden einige wenige Mängel und Beanstandungen festgehalten. Nach der Begehung der Betonstrasse zum Hof Ober-Schönenbach (Gemeinde Hergiswil) konnte Robert Amrein mit grosser Freude festhalten, dass die Strassen sehr gut gebaut worden sind. Nach seiner Bilanz bat Amrein die Genossenschafter, zur neuen Strasse Sorge zu tragen. Die Familie Walter und Maria Ottiger, Ober-Schönenbach, offerierte den Gästen ein Getränk und Walter Ottiger bedankte sich bei dieser Gelegenheit für die tipptoppe Arbeit.

Strasseneinweihung im Nollental

Die Strassen werden von allen Beteiligten abgeschritten und allfällige Mängel notiert. Links aussen Robert Amrein vom «lawa» und rechts aussen, Hans Marti, Präsident der Strassengenossenschaft Nollental. Im Hintergrund die Liegenschaften der Familien Scheuber und Minder.

Bild Peter Helfenstein

Strassen verbinden
Nach der gemeinsamen Begehung der drei Strassen traf man sich beim Haus der Familie Minder, Ober-Nollental. Dort war ein rot-weisses Band über die Strasse gespannt und eine Tafel mit der Aufschrift «Herzlichen Dank» zeigte, dass die Anwohner dankbar sind für die neue Strasse. «Strassen sind nebst der Sprache die erste Vernetzung unter den Menschen und ermöglichen Kommunikation», sagte Pfarrer Valo Hocher bei der Einseg­nung. In seinem Segensgebet bat er Gott, dass er unter den Benützern der Strasse eine gute Beziehung ermögliche und er sie vor Unglück bewahre.
Bei einer kleinen Feier mit einem gespendeten, feinen Imbiss bei Familie Priska und Peter Scheuber-Gerber, Ober-Nollental, bot sich reichlich Gelegenheit zu einem gegenseitigen Dankeschön und zum Anstossen auf die gelungenen Werke.
Robert Amrein bezeichnete den Tag, an dem eine neue Strasse der Bauherrschaft übergeben werden könne, als schönsten Tag der Baugeschichte. Er hob hervor, wie wichtig es sei, dass die neuen Strassen die Abwanderung stoppe.

Dank der Gemeinde Hergiswil
In seinem Dankeswort erwähnte Gemeindepräsident Beat Thalmann auf gewohnt humorvolle Art die alte Rivalität zwischen Willisau und Hergiswil, die sich nicht nur im Strassenbau, sondern auch auf sportlicher Ebene manifestiere. Erstaunt habe es ihn, als er soeben von Robert Amrein gehört habe, dass das «lawa» in Wolhusen innert kürzester Zeit eine Brücke baute. Da sei es ihm wie der Blitz durch den Kopf gegangen, dass das «lawa» in Willisau die Umfahrung oder wenigstens eine neue Brücke bauen könnte, spasste Thalmann. Die Gemeinde Hergiswil sei der «lawa» sehr dankbar, wenn in den nächsten Jahren das Hergiswiler Strassennetz abgeschlossen werden könne, bevor die bestehenden Strassen erneuerungsbedürftig seien.

Das Nollental verfügt über gutes Strassennetz
Der Präsident der Strassengenossenschaft Nollental, Hans Marti, zeigte sich sehr erfreut, dass die drei Zufahrtsstrassen und der Beton-Spurweg von Ober-Nollental bis Schibach (Gemeinde Hergiswil), der mit der finanziellen Beteiligung des Gebirgshilfefonds und mit Gemeindebeiträgen von Willisau und Hergiswil gebaut wurde, übernommen werden konnten. «Die Verantwortung, die uns auferlegt wurde, zu den Strassen Sorge zu tragen, werden wir gerne wahrnehmen», sagte Marti. Die Strassen der Strassengenossenschaft Nollental haben nunmehr eine Länge von 12 Kilometer 407 Meter, davon zwei Kilometer Schotterstrasse und 900 Meter Betonstreifen. Der Zusammenschluss der vier früheren Strassengenossenschaften (Nollental, Sonnenberg-Krähen, Vorder-Nollental-Schibach und Wassermatt-Gauchschachen-Sattel) fand auf den 1. Januar 2002 statt. Dieser Zusammenschluss sei auch von den Behörden sehr positiv aufgenommen worden, weil nun nur noch eine Anlaufstelle für das ganze Nollental bestehe.

Güterstrassen Opfersei und Wolf
Bereits am Vormittag des gleichen Tages wurden die Hofzu­fahrten Opfersei-Neuhus (Länge: 640 m, Breite: 3 m, Bitum-Belag) zu Familie Rölli und Opferseiberg (Länge: 517 m, Breite: 3 m, Bitum-Belag) zu Familie Bättig begangen und den betreffen­den Genossenschaften übergeben. Ausgeführt wurden die Ar­beiten von der Arbeitsgemeinschaft Zettel/Glanzmann, während der Belag im Unterakkord durch Sustra, Tiefbau + Strassen AG, Sursee, eingebaut wurde. Die Bauabnahme für die ausgebaute Betonstrasse (Länge: 785 m, Breite: 3 m) zu Familie Kunz im Wolf erfolgte bereits am 29. November 2005. Diese Arbeiten führte die Firma Stutz AG, Bauunternehmung, Willisau, aus. Der Betonbelag wurde im Unterakkord durch die Firma Gloggner AG, Ruswil, eingebaut.
Die Bauherrschaft dieser drei Hoferschliessungsstrassen oblag der Meliorationsgenossenschaft Hergiswil, deren Präsident Isidor Birrer ist. Die Projektierung erfolgte ebenfalls durch PlanQuadrat AG, Willisau und Ruswil. Bauleiter war Alois Brun.

Kosten werden nicht überschritten
Die Kosten für die drei Strassen im Nollental sind mit 565 000 Franken und für die drei Strassen im Gebiet Opfersei und Wolf mit 650 000 Franken veranschlagt. Voraussichtlich werden die Kostenvoranschläge nicht überschritten.