Der Kuckuck vom Unterskapf

Hans Hodel, Bachhalde 2, passionierter Jäger, ermöglichte dem Hergiswiler Läbe, einen jungen Kuckuck auf einem Fenstersims des Jagdhauses Hubertus der Jagdgesellschaft vom rechten Wiggernufer zu fotografieren. Dieses Vorhaben verlangte etliche Geduld. Das Warten hat sich gelohnt, sind doch einige recht seltene Bilder entstanden. Das Hergiswiler Läbe dankt Hans Hodel herzlich für seine Initiative und das Vertrauen, das Jagdhaus für das Hergiswiler Läbe zu öffnen, damit die aussergewöhnlichen Bilder entstehen konnten. phe.

Eine Bachstelze (rechts) füttert den etwa 2 1/2 Wochen alten fetten Jungkuckuck.

Auch der Abtransport des Kotes wird von den Zieheltern per Luftbrücke sichergestellt.

Bilder Peter Helfenstein

Die interessante Brutbiologie des Kuckucks

In Mitteleuropa ist unser Kuckuck die einzige Vogelart, die ihre Eier nicht selber ausbrütet, sondern sie ins Nest anderer Arten legt. In der Schweiz sind über 30 Arten als Wirtsvögel des Kuckucks nachgewiesen, am häufigsten sind Hausrotschwanz, Teichrohrsänger, Bachstelze, Rotkehlchen und Bergpieper. Ein Weibchen legt seine bis zu 25 Eier pro Jahr einzeln in die Nester meistens nur einer Wirtsart. Die wichtigsten dieser Wirtsvögel sind zwar noch häufig, möglicherweise sind aber Rückgänge einzelner Wirte für die Abnahme des Kuckucks mitverantwortlich.

Vom Winterquartier ins Brutgebiet

Der Kuckuck verbringt den Winter im östlichen Afrika. Im März beginnt er mit guten Fettreserven seine Wanderung zurück ins Brutgebiet. Das Flugbild erinnert an einen Falken oder Sperber.

Kuckuck-Ruf: der Balzgesang

In der zweiten Aprilhälfte kommt der Kuckuck bei uns an. Mit seinem monotonen «kuck-uck» wirbt das Männchen um Weibchen. Der bekannte Ruf ist der eigentliche Balzgesang.

Stumme Eiablage im Versteckten

Der Ruf des Weibchens ist ein schneller Triller. Wenn es jedoch ein Wirtsnest zur Eiablage sucht, ist es möglichst stumm: Der Wirtsvogel soll das Kuckuck-Weibchen nicht entdecken.

Ein Ei legen, eines verschlucken

Das Kuckuck-Weibchen legt das Ei direkt ins Nest seines Wirtsvogels. Damit die Nestbesitzer den Schwindel nicht merken, frisst es eines ihrer Eier.
Die Kuckuck-Eier sind meist in Farbe und Sprenkelung an die der Wirte angepasst. Es gibt 16 Ei-Varianten; jedes Kuckuck-Weibchen legt nur einen Ei-Typ.

Früh schlüpft, wer gross werden will

Bereits nach zwölf Tagen Bebrütungszeit – und somit früher als die Jungen der Wirtseltern - schlüpft der junge Kuckuck. Der noch blinde junge Kuckuck wirft die anderen Eier kurzerhand aus dem Nest.

Einer frisst für viele

Der junge Kuckuck ist nun allein und wird von den Wirtseltern so intensiv gefüttert, wie wenn sie mehrere Junge zu betreuen hätten. Manchmal merken diese jedoch den Betrug und verlassen die Brut.

Zweimal drei Wochen bis zur Selbständigkeit

Nach 21 - 23 Tagen verlässt der vollgefütterte, junge Kuckuck das Nest. Weitere drei Wochen füttern ihn seine Stiefeltern ausserhalb des Nestes.

Ab in wärmere Gefilde

Bereits im Juli/August verlassen die alten und jungen Kuckucke unser Land und ziehen einzeln nach Ostafrika. Die Mauser findet hauptsächlich im Winterquartier statt.

Textnachweis: http://www.birdlife.ch