Die HEGA 05 war ein voller Erfolg

Auf dem Areal Steinacher haben am 2. bis 4. September 38 Firmen und vier Gastaussteller ihre Produkte und Dienstleistungen bei schönstem Wetter einem gut gelaunten Publikum präsentiert. Es war die 2. Ausstellung des im nächsten Jahr 20-jährigen Gewerbevereins Hergiswil.

Peter Helfenstein

Die HEGA 05 zeigte, dass in Hergiswil jeder und jede mit Hilfe des einheimischen Gewerbes ein Haus bauen kann. Denn von der Finanzierung und Planung über den Aushub und den Dachdecker bis zum Innenausbau ist in Hergiswil alles zu haben. Und wenn dann der Neubau Kopfschmerzen, Unruhe und Schlafstörungen verursacht, so kommt die Massagepraxis zum Zuge. Auch verhungern muss in Hergiswil niemand, denn die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln ist durch verschiedene kompetente und leistungsstarke Betriebe sichergestellt.

Offizielle Eröffnung

OK- und Gemeindepräsident Thalmann begrüsste beim Eröffnungsapéro Gäste aus der Wirtschaft und Politik. Er sei stolz, dass die Hergiswiler Gewerbler, darunter etliche Familienbetriebe, für die Ausstellung einen solchen Aufwand betrieben hätten. Die bevorstehende Schliessung der Lego in Willisau zeige die Bedeutung eines Arbeitsplatzes auf. Nicht nur dort verlieren Hergiswiler ihre Arbeit, auch in der Landwirtschaft habe sich die Zahl der Beschäftigten in den letzten 25 Jahren halbiert. Erfreulich entwickelt hätten sich in Hergiswil hingegen die öffentlichen Betriebe, beispielsweise das «St. Johann», welches die Arbeitsplätze verdoppeln konnte.

Der Direktor des Gewerbeverbandes des Kantons Luzern, Werner Bründler, sieht die Gefahren, die das Eidgenössische Raumplanungsgesetz birgt. Er habe nichts gegen die Landwirtschaft, aber es dürfe doch nicht sein, dass jeder Landwirt auf seinem Hof einen gewerblichen Betrieb einrichten könne, den er sukzessive zur Haupterwerbsquelle umfunktioniere und so das Gewerbe schwäche. Der Landwirt sei ein Unternehmer, der nicht von Subventionen leben sollte, sondern, wie das Gewerbe, auf eigenen Füssen stehen müsse. Bründler wies zum Schluss auf die «KGL-Unwetterbörse: Gewerbler helfen Gewerblern» hin - eine Aktion des Gewerbeverbandes des Kantons Luzern zugunsten von Unwettergeschädigten.
Siegfried Glanzmann, der Präsident des Hergiswiler Gewerbevereins, stellte erfreut fest, dass die zweite Hergiswiler Gewerbeausstellung des 1986 gegründeten Vereins eine Ausstellerzunahme von 25 Prozent verzeichne. Nächstes Jahr habe der Gewerbeverein wieder Grund zum Feiern, denn er werde 20 Jahre alt.

Umfassende Leistungsschau

Auf dem Rundgang konnten sich die Gäste und die Besucher selber überzeugen, dass die Aussteller ihre Stände mit viel Liebe und mit originellen Ideen gestaltet haben. Jeder Aussteller präsentierte seine Highlights, es konnte degustiert, da und dort an einem Wettbewerb mitgemacht werden. Die Aussteller nahmen sich Zeit, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. An den Ständen der Gemeinde, der Schule und des Tourismus konnte man sich kompetent informieren lassen. Die Landwirte zeigten drei Viehrassen und eine Mutterkuh mit ihrem Kalb. Die Kinder kümmerten sich im Streichelzoo liebevoll um Kälber, Ziegen und Schweine. Sowohl Besucher als auch Aussteller kehrten am Sonntag strahlend und zufrieden nach Hause.

An Unwettergeschädigte gedacht

Während der Ausstellung konnten die Besucher auf einem Hometrainer Geld zugunsten der Glückskette «Unwetter Schweiz» erstrampeln. Für jeden gefahrenen Kilometer spendeten der Gewerbeverein Hergiswil, der Samariterverein sowie die kirchliche und politische Gemeinde je einen Franken für die Unwettergeschädigten in der Schweiz. Am Schluss der Ausstellung waren 450 Kilometer gefahren und somit konnten der Glückskette 1800 Franken überwiesen werden.

Organisatoren sind sehr zufrieden

OK-Präsident Beat Thalmann und der Präsident des Gewerbevereins, Siegfried Glanzmann, zeigten sich über den Verlauf der Ausstellung ausgesprochen zufrieden. Viele der rund 4000 Besucherinnen und Besucher hätten sich lobend über den Ideenreichtum der Aussteller geäussert. Über den Zeitpunkt der nächsten Ausstellung wollten sich die Organisatoren nicht äussern. Man ist der Meinung, dass bis zur nächsten Ausstellung wieder einige Jahre vergehen werden, sind doch unter anderem die finanziellen Aufwendungen erheblich.

Der Vater der Napfmilch AG, Isidor Kunz, im Gespräch mit potentiellen Konsumenten von Napfmilch-Produkten

Bild Peter Helfenstein